Unter einer Omarthrose versteht man Verschleißerscheinungen des Gelenkknorpels im Schultergelenk (Glenohumeralgelenk). Genauer genommen kommt es zu einem Abrieb von Knorpel im Oberarmkopf und/oder der Schultergelenkspfanne.
Es wird zwischen einer primären und einer sekundären Form der Schulterarthrose (Omarthrose) unterschieden. Die Arthrose ist häufig Folge von mechanischen Überlastungen, Schäden an der Rotatorenmanschette, Unfällen oder Entzündungen. Die Betroffenen leiden meist unter uncharakteristischen Schulterschmerzen und Bewegungseinschränkungen der Schulter.
Die Arthrose eines Schultergelenks betrifft insbesondere Menschen im vierten und fünften Lebensjahrzehnt. Zudem tritt die Schultergelenksarthrose seltener auf, als eine Arthrose des Hüft- oder Kniegelenks, da die Schulter nicht das Körpergewicht tragen muss, wie das bei den anderen Gelenken der Fall ist.
Bei der primären Schulterarthrose lässt sich keine erkennbare Ursache für die Omarthrose feststellen. In diesem Fall spricht man auch von einer idiopatischen Omarthrose. Diskutiert werden hier vor allem genetische Faktoren oder langjährige körperliche Belastungen der Schultergelenke.
Die sekundäre Schulterarthrose kann verschiedene Ursachen haben:
Als seltene Ursachen können aufgelistet werden:
Ist die Mechanik des Schultergelenks, egal aus welchem Grund, gestört, so verlässt der Oberarmkopf seine ursprüngliche Position im Gelenk und wandert nach oben, unter das Schulterdach. In der Folge kommt es zu einer Fehlbelastung des Schultergelenkknorpels. Der Gelenkknorpel wird abgerieben und führt letztendlich zur Schultergelenkarthrose.
Der Knorpelschaden begünstigt die Entstehung von oft schmerzhaften Knochenneubildungen, den so genannten Osteophyten, an den Rändern des Gelenkes. Die Beschwerden der Schultergelenkarthrose sind relativ unspezifisch. Hierzu gehören:
Recht typisch sind dagegen folgende Symptome:
Nach einem Arzt-Patienten-Gespräch und der Schilderung der Beschwerden durch den Patienten, kann der Verdacht auf eine Schultergelenkarthrose gestellt werden. Bei der klinischen Untersuchung des Schultergelenks kann der Arzt bei Bewegung eine Art Reiben spüren, welches auf den Verlust des Gelenkknorpels zurückzuführen ist. Häufig kommt es auch zu einer Einschränkung der Beweglichkeit im Gelenk.
Zudem werden die Muskeln aufgrund der bei Bewegungen auftretenden Schmerzen weniger beansprucht und führen zu einer Abnahme der Muskelmasse in diesem Bereich. Im nächsten Schritt erfolgt die apparative Diagnostik. Durch eine Röntgenaufnahme lässt sich die Diagnose der Arthrose sichern.
Im Röntgenbild lassen sich typische Veränderungen erkennen:
Genauere Informationen können die Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) liefern. Die MRT ermöglicht zum einen eine bessere Beurteilung der Beschaffenheit der Gelenkpfanne und gibt zudem Aufschluss über den Zustand der am Schultergelenk beteiligten Muskeln und Bänder. Sie dient auch für die Planung einer Schulterprothese und ist zum Ausschluss anderer Krankheiten von großer Bedeutung.
Eine Omarthrose lässt sich durch konservative (nicht operative) Maßnahmen nicht heilen. Die Behandlungsmaßnahmen zielen vor allem auf eine Schmerzlinderung, Entzündungshemmung, Erhaltung und Verbesserung der Gelenkbeweglichkeit sowie der Muskelkräftigung ab. Die Funktion der Schulter soll erhalten bleiben und das Fortschreiten der Erkrankung verlangsamt werden.
Zu den konservativen Therapiemöglichkeiten gehören insbesondere:
Zum Einsatz kommen vor allem Medikamente (insbesondere nichtsteroidale Antirheumatika) zur Schmerzlinderung und Entzündungshemmung.
Zu den physikalischen Maßnahmen gehören die Kühlung des Gelenkes bei entzündlicher Aktivierung und Stromanwendungen. Mit einer niedrigen Dosis Röntgenstrahlen können die Schmerzen gelindert werden.
Die Krankengymnastik dient vor allem der Erhaltung der Beweglichkeit und der Kräftigung der Muskulatur. Es gibt eine Reihe von verschiedenen Übungen, die geeignet sind, den Körper wieder aufzurichten und die Symptome zu bessern.
Tritt trotz dieser Maßnahmen keine Besserung ein, so muss an eine operative Therapie gedacht werden. Zu den operativen Maßnahmen gehören:
Letzte Aktualisierung am 07.10.2021.