Pandemrix ist ein Impfstoff gegen eine Art von Grippeviren (Influenza A/H1N1). Pandemrix stellt in Deutschland den standardmäßig verabreichten Impfstoff gegen die Schweinegrippe (Neue Grippe) dar, welche durch eine Variante des H1N1-Virus verursacht wird. Pandemrix hat nur eine Zulassung zur Impfung gegen die Schweinegrippe im Rahmen der Pandemie (weltweiten Erregerausbreitung). Pandemrix wird von der britischen Firma GlaxoSmithKline (GSK) hergestellt. Die deutschen Bundesländer haben insgesamt 50 Millionen Impfdosen geordert, um einen Schutz für die Bevölkerung zu ermöglichen. Das Impfpräparat Pandemrix besteht aus Teilen des Virus A/H1N1 sowie aus dem Wirkungsverstärker (Adjuvans) AS03.
Der Impfstoff Pandemrix wird aus H1N1-Viren hergestellt, die in Hühnereiern angezüchtet werden. Ein Oberflächenbestandteil des Virus, das Hämagglutinin, wird abgetrennt und stellt den wesentlichen Bestandteil des Impfstoffes, das Antigen, dar. Wird das Hämagglutinin in den menschlichen Körper gespritzt, so bewirkt es die Bildung von spezifischen Antikörpern. Bei einem eventuellen Kontakt mit einem Schweinegrippe-Virus reagiert das Immunsystem dann sofort und kann den Erreger beseitigen.
Damit eine ausreichende Wirkung erzielt wird, wird jedoch noch ein Zusatzstoff (Wirkungsverstärker/Adjuvans) benötigt. Der für Pandemrix verwendete Wirkungsverstärker heißt AS03. Er enthält die Substanzen Squalen, Vitamin E (Tocopherol) und Polysorbat 80. Mit dem Zusatz ist eine fünffache Steigerung der Wirkung möglich. Des Weiteren ist in dem Präparat Pandemrix der Konservierungsstoff Thiomersal enthalten.
Mit Studien wurde die Wirksamkeit von Pandemrix belegt. Bei einem großen Teil der geimpften Menschen zeigte sich ein hinreichender Schutz gegen die Grippeerkrankung durch Bildung von Antikörpern in genügender Menge.
Die Impfung mit dem Wirkstoff Pandemrix erfolgt zwei Mal im Abstand von wenigstens drei Wochen. Eine Impfdosis Pandemrix wird dabei in einen Muskel an der Schulter gespritzt.
Bei der Verabreichung des Impfstoffes Pandemrix ist eine Reihe von Komplikationen möglich. An der Einstichstelle sind örtliche Reizerscheinungen wie Rötung, Schwellung und Vernarbung sowie auch Blutungen möglich. Durch das Präparat kann es unter anderem zu Kopf-, Gelenk- und Muskelschmerzen kommen. Fieber kann ausgelöst werden. Möglicherweise können nervliche Erkrankungen (z. B. Guillain-Barré-Syndrom) hervorgerufen werden. Allergische Reaktionen auf einen Bestandteil des Präparates können ablaufen.
Pandemrix wird in Deutschland als Standardpräparat zur Schweinegrippe-Impfung verwendet. Angehörige der Regierung und der Bundeswehr sowie die Menschen in manchen anderen Ländern (z. B. Österreich) bekommen jedoch den Impfstoff Celvapan. Von einigen Seiten wird Celvapan als der „bessere Impfstoff" angesehen. Dies könnte ein Phänomen des Impftourismus auslösen, so dass manche Menschen lieber in das Ausland fahren und sich Celvapan oder noch einen anderen Impfstoff verabreichen lassen. Bei Pandemrix wird bemängelt, dass aufgrund der kurzen Dauer der Studien manche möglichen Nebenwirkungen nicht zum Vorschein gekommen sind. Sowohl bei Menschen mit Vorerkrankungen als auch an schwangeren Frauen ist Pandemrix kaum getestet worden. Bei der Impfung mit Pandemrix werden vor allem Nebenwirkungen durch die verwendeten Adjuvanzien (Wirkungsverstärker) befürchtet. Zudem enthält Pandemrix das quecksiberhaltige Thiomersal, was zu einer geringfügigen Quecksilberbelastung führen kann.
Pandemrix ist jedoch (wie auch Celvapan und die beiden weiteren Impfstoffe Focetria und Celtura) von der Europäischen Arzneimittelagentur (emea) zur Schweinegrippe-Impfung zugelassen worden. Das bedeutet, dass die Vorteile des Impfschutzes gegen die Schweinegrippe wesentlich höher sind als die zu erwartende Gefahr durch Nebenwirkungen des Impfpräparates. Eine Impfung (z. B. mit Pandemrix) wird daher allen Menschen ab 6 Lebensmonaten, insbesondere jedoch Personen mit Vorerkrankungen (z. B. Atemwegskrankheiten, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Immunschwäche) empfohlen.
Letzte Aktualisierung am 11.11.2009.