Als Pandemie wird eine weltweite Ausbreitung einer Erkrankung bezeichnet. Die Pandemie steht damit im Kontrast zu einer Epidemie, bei der die Krankheitswelle nur auf bestimmte Gegenden begrenzt ist. Der Begriff Pandemie fällt beispielsweise oft im Zuge der Schweinegrippe, die zuerst in Nordamerika auftauchte und sich innerhalb kurzer Zeit auf Europa und andere Gebiete der Welt ausdehnte. Eine Pandemie ist zwar über viele Gegenden der Welt verstreut, hat aber dennoch örtliche Schwerpunkte und lässt manche Regionen aus. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat ein Schema mit Warnstufen zu Pandemien entwickelt. Die Schweinegrippe wird in die sechste (höchste) Stufe eingeordnet, da die Infektion leicht von Mensch zu Mensch weitergegeben werden kann.
Eine Pandemie bezieht sich normalerweise auf eine Infektionskrankheit. Am häufigsten ist bei Grippeerkrankungen von einer Pandemie die Rede, so auch bei der Schweinegrippe. Eine Pandemie kann entstehen, wenn bestimmte Voraussetzungen zutreffen. Die Viren müssen sich leicht von Mensch zu Mensch verbreiten. Es reicht bei weitem nicht aus, wenn sich Menschen an Tieren anstecken können. Das Pendant zur Pandemie bei Infektionskrankheiten von Tieren ist die Panzootie. Damit eine Pandemie entsteht, muss es sich um ein Virus handeln, das eine relativ schwere Erkrankung auslöst und gegen das nur wenige Menschen immun sind. Daher handelt es sich um neu entstandene Varianten von Viren, so z. B. auch bei der Schweinegrippe, die aus vier unterschiedlichen Virenstämmen entstanden sind. In der heutigen Zeit verbreiten sich Infektionskrankheiten besonders leicht über den Globus. Grund sind die vielen Möglichkeiten des interregionalen und internationalen Transports und Verkehrs, insbesondere die Flugzeuge.
Von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) wurde ein Schema von sechs Pandemiephasen entwickelt.
Phase 1: keine Infektion von Menschen, Übertragung von Tier auf Mensch möglich
Phase 2: keine Infektion von Menschen, größere Gefahr der Übertragung von Tier auf Mensch
Phase 3: vereinzelte Infektionen von Menschen durch Tiere, Infektion von Mensch zu Mensch sehr unwahrscheinlich
Phase 4: sporadische Infektionen von Mensch zu Mensch
Phase 5: Epidemien auf eine der WHO-Regionen (großräumige Regionen) begrenzt
Phase 6: Erkrankung betrifft zwei oder mehr WHO-Regionen (Pandemie)
Bis zum 27. April 2009 galt die Phase 3, da die Vogelgrippe nur in vereinzelten Fällen auf Menschen übergegangen ist. Die WHO erhöhte die Phasen im Frühjahr 2009 nach und nach aufgrund der Schweinegrippe. Am 11. Juni 2009 wurde die Phase 6 ausgerufen, da inzwischen die Schweinegrippe auf mehreren Kontinenten grassierte und schon viele Menschen betroffen waren.
Allgemein sind bei Pandemien mehr Menschen von der Infektionskrankheit betroffen als bei begrenzten Epidemien. Es finden sich auch mehr Todesfälle. Die Schwierigkeit liegt auch darin, genügend Impfstoff gegen die Erkrankung herstellen zu können, da sehr viele Menschen potenziell gefährdet sind.
Neben der Schweinegrippe gibt es weitere Erkrankungen, die zu einer Pandemie geführt haben. Dies waren unter anderem mehrere Grippewellen, von denen die Spanische Grippe in den Jahren 1918 bis 1920 mit etwa 50 Millionen Todesopfern die weitaus schlimmste war. In der Geschichte führte auch die Pest zu drei Pandemien. Eine noch heute bestehende Pandemie ist durch HIV/AIDS bedingt.
Es darf aber auch nicht vernachlässigt werden, dass jede gewöhnliche Grippeepidemie im Herbst und Winter zu vielen Todesfällen führt, hauptsächlich bei Patienten mit einem erhöhten Risiko durch Vorerkrankungen oder ein schwaches Immunsystem.
Letzte Aktualisierung am 11.11.2009.