Die Schweinegrippe (Neue Grippe) wird durch ein Virus verursacht, genauer durch eine neuartige Variante des Influenza-Virus A/H1N1. Es handelt sich also um eine Unterart der Grippeviren und kann deshalb auf die gleiche Weise wie die herkömmlichen Influenza-Viren übertragen werden. Grundsätzlich sind für die Schweinegrippe zwei Übertragungswege möglich, und zwar die Tröpfcheninfektion und die Kontaktinfektion. Die Viren müssen für eine Infektion des Menschen an Schleimhautzellen gelangen können.
Am häufigsten wird das Schweinegrippe-Virus wohl durch eine Tröpfcheninfektion weitergegeben. Das kann dann geschehen, wenn ein Infizierter niest, hustet oder teilweise auch nur spricht und dabei feine Tröpfchen in die Umgebungsluft abgibt. Die Tröpfchen schweben eine Zeitlang als so genanntes Aerosol in der Luft und können über diesen Weg an die Schleimhäute anderer Personen geraten. Die Infektion kann bei Auftreffen der Tröpfchen auf die Schleimhäute der Atemwege, des Mundraums oder auch der Augen vonstatten gehen. Durch die Tröpfcheninfektion ist eine relativ leichte Verbreitung beim Aufenthalt zusammen mit anderen Menschen möglich, z. B. in der Familie, am Arbeitsplatz oder in Kindergärten und Schulen. Es kann daher zu Epidemien kommen.
Eine andere Möglichkeit der Ansteckung ist beim Kontakt mit Oberflächen gegeben, auf denen sich Viren befinden. Das können verschiedenste Gegenstände sein, die ein Infizierter angefasst hat, wie z. B. Türklinken oder Griffe in öffentlichen Verkehrsmitteln, oder auf die Tröpfchen mit den Viren gelangt sind. Auch durch Händeschütteln können Viren von Mensch zu Mensch gegeben werden. Wenn die Person dann mit der Hand die Schleimhäute (Mund, Nase, Augen) berührt, kann es zu einer Infektion mit der Schweinegrippe kommen. Küssen gehört z. B. ebenfalls zu den Übertragungswegen.
Eine Ansteckung über den Verzehr von Schweinefleisch ist bisher nicht bekannt. Mit Sicherheit ausgeschlossen werden kann eine solche Infektion, wenn das Fleisch über 72 Grad Celsius erhitzt wurde.
Die Zeit von der Ansteckung mit einem Krankheitserreger bis zu den ersten Krankheitserscheinungen wird Inkubationszeit genannt. Sie beträgt bei der Schweinegrippe meist mehrere Tage. Die ersten Symptome können in manchen Fällen schon nach wenigen Stunden auftreten. Die Inkubationszeit kann bei anderen Patienten jedoch auch bis zu einer Woche dauern.
Um einer Ansteckung mit dem Schweinegrippe-Virus vorzubeugen, sollte nach Möglichkeit der Kontakt zu Betroffenen gemieden werden. Umgekehrt sollten Erkrankte zu Hause bleiben. Sie sollten beim Niesen und Husten beispielsweise ein Einmal-Taschentuch verwenden, um zu verhindern, dass Tröpfchen in die Umgebungsluft gelangen. Zur Vorbeugung gegen die Schweinegrippe sollte anderen Personen nicht die Hand gegeben werden. Die Hände sollten regelmäßig gewaschen werden, insbesondere nach Situationen, in denen möglicherweise verunreinigte Objekte berührt wurden.
Mundschutzmasken sind im Alltag eher unpraktikabel. Sie werden beispielsweise von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zum Schutz vor Schweinegrippe nicht empfohlen. Wohl können sie jedoch von Erkrankten getragen werden, um die Gefahr einer Ansteckung durch Tröpfcheninfektion für andere Menschen zu verringern.
Neben diesen einfachen Maßnahmen und Verhaltenshinweisen ist auch eine Impfung gegen die Schweinegrippe möglich. Hierzu werden mehrere verschiedene Impfstoffe hergestellt, die vor allem unter bestimmten Voraussetzungen gegeben werden können.
Letzte Aktualisierung am 11.11.2009.