Celvapan ist ein Impfstoff, der zur Vorbeugung der Schweinegrippe (Neuen Grippe) eingesetzt werden kann. Celvapan bietet einen Schutz gegen Grippeviren des Typs Influenza A/H1N1, von denen die neuen H1N1-Viren (Schweinegrippeviren) eine Unterart darstellen. Celvapan ist zur Impfung im Rahmen der weltweiten Erkrankungswelle (Pandemie) der Schweinegrippe zugelassen. Der Impfstoff Celvapan wird vom Pharmaunternehmen Baxter (Hauptsitz in den USA, wichtige Produktionsstätte in Österreich) hergestellt. In Deutschland wird Celvapan zur Impfung von Bundesbeamten und Bundeswehrangehörigen verwendet. Dazu wurden von der Regierung 200 000 Impfdosen geordert. In Österreich stellt Celvapan dagegen den Standard-Impfstoff für die Bevölkerung dar. Celvapan enthält abgetötete ganze Viren und beinhaltet keine Wirkungsverstärker (Adjuvanzien).
Celvapan enthält unschädlich gemachte H1N1-Viren, die auf Säugetierzellen angezüchtet werden. Genauer handelt es sich um eine Zellreihe von Nierenzellen aus Grünen Meerkatzen (Vero-Zellen). Die abgetöteten Viren bewirken, wenn sie als Impfstoff gegeben werden, eine Immunreaktion mit der Bildung spezifischer Antikörper, ohne dass eine Erkrankung auftritt. Sollte später ein Schweinegrippe-Virus auf den menschlichen Organismus treffen, kann das Abwehrsystem rasch erneut viele dieser Antikörper bilden. So kann das Virus sehr schnell bekämpft und die Schweinegrippe-Erkrankung verhindert werden.
Neben den inaktivierten Viren besteht Celvapan nur aus wenigen weiteren Stoffen, die nahezu keine Auswirkungen auf den Körper haben. Das unterscheidet Celvapan von Impfstoffen wie z. B. Pandemrix, welches Wirkungsverstärker (Adjuvanzien) als Zusatzstoffe benötigt. Bei Pandemrix sind die Wirkungsverstärker erforderlich, da es sich beim eigentlichen Impfstoff nur um kleine Teile von Viren handelt.
Einige Studien beweisen die Wirksamkeit von Celvapan. Meist werden als Reaktion auf die Impfung so viele Antikörper gebildet, dass ein genügender Schutz gegen die Schweinegrippe besteht.
Das Impfpräparat Celvapan wird in einen Muskel am Oberarm gespritzt. Nach wenigstens drei Wochen wird eine zweite Dosis auf die gleiche Weise gegeben.
Bei der Impfung mit Celvapan kann es zu örtlichen Erscheinungen an der Einstichstelle kommen, z. B. zu Schmerzen, zur Rötung, Schwellung oder Vernarbung. Seltener treten Nebenwirkungen gegen einen Bestandteil des Präparates auf. Möglich sind z. B. Schnupfensymptome, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen, Gliederschmerzen, Fieber und Krankheitsgefühl sowie diverse weitere Nebenwirkungen. Allergische Reaktionen können auftreten.
Celvapan ist in Deutschland nicht der standardmäßige Impfstoff gegen Schweinegrippe, sondern wird zur Impfung von Bediensteten der Regierung und der Bundeswehr verwendet. In den Arztpraxen kommt für alle anderen Menschen das Präparat Pandemrix zum Einsatz. In Österreich beispielsweise ist hingegen Celvapan der Impfstoff für die ganze Bevölkerung.
Das führt zu Kritik, da Celvapan oft für den „besseren Impfstoff" befunden wird. Es enthält nämlich, im Gegensatz zum Pandemrix, keine Wirkungsverstärker (Adjuvanzien), welche auch weitere Nebenwirkungen hervorrufen können. Es könnte unter den Deutschen eine Art Impftourismus, insbesondere nach Österreich, zugunsten von Celvapan entstehen. Es gibt aber auch negative Kritik gegenüber Celvapan. So wird am Celvapan bemängelt, dass es bisher nur relativ wenige Studien über Nebenwirkungen durch das Präparat gab. Insbesondere könnten sehr seltene, aber schwerwiegende Nebenwirkungen möglicherweise nicht erfasst sein. Ebenfalls gibt es noch nicht viele Daten zur Verwendung von Celvapan bei Schwangeren und Kindern.
Celvapan hat aber wie drei weitere Impfstoffe (Pandemrix sowie Focetria und Celtura) von der Europäischen Arzneimittelagentur (emea) die Zulassung zur Schweinegrippe-Impfung bekommen. Die Vorteile durch eine Impfung sind wesentlich höher als die Nachteile durch das Risiko von Nebenwirkungen. Eine Impfung, gleich mit welchem Wirkstoff, wird allen Personen ab einem Alter von einem halben Jahr empfohlen. Besonders nahegelegt wird die Schweinegrippe-Impfung Risikopatienten mit Erkrankungen z. B. der Atemwege oder des Herz-Kreislauf-Systems oder mit Immunschwäche.
Letzte Aktualisierung am 11.11.2009.