Unter Durchfall ist eine gehäufte Entleerung von wässrigen oder breiigen Stühlen (ungeformte Stuhlentleerungen) zu verstehen, die mehr als dreimal pro Tag auftreten und mehr als 400 Gramm betragen. Je nach Ursache können auch Schleim- und Blutbeimengungen vorhanden sein. Meistens kommt der Durchfall wie aus heiterem Himmel und man schafft es gerade noch bis zur Toilette. Als Begleitsymptome können zudem noch mit auftreten Blähungen, Krämpfe, Übelkeit und Erbrechen. Der Grund für die wässrigen Stühle ist, dass mehr Flüssigkeit ins Darminnere abgegeben wird. Durch die damit verbundene starke Stuhlaufweichung kommt es zur gesteigerten Beweglichkeit und einem beschleunigten Darmtransport.
Die Betroffenen verlieren dadurch mit dem Stuhl größere Mengen an Wasser und wichtigen Mineralstoffen. Der Körper reagiert schließlich auf diesen Verlust mit Schwächegefühl und Kreislaufstörungen, z.B. niedriger Blutdruck, Erbrechen und Fieber. Durchfall ist im engeren Sinne keine Krankheit, sondern ein Symptom, die zu einem Flüssigkeits- und Elektrolytverlust im Körper führt. Der Flüssigkeitsverlust kann eine Austrocknung und der Elektrolytverlust Krämpfe verursachen. Im Gegensatz zu einer Verstopfung kann sie akut oder chronisch auftreten. Von einer akuten Diarrhö spricht man, wenn der Durchfall bis zu zwei Wochen anhält. Alle Diarrhoen, die länger als zwei Wochen dauern, werden als chronischer Durchfall bezeichnet. Durchfälle die nur wenige Tage dauern sind meist harmlos.
Die Durchfallbeschwerden können durch verschiedene Krankheiten hervorgerufen werden. Der Genuss von Verdauungsfördernden Lebensmitteln, Getränken oder zu viel Obst und auch Sauerkrautsaft kann schon einen einmalig auftretenden Durchfall verursachen. Durchfall kann entstehen durch Viren- oder Bakterieninfektionen im Darmtrakt, sowie durch verunreinigtes Wasser und verdorbene Lebensmittel. Auch bestimmte Nahrungsmittel, Alkohol und Stress können die Ursache sein.
Man unterscheidet zwischen einem akuten Durchfall und einem chronischen Durchfall. Der akute Durchfall ist eine Schutzreaktion des Körpers, die danach strebt eingedrungene Krankheitserreger bzw. Gifte sofort wieder auszuscheiden. Sie wird häufig von Übelkeit, Erbrechen und Bauchschmerzen begleitet. Der chronische Durchfall dagegen wird meistens durch eine Störung von Regelungsprozessen hervorgerufen. In vielen Fällen liegen organische Grunderkrankungen als Ursache vor.
Zu den häufigsten Ursachen gehören:
Selten können auch Stoffwechselstörungen oder Tumorerkrankungen Auslöser von Durchfällen sein.
Das Hauptsymptom des Durchfalls sind die häufigen Stuhlentleerungen, die mit Leibschmerzen, Fieber, blutigen, eitrigen und schleimigen Stühlen kombiniert auftreten können. Die Patienten fühlen sich meistens schlapp und erschlagen. Im schlimmsten Fall können die Betroffenen sogar Bettlägerig werden. Bei starken und anhaltenden Durchfällen wird eine Austrocknung (Dehydratation) gefürchtet.
Der massive Elektrolytverlust (Verlust insbesondere von Natrium, Kalium und Magnesium) führt zu den so genannten Leibeskrämpfen. Ein anhaltender massiver Durchfall kann sogar bis zum Tode führen. Denn sowohl Wasser als auch Salze (vor allem Natrium und Kalium) sind für die richtige und vollständige Funktion aller Körperzellen unentbehrlich.
Ein Arztbesuch ist immer dann notwendig wenn neben dem Durchfall folgende Symptome auftreten:
Bei Säuglingen können folgende Beschwerden auftreten:
Die Diagnose des Durchfalls ist in der Regel durch die Krankengeschichte und der körperlichen Untersuchung gut zu stellen. Wichtig ist hier jedoch herauszufinden, welche Ursache der Erkrankung zugrunde liegt. Daher sind folgende Fragen, die von den Ärzten gestellt werden, von großer Bedeutung:
Die Antwort auf diese Fragen lässt den Arzt in erster Linie eine Verdachtsdiagnose aufstellen. Neben der gründlichen Befragung kann der Arzt noch weitere Untersuchungen durchführen, um die genaue Ursache herauszufinden. Im folgenden Schritt wird die körperliche Untersuchung durchgeführt, die zum einen die Abtastung des Bauches und das Abhören der Darmgeräusche beinhaltet. Zudem kann der Arzt noch eine rektale Untersuchung durchführen und den Enddarm austasten. Je nachdem welche Verdachtsdiagnose der Arzt nun hat, können weitere Untersuchungen veranlasst werden. Dazu gehören:
Bei der chronischen Diarrhoe können folgende Maßnahmen zur Ursachenfindung eingesetzt werden:
Der Durchfall kann Hinweis auf bestehende Magen-Darm-Beschwerden geben. Erkrankungen die in erster Linie mit Durchfall einhergehen sind:
Die Behandlung des Durchfalls ist je nach Ursache sehr unterschiedlich. Bei der Behandlung des chronischen Durchfalls ist in erster Linie die Grunderkrankung zu diagnostizieren und zu heilen. Egal welche Erkrankung vorliegt, im Vordergrund steht immer die Aufnahme von viel Flüssigkeit, auch wenn diese manchmal den Patienten sehr schwer fällt. Es muss ein rascher und gezielter Ersatz des Wasser- und Mineralstoffverlustes erfolgen, da der eigentliche krankmachende Prozess der extreme Flüssigkeitsverlust (Dehydratation) ist. Dehydrierte Patienten werden mittels einer oralen Rehydratationslösung, die kurz ORS (oral rehydratation solution) genannt wird, behandelt. Das ist eine Mischung aus Glukose und Elektrolyten (wie Natrium und Kalium) in Wasser.
Doch Patienten, die gleichzeitig erbrechen, können nicht mir der ORS behandelt werden. Diese Patienten erhalten Flüssigkeit und Elektrolyte mittels intravenöser Infusionen. Bei völlig dehydrierten Patienten besteht für Ärzte und Pflegepersonal die Schwierigkeit eine funktionsfähige Vene zu finden, da aufgrund des Flüssigkeitsverlustes die Venen kollabieren (zusammenfallen). Wie bereits erwähnt richtet sich die Therapie nach der Erkrankungsursache, die aufgrund der Untersuchungen diagnostiziert werden kann.
Die Aussichten auf eine Heilung bei einem Durchfall sind sehr gut. Von einem akuten Durchfall erholt man sich innerhalb einer Woche relativ schnell. Die vollständige Genesung kann je nach Stärke der Immunabwehr entweder schneller eintreten oder sich verzögern. Bei einem chronischen Durchfall dagegen ist wichtig, welche Erkrankung für den Durchfall verantwortlich ist. Durch die Therapie der Grunderkrankung kann sich der Patient vom chronischen Durchfall auch leicht erholen. Ein massiver und lang anhaltender Durchfall ist immer ernst zu nehmen, da der starke Flüssigkeitsverlust angefangen vom Kreislaufkollaps bis hin zu Nierenversagen führen kann. Insbesondere Säuglinge und Kleinkinder, Ältere und Immunschwache Menschen sind stark gefährdet.
Ein gesundes Leben bedeutet mobil und flexibel sein und seinen Alltag selbst führen. Um Störfaktoren wie den Durchfall zu vermeiden, die den Alltag stark einschränken, gibt es eine Reihe von wichtigen Maßnahmen, die jeder Bürger wissen und durchführen sollte.
Letzte Aktualisierung am 25.06.2021.