Die Schweinegrippe oder Neue Grippe ist zu einer Pandemie geworden, hat sich also über die ganze Welt verbreitet. Eine Übertragung des Schweinegrippe-Virus (neues Influenza-Virus A/H1N1) von Mensch zu Mensch kann leicht stattfinden. Möglich ist die Ansteckung durch Tröpfcheninfektion (z. B. nach Niesen eines Infizierten) und seltener durch Kontaktinfektion (nach Berühren von verunreinigten Oberflächen). Daher sind Menschen besonders gefährdet, sich anzustecken, wenn sie sich in der Nähe von Erkrankten aufgehalten haben. Ein sehr schwerer oder lebensbedrohlicher Verlauf der Schweinegrippe tritt vergleichsweise selten auf. Meist sind Personen mit Vorerkrankungen, kleine Kinder sowie bisweilen auch schwangere Frauen betroffen, möglich ist dies dennoch auch bei jungen, gesunden Menschen.
Eine Übertragung der Schweinegrippe geschieht meist über eine Tröpfcheninfektion, also wenn ein Patient niest, hustet oder spricht und dabei Tröpfchen in die Umgebungsluft gelangen. Möglich ist aber auch eine Kontaktinfektion, wenn etwas berührt wird, auf dem sich Viren befinden. Die Viren können in den Körper eindringen, wenn sie auf eine Schleimhaut geraten.
Daraus ergibt sich, dass die Schweinegrippe beim Umgang mit Betroffenen besonders gut übertragen werden kann. Ein hohes Risiko der Ansteckung haben Menschen, die mit mutmaßlichen oder sicher bestätigten Krankheitsfällen in engem Kontakt stehen. Zu dieser Personengruppe gehören somit unter anderem Familienmitglieder, die mit Erkrankten zusammen leben, und medizinisches Personal, das Erkrankte betreut. Da auch ein Aufenthalt im selben Raum schon sehr deutlich das Ansteckungsrisiko erhöht, kann sich die Schweinegrippe leicht in Schulen, Kindergärten und Arbeitsplätzen ausbreiten. Die Entstehung einer Epidemie ist möglich. Des Weiteren kann eine Übertragung durch die Arbeit im Labor geschehen, wenn mit Proben von infizierten Patienten hantiert wird.
Das neue Virus ist im Vergleich zu gewöhnlichen Grippeviren stärker ansteckend. Ganz allgemein sind Menschen gefährdet, die sich in einer Region der Welt aufhalten, in der es viele Fälle der Erkrankung gibt. Die Schweinegrippe hat sich allerdings bereits über sehr viele Länder der Welt verteilt und kann somit als Pandemie bezeichnet werden.
Die Schweinegrippe kann lebensbedrohlich werden. Ursache für Todesfälle sind zum einen Komplikationen wie Zusatzinfektionen mit Bakterien, zum anderen schwere Formen der Erkrankung durch das Schweinegrippe-Virus selbst, vor allem an der Lunge. Wie bei der gewöhnlichen saisonalen Grippe kommt es gehäuft bei solchen Patienten zu Komplikationen beziehungsweise sehr schweren Krankheitsfällen, die zu einer Risikogruppe gehören.
Risikopatienten sind kleine Kinder, alte Menschen sowie Personen, die an einer Vorerkrankung leiden. Vorbestehende Leiden, bei denen eine Schweinegrippe besonders gefährlich werden kann, sind unter anderem Immunschwächekrankheiten, Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit), Krankheiten von Herz und Kreislauf sowie insbesondere Atemwegserkrankungen wie Asthma bronchiale und COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung, Bronchienverengung). Ebenfalls wurde bei Schwangeren eine höhere Rate an schweren Verläufen und Komplikationen durch eine Schweinegrippe-Infektion festgestellt. Gefährdet sind außerdem Personen mit starkem Übergewicht (Adipositas, Body-Mass-Index von 30 oder höher).
Es gibt jedoch auch Fälle, bei denen es bei jungen, sonst gesunden Menschen zu schweren bis tödlichen Verläufen der Schweinegrippe kommt. Diese Fälle sind insgesamt zwar selten, treten aber vergleichsweise häufiger als bei der herkömmlichen Grippe auf. Jedoch wird angenommen, dass viele ältere Personen eine gewisse Immunität gegen das Schweinegrippe-Virus besitzen. Bei dem Erreger handelt es sich um eine Variante des Influenza-Virus H1N1. Durch H1N1, allerdings andere Unterformen, wurden in der Vergangenheit schon Grippewellen und Pandemien ausgelöst, so dass das Immunsystem möglicherweise einen Schutz bietet.
Insgesamt verlaufen die meisten Fälle der Schweinegrippe immer noch harmlos. Durch die Anzahl der Neuinfektionen ist zu erwarten, dass es auch zu einem Anstieg der besonders schweren Fälle beziehungsweise Todesfälle kommt. Zudem ist es nicht ausgeschlossen, dass sich das Virus weiter abwandelt und bald eine gefährlichere Variante im Umlauf sein könnte.
Letzte Aktualisierung am 11.11.2009.