Das Wort „Cluster" kommt aus dem Englischen und bedeutet Haufen, Schwarm oder Bündel. Es soll das häufige Auftreten der Kopfschmerzen beschreiben. Cluster-Kopfschmerzen sind Schmerzen, die sich im Bereich der Schläfen und dem Auge äußern und dabei meistens nur auf einer Seite des Kopfes lokalisiert sind. Die Schmerzen treten in bestimmten Perioden auf, verschwinden aber ebenso auch für einen längeren Zeitraum. Die Schmerzen sind für die Betroffenen unerträglich und sind auf einer Skala von eins bis zehn im hinteren Bereich einzuordnen. Die vom Cluster-Kopfschmerz geplagten Personen haben außerdem einen starken Bewegungsdrang.
Zu erst muss gesagt werden, dass die eigentliche Ursache nicht vollständig geklärt ist, jedoch hat man verschiedene Ansätze.
Früher wurde angenommen, dass die Cluster-Kopfschmerzen von entzündeten und geschwollenen Blutgefäßen hinter den Augen ausgelöst werden. Fakt ist, dass die Blutgefäße tatsächlich geweitet oder entzündet sind, und damit die Schmerzen auslösen, dies ist aber nur eine Folge und nicht die ursprüngliche Ursache für die Schmerzen. Ein Ansatz ist, dass es sein könnte, dass an einem Hirnnerv, genauer gesagt dem fünften Hirnnerv, der Trigeminus, Bahnen gereizt werden, die Schmerzen weiterleiten. Warum diese Bahnen gereizt werden, weiß man vom heutigen Standpunkt aus nicht. Weiterhin vermutet wird, dass es etwas mit der Schaltzentrale im Gehirn, dem Hypothalamus, zu tun haben könnte, da dieser für wichtige Regelkreise zuständig ist, unter anderem für den Schlafrhythmus. Das Auftreten des Cluster-Kopfschmerzes in bestimmten Perioden kann in einen Bezug mit den Regelkreisen des Körpers gestellt werden, deshalb denkt man, dass der Hypothalamus etwas damit zu tun haben könnte. Auch Stress wird als Ursache vermutet.
Es wurde festgestellt, dass bestimmte Faktoren einen Kopfschmerzanfall hervorrufen oder ihn verstärken können. Diese Faktoren nennt man Trigger. Sie sind beispielsweise:
Man unterscheidet zwei Formen der Cluster-Kopfschmerzen:
Außer dem Kopfschmerz treten noch andere Symptome auf:
In einem Gespräch mit dem Arzt kann die Diagnose oft schon gestellt werden, wenn die Symptome schön öfters aufgetreten sind. Um sicher zu gehen, kann man mit verschiedenen bildgebenden Verfahren, z.B. Positronen-Emissions-Tomographie, Magnet-Resonanz-Tomographie oder auch Elektroenzephalographie andere Ursachen, wie einen Tumor, ausschließen.
Nitroglycerin ist ein Auslöser des Schmerzes und kann deswegen als Test verwendet werden, das ist natürlich sehr unangenehm, da der Schmerz daraufhin auftritt.
Die Beschwerden werden manchmal mit einer Migräne verwechselt, deswegen ist es notwendig, genau zu analysieren, wann und wie die Schmerzen auftreten. Um einen Überblick zu bekommen, ist ein Kopfschmerztagebuch sehr geeignet.
Cluster-Kopfschmerzen sind nicht heilbar. Doch kann man verschiedene vorbeugende Maßnahmen ergreifen. Ansonsten ist leider nur eine Linderung der Schmerzen durch Medikamente möglich.
Das Schreiben eines Kopfschmerztagebuches ist sinnvoll, damit können eventuell auch bestimmte Trigger herausgefunden werden, die eine Kopfschmerzattacke auslösen.
Wenn ein Anfall auftritt kann zehn bis fünfzehn Minuten reiner Sauerstoff über eine Sauerstoffmaske inhaliert werden. Das lindert die Schmerzen. Der Sauerstoff hat keine Nebenwirkung, er wirkt aber nicht bei allen Betroffenen, aber immerhin bei 60%. Der einzige Nachteil ist, dass der Sauerstoff bei einem längerem Kopfschmerzanfall nur am Anfang hilft.
Triptane können über ein Nasenspray oder über den Mund eingenommen werden und regen Serotoninrezeptoren (Serotonin umgangssprachlich als Glückshormon bekannt) an. Das Medikament kann auch unter die Haut gespritzt werden, das ist der schnellste Weg schmerzfrei zu werden, aber dieses Medikament hilft nicht bei allen Betroffenen.
Lidocain wird in das Nasenloch der Seite getropft, auf der die Schmerzen sind. Dadurch wird die Schmerzweiterleitung gestoppt. Leider wirkt dieses Medikament nur bei einem Drittel der Betroffenen. Diese Therapie hat keine Nebenwirkung.
Verapamil ist gut geeignet als Dauermedikament, z.B. wenn die Schmerzen chronisch geworden sind. Die Dosis muss individuell eingestellt werden. Ist die Dosierung sehr hoch muss darauf geachtet werden, dass die Herztätigkeit in Ordnung ist. Die volle Wirkung entfaltet sich jedoch erst nach zwei bis drei Wochen.
Es gibt noch eine Reihe von anderen Medikamenten, die entweder Nebenwirkungen haben oder in Deutschland nicht zugelassen sind. Aber auch ein Paar die ähnliche Strukturen haben wie die genannten Medikamente.
Die Deutsche Migräne und Kopfschmerzgesellschaft rät von einer Selbstbehandlung ab, da die Dosis individuell eingestellt werden muss.
Es ist natürlich wichtig, dass man sich gesund ernährt und auch sonst etwas für seine Gesundheit macht. Das ist auch bei Kopfschmerzpatienten positiv, aber das alleine ist keine Garantie für die Wirksamkeit. Es wurde jedoch nach der Durchführung einiger Maßnahmen von einer positiven Wirkung berichtet. Diese Maßnahmen sind:
Die meisten Patienten die von Cluster-Kopfschmerzen geplagt sind, leiden an der episodischen Form. Für diese Form ist charakteristisch, dass es nicht viele Episoden gibt und zwischen ihnen Jahre liegen. In einer Episode ist die Ausprägung aber sehr stark. Bei der chronischen Form ist die Prognose sehr schlecht und muss dauerhaft mit Medikamenten behandelt werden. Wenn ein Medikament nicht wirkt sollten verschiedene andere Maßnahmen und Medikamente probiert werden, denn nicht alle wirken auch bei jedem Patienten.
Letzte Aktualisierung am 13.08.2021.