Wenn Betroffene keine Misserfolge bewältigen können
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Ein psychisches Problem: Posttraumatische Verbitterungsstörung
Dass das Leben nicht immer nur aus Sonnenschein und Glückseligkeit besteht, wissen inzwischen sogar schon Kinder und Jugendliche. Mit Niederlagen und Enttäuschungen umgehen, ist jedoch bei den meisten kein Problem, es sei denn, sie leiden unter einer relativ jungen psychischen Störung namens "Posttraumatische Verbitterungsstörung".
Wenn die Betroffenen keine Misserfolge bewältigen können
Erst seit rund zehn Jahren wird diese psychische Störung näher untersucht, von der selbst Experten sagen, dass wenn sie die Wahl zwischen einer Depression und einer Verbitterungsstörung hätten, sich dann doch lieber für die Depression entscheiden würden. Rachegelüste, Groll, Depressionen, Wut und auch Selbstmordgedanken folgen dieser Erkrankung wie das Wasser dem Flusslauf.
PTED-Patienten werden die derart von dem Leben umgeworfenen Menschen genannt, die rund zwei Prozent der deutschen Bevölkerung ausmachen und mit einer ganz bestimmten persönlich erlebten Niederlage nicht fertig werden. Die Ursachen selbst solch eines emotionalen Dauerschocks sind bislang noch nicht konkret entschlüsselt worden, allerdings gibt es gleich mehrere mögliche auslösende Ereignisse, die solch eine posttraumatische Verbitterungsstörung fast urplötzlich auf den Plan rufen können. Ob es sich hierbei um den Jobverlust eines auf der Karriereleiter stehenden Menschen handelt oder doch eher im sozialen Bereich und somit auch in dem Familiengefüge-fest steht, dass sowohl Frauen wie Männer, Jung bis Alt davon betroffen sein können.
Therapeutisch gibt es eine recht neue Form der Behandlung, die sinnigerweise als "Weisheitstherapie" bezeichnet wird und auf den Grundlagen basiert, dass erlebte schwere Niederlagen mit einem Mehr an Gelassenheit betrachtet werden können. Rollenspiele mit einem Perspektivenwechsel sind ebenfalls Bestandteil dieser Behandlungsmethode, wenn eine Mensch nicht mit einem Ereignis fertig werden kann. Wie erfolgreich dieses junge Behandlungsmodell ist, muss erst noch ausgewertet werden. Immerhin sind viele der Patienten nach einigen Monaten von ihrer posttraumatischen Verbitterungsstörung geheilt, andere laut der Ärzte wenigstens "funktionstüchtig".