Auch im Kindergarten- und Grundschulalter sind Schlafprobleme keine Seltenheit
Ein Schlafmangel und unruhige Nächte werden in der Regel mit der Tatsache in Zusammenhang gebracht, dass ein Neugeborenes oder ein Säugling sich zuhause befindet. Doch auch im Kindergarten- und Grundschulalter sind Schlafprobleme bei den Kindern keine Seltenheit und ein Gerangel um die Bettgezeiten und auch das im Bett bleiben ist dann bei vielen Familien an der Tagesordnung. Zeitweise sind Einschlaf- und Durchschlafschwierigkeiten bei größeren Kindern vollkommen normal, allerdings rutscht die Normalität dann ins Abseits, wenn diese Schwierigkeiten täglich und über einen langen Zeitraum auftreten und zu zermürbenden Kämpfen führen.
Wenn Kinder nicht einschlafen können
Kinder unterliegen in ihrem Schlafverhalten verschiedenen Schwankungen, die sowohl auf einer körperlichen als auch seelischen Entwicklung basieren, aufgrund einer Erkrankung eintreten oder weil das Kind im Schlaf zu viel verarbeiten muss. Auch ein Bewegungsmangel, zu viel Fernsehen, aufregende Besuche vor dem Schlafengehen und ein unstrukturierter Alltag können neben ständig auftretenden Alpträumen Gründe vor kindliche Einschlafprobleme sein. Grundsätzlich tun Eltern gut daran bei längeren Problemen rund um das Thema Schlafen zunächst einen Kinderarzt aufzusuchen, um etwaige organische Erkrankungen als Ursache ausschließen zu können. Finden sich bei der Untersuchung keinerlei Hinweise auf eine Erkrankung, dann sollte man sich als Mutter und Vater einmal den Alltag des Kindes näher betrachten und gleichzeitig Schlafrituale einführen.
Gerade Klein- und Grundschulkinder haben einen natürlichen hohen Bewegungsdrang. Wird dieser nicht täglich durch ein Spielen und Toben im Freien oder auch sportliche Aktivitäten gestillt und stattdessen stundenlang vor dem TV-Gerät oder auch dem Computer gesessen, kann das Kind nicht am Abend eine gesunde Müdigkeit entwickeln. Zudem belasten abendliche Sendungen oder aufregende Spiele das kindliche Gehirn, das zumeist viele Eindrücke aufgrund eines zu geringen Alters noch gar nicht verarbeiten kann. Neben den Einschlafproblemen selbst, zeigen sich diese Defizite dann auch beim Schlafen selbst durch Alpträume oder bereits zuvor durch Ängste, wie etwa die Hexe unter dem Bett oder dem Monster hinter dem Vorhang.
Einschlafrituale, wie etwa in der Abfolge Essen-Baden-ein Buch vorlesen und kuscheln, erleichtern dem Kind das Einschlafen, dass es ihm eine Sicherheit bietet. Sich als Eltern konsequent an den Ablauf zu halten, sollte hinsichtlich der nächtlichen Ruhe selbstverständlich sein. Auch das Vermeiden von Drohungen oder der Aussicht von Belohnungen sind beim Thema Einschlafen nicht sehr hilfreich, da das Kind dann automatisch unter Druck gesetzt wird. Und hilft alles nicht viel weiter, dann bleibt einem als Eltern nur noch eines um sich und dem Kind keinen Stress zu machen: Mit dem Wissen, dass spätestens ab etwa sieben, acht Jahren das Kind ein normales Schlafverhalten entwickeln wird, einfach daneben liegen bis der Nachwuchs schläft, denn wenn es erst einmal groß ist, wird diese Phase gänzlich vorüber sein.