Das Schlüsselbein ist ein etwa 13 bis 16 cm langer leicht s-förmig gebogener Knochen und bildet an jedem seiner Enden ein Gelenk, das Sternoklavikulargelenk und Akromioklavikulargelenk.
Das Brustbein-Schlüsselbeingelenk, auch Sternoklavikulargelenk bzw. lat. Articulatio sternoclavicularis genannt, ist die gelenkige Verbindung zwischen dem Brustbein (Sternum) und dem Schlüsselbein (Clavicula). Das Gelenk liegt am vorderen Ende des Brustbeins und übersteigt dessen Oberrand. Es ist durch die Haut sicht- und tastbar.
Das Sternoklavikulargelenk ist durch eine Gelenkscheibe (Discus articularis) in zwei Abteilungen geteilt und durch mehrere Bänder stabilisiert. Das Akromioklavikulargelenk verbindet hingegen das Akromion (Schulterhöhe des Schulterblattes) mit dem Schlüsselbein (Clavicula).
In beiden Gelenken kann es aufgrund von Verschleißerscheinungen zu einer Arthrose kommen. Eine Arthrose wird durch ein Missverhältnis zwischen Belastung und Belastbarkeit des Knorpels hervorgerufen.
Arthrose des Sternoklavikulargelenks
Eine Arthrose des Sternoklavikulargelenks tritt selten auf. Die Betroffenen klagen meist über folgende Beschwerden:
- Schmerzen beim Tragen schwerer Gegenstände.
- Schmerzen beim Greifen zur Gegenseite.
- Das Gelenk ist verdickt und schmerzhaft.
- Bewegungseinschränkung im fortgeschrittenen Stadium.
Besteht der Verdacht auf Arthrose, so wird neben dem Arzt-Patienten-Gespräch eine klinische Untersuchung durchgeführt. Die Diagnose wird jedoch durch eine Computertomographie (CT) oder Magnetresonanztomographie (MRT) gesichert. Zudem kann man mit Hilfe einer Ultraschalluntersuchung eine Gelenkverdickung oder einen bestehenden Gelenkerguss erkennen.
Die Behandlung erfolgt in der Regel durch die Einnahme von Medikamenten, die zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung führen. Hierzu werden vor allem nichtsteroidale Antirheumatika (NSAR) wie z.B. Diclofenac oder Ibuprofen verabreicht. Des Weiteren können Kortisonpräparate in das Gelenk eingespritzt werden, die zu einer wesentlichen Beschwerdebesserung führen. Als letzte Wahl der Möglichkeit kann man eine operative Therapie in Erwägung ziehen. Hierbei wird die so genannte Gelenkrekonstruktion durchgeführt.
Arthrose des Akromioklavikulargelenks
Die Arthrose des Akromioklavikulargelenks ist einer der häufigsten Arthrosen. Fast jeder Mensch im Alter über 50 Jahren ist davon betroffen.
Die Erkrankung macht sich durch folgende Beschwerden bemerkbar:
- Schmerzen beim Tragen schwerer Gegenstände am hängenden Arm, z.B. beim Tragen eines Koffers.
- Schmerzen beim Greifen zur gegenüberliegenden Körperseite.
- Schmerzen bei Bewegungsabläufen die über die Ebene der Schultern und des Kopfes hinausragen, z.B. bei Über-Kopf-Arbeiten oder Eindrehen eine Glühbirne.
- Bewegungseinschränkung im fortgeschrittenen Stadium.
Der Verdacht auf eine Arthrose des Akromioklavikulargelenks wird neben den typischen Beschwerden, die Diagnose durch eine Röntgenaufnahme gesichert. Auch hier besteht die Therapie in der Einspritzung von Kortisonpräparaten in das schmerzhafte Gelenk. Hier sind vor allem eine gezielte physiotherapeutische Behandlung sowie ein Muskelaufbau notwendig, um das schmerzende Gelenk zu entlasten. Erst wenn diese Maßnahmen erfolglos bleiben, kann ein operativer Eingriff durchgeführt werden.
Typische Zeichen auf Röntgenaufnahmen
Eine Arthrose macht sich auf dem Röntgenbild durch folgende Zeichen bemerkbar:
- Verschmälerung des Gelenkspalts (asymmetrisch)
- Geröllzysten
- Verformung der Gelenkflächen
- Fehlstellung des Gelenks
- Bildung von Osteophyten (knöcherne Randwülste)
- Gelenkversteifung (im Endstadium)