Der chronische Spannungskopfschmerz ist ein Kopfschmerz, der mehr als 15 Tage im Monat auftritt. Bis er sich entwickelt, dauert es im Schnitt zehn bis elf Jahre. Der Kopfschmerz tritt am Anfang nur bis zu zwölf Tagen im Monat und wird in diesem Fall episodischer Kopfschmerz genannt. Nach und nach entwickelt sich der chronische Kopfschmerz und kommt an mehr als 15 Tagen im Monat vor.
Der chronische Spannungskopfschmerz trifft am meisten Menschen im Alter zwischen zwanzig und dreißig Jahren. Es kann aber auch Kinder und ältere Menschen betreffen.
Die Art des Schmerzes wird wie ein Band beschrieben, das den Kopf zusammen drückt. Der Schmerz ist auf einer Schmerzskala zwischen Eins (Leicht) und Fünf (Mittelschwer) angesiedelt.
Der chronische Spannungskopfschmerz wird nicht wie bei Migränekopfschmerzen von Übelkeit begleitet. Es kann sich aber eine Empfindlichkeit gegen Lärm oder Licht entwickeln. Wenn psychische Angststörungen bestehen oder eine Depression, ist das Risiko für einen chronischen Spannungs-Kopfschmerz deutlich erhöht. Diese beiden Leiden hängen vielfach zusammen. Die Spannungskopfschmerzen können durch Stress oder Infektionen hervorgerufen werden.
Die Ursachen für einen chronischen Spannungskopfschmerz sind vielfältig. Man kann davon ausgehen, dass Fehlhaltungen, die zu Muskelverspannungen führen, für einen Spannungskopfschmerz verantwortlich sein können. Ebenfalls ist ein Ansatz, um die Beschwerden zu erklären, der Stress. Durch Stress wird im Gehirn Serotonin abgebaut. Serotonin sind die sogenannten Glückshormone. Durch den Abbau kommt es dazu, dass das Gehirn eine erniedrigte Schmerzschwelle hat. Durch diese Erniedrigung reagiert der Körper viel sensibler als sonst und Kopfschmerzen können dadurch allgemein schneller entstehen. Erbfaktoren können eine Rolle spielen, jedoch in einem nicht all zu hohen Anteil. Aber es können psychische Störungen, wie Angststörungen und Depressionen mit der Ausbildung eines chronischen Spannungskopfschmerz zusammenhängen.
Sehr bezeichnend für den Spannungskopfschmerz ist der drückende Schmerz, der sich wie ein Band um den Kopf legt und man das Gefühl hat, der Kopf wird zusammen gedrückt. Andere Symptome sind:
Für die Diagnose ist es wichtig, die Kopfschmerzen genau zu analysieren und sekundär entstandene Kopfschmerzen, wie Kopfschmerzen durch Fehlsichtigkeit oder Kopfschmerzen, die durch Medikamente hervorgerufen werden, auszuschließen. Bei eigenartigen Beschwerden sollte abgeklärt werden, ob ein Tumor, Geschwür oder eine Entzündung der Gefäße im Kopfbereich vorliegt. Diese Untersuchungen werden aber bloß bei einem erhärteten Verdacht durchgeführt.
Diese Untersuchungen können sein:
Wenn andere Erkrankungen ausgeschlossen sind, sollte man sich auf die genauen Beschwerden konzentrieren und herausfinden, wann, wie und unter welchen Begleitumständen die Symptome auftreten. Ein Kopfschmerztagebuch kann dafür sehr hilfreich sein. Außerdem hat die Deutsche Migräne und Kopfschmerzgesellschaft spezielle Fragebögen für die genaue Analyse der Kopfschmerzen entwickelt.
Diese beinhaltet eine körperliche Untersuchung. Der Blutdruck kann beispielsweise bei Erhöhung Kopfschmerzen auslösen und das ist mit einer einfachen Blutdruckmessung festzustellen. Es ist das Essverhalten zu begutachten, denn zu lange Pausen zwischen den einzelnen Mahlzeiten senken den Blutzuckerspiegel, das dann wiederum die Kopfschmerzen verursachen kann. Es sollte auch nach Verspannungen an der Rücken- und oder Nackenmuskulatur geschaut werden und nach Fehlhaltungen. Wenn Schlafstörungen oder einfach zu wenig oder zu viel Schlaf vorliegen, sollte dies auch geschildert werden, da auch das von Relevanz für die Diagnostik der Kopfschmerzen sein kann.
Besonders sollte darauf geachtet werden, ob eventuell eine Angststörung oder eine Depression vorliegt, die die Kopfschmerzen beeinflussen kann.
Die Symptome des chronischen Spannungskopfschmerzes können denen von einem Medikamenten-Kopfschmerz sehr ähnlich sein. Deshalb ist genau darauf zu achten, ob eventuell eigentlich kein chronischer Spannungskopfschmerz sondern ein Medikamenten-Kopfschmerz vorliegt, der ursprünglich einmal ein chronischer Spannungskopfschmerz war. Dieser muss nämlich mit einem Entzug behandelt werden.
Das Vermeiden von Stress ist der erste Schritt zu weniger Kopfschmerzen. Unterstützend können Entspannungsübungen sein, oder Pfefferminzöl, was auf die Stirn oder die Schläfen massiert wird. Die chronische Komponente kann aber meistens nur mit Medikamenten bekämpft werden.
Zur Behandlung der akuten Symptome können Schmerzmittel eingenommen werden, zum Beispiel:
Zur dauerhaften Behandlung ist eine Medikation mit trizyklischen Antidepressiva möglich. Die Antidepressiva werden von Woche zu Woche gesteigert und dann wieder abgesetzt, bei vielen Patienten ist eine große Verbesserung danach vorhanden. Wenn das Antidepressivum nach mehreren Wochen immer noch nicht anschlägt, sollte ein anderes eingesetzt werden. Man darf aber auch nicht erwarten, dass Antidepressiva in sehr kurzer Zeit Erfolge bringen, es dauert drei bis vier Wochen, bis die Therapie anschlägt. Antidepressiva sind zum Beispiel:
Alternative Therapien zur Unterstützung der Behandlung sind zum Beispiel:
Die Behandlung mit den trizyklischen Antidepressiva ist sehr wirkungsvoll; wenn man die eigentlichen Ursachen herausfindet, die eigenen Stressfaktoren, wird man den chronischen Kopfschmerz beseitigen können. Man muss versuchen, alle Faktoren zu sehen und sagen können, das ist zu viel und ist Stress. Diese Dinge sollten dann vermieden werden.
Letzte Aktualisierung am 13.08.2021.