Ein Schlaflabor ist eine Einrichtung, in der Menschen während des Schlafes untersucht werden können. In der Regel ist das Schlaflabor an ein schlafmedizinisches Zentrum oder auch eine Klinik für Lungenerkrankungen angegliedert. Ein meistens durchgeführter Untersuchungsgang im Schlaflabor ist die Polysomnographie, in der Gehirnaktivität, Atmung und weitere Organfunktionen des schlafenden Patienten erfasst werden.
Im Schlaflabor können Schlafstörungen diagnostiziert werden beziehungsweise der Verlauf der Störungen unter Behandlung kontrolliert werden. Anhand der Untersuchungen können diverse Schlafstörungen unterschieden werden. In vielen Fällen können die Ursachen festgestellt werden. Eine gezielte Behandlung der jeweiligen Störung ist dann möglich.
Diese Schlafstörungen äußern sich darin, dass der Betroffene nur sehr schlecht einschläft beziehungsweise nachts häufig aufwacht und nicht wieder einschlafen kann. Die Ursachen sind vielfältig, nicht immer wird ein Grund für die Schlafstörungen gefunden.
Der Betroffene ist tagsüber müde und leidet unter Leistungs- und Konzentrationseinbußen. Es kann zum so genannten Sekundenschlaf kommen, der mitunter gefährlich werden kann. Die Ursachen für Tagesmüdigkeit sind ebenfalls sehr unterschiedlich. Nicht selten liegt ein Schlafapnoe-Syndrom vor, eine Erkrankung, bei der es durch verengte obere Atemwege zu häufigen Aussetzern der Atmung im Schlaf kommt. Es gibt aber noch diverse weitere Störungen, die mit Tagesmüdigkeit einhergehen.
Narkolepsie ist eine Erkrankung, bei der der Betroffene tagsüber oft einen starken Schlafdrang verspürt und unvermittelt einschläft, nachts aber oft wach liegt.
Bei dieser Erkrankung kommt es zu Missempfindungen in den Beinen, die nur dann zurückgehen, wenn sich der Patient bewegt.
Es gibt noch viele weitere Problematiken, die mit dem Schlaf in Zusammenhang stehen und dementsprechend im Schlaflabor analysiert werden können.
Das Schlaflabor ähnelt im Prinzip anderen Abteilungen beziehungsweise Stationen in einem Krankenhaus. In den Patientenzimmern finden sich spezielle Gerätschaften, mit denen der Schlafende untersucht werden kann. Um den Schlaf zu fördern, weisen die Patientenzimmer eine günstige Schlafumgebung auf. Von einem Raum aus kann das Personal die aufgezeichneten Körperfunktionen des Patienten überwachen (Monitoring). Zum Schlaflabor gehören Fachkräfte verschiedener medizinischer Fachrichtungen, z. B. Neurologen (Nervenärzte), Ärzte für Lungenerkrankungen, Psychiater und Internisten (Ärzte für Innere Medizin) sowie des Weiteren Pflegekräfte und medizinisch-technische Assistenten.
Bevor die Untersuchungen beginnen, erfolgt eine Befragung des Patienten durch den Arzt (Anamnese). Oft ergeben die Aussagen bereits Hinweise auf eine bestimmte Störung. Zur Eingewöhnung verbringt der Patient meist schon eine Nacht im Schlaflabor, ohne dass Untersuchungen erfolgen. In der nächsten Nacht schläft der Patient dann meist annähernd so gut wie im eigenen Bett.
Gewöhnlicherweise wird im Schlaflabor eine so genannte Polysomnographie durchgeführt. Dabei werden verschiedenste Funktionen des Körpers des Schlafenden aufgezeichnet. Dementsprechend werden unterschiedliche Sensoren angebracht, die meist mit Kabeln an dem entsprechenden Gerät angeschlossen sind. Abgenommen werden können unter anderem Gehirnströme (EEG), Herzfrequenz, EKG, Atmung, Atem- und eventuelle Schnarchgeräusche, Körperbewegungen, Sauerstoffgehalt des Blutes und weitere Parameter. Oft wird der Schlafende über eine Videokamera überwacht. Zum Toilettengang müssen die Kabel abgenommen werden, wobei das Personal dann behilflich ist. Nach einer oder mehreren Nächten werden die erfassten Daten von den Schlafmedizinern ausgewertet. Eine Diagnose und Therapieempfehlung wird gestellt.
Häufig werden auch am Tage Zusatzuntersuchungen vorgenommen. Dazu gehören ein Langzeit-Blutdruck und Langzeit-EKG sowie Untersuchungen der Wachheit und Reaktionen (Vigilanz). Beim Verdacht auf ursächliche Erkrankungen können auch in dieser Hinsicht gezielte Untersuchungen erfolgen.
Auch eine Therapie kann in einem Schlaflabor erfolgen. So kann beim Schlafapnoe-Syndrom eine Atemmaske mit Überdruck angepasst werden, die dann in jeder Nacht getragen werden kann. Auch kann eine Psychotherapie erfolgen oder eine Behandlung mit Schlafmedikamenten.
Letzte Aktualisierung am 23.09.2021.