In Deutschland leben rund vier Millionen Menschen, die an einem Diabetes leiden. 90% dieser von einer Zuckerkrankheit Betroffenen weisen hierbei den Diabetes-Typ-2 auf, der allgemein als "Alterszucker" bezeichnet wird und in der Regel erst mit einem zunehmenden Alter auftritt. Angesichts der ständigen Zunahmen der stark Übergewichtigen Menschen in Deutschland, verlagert sich das Alter mit einem erstmaligen Auftreten des Diabetes-Typ-2 jedoch weit nach vorne und belastet zunehmend auch junge Menschen und Menschen in einem mittleren Alter.
Wie hilfreich ist die Selbstkontrolle für Typ-II-Diabetiker?
Bislang ist es notwendig, dass Zuckerpatienten ständig eine Selbstkontrolle angesichts der Überprüfung des Zuckerspiegels vor oder nach den Mahlzeiten durchführen. Nun jedoch konnte das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG) anhand der Analyse von 16 Studien aufzeigen, dass diese Selbstkontrolle kaum einen Nutzen für die Patienten aufweisen kann und somit überflüssig ist. Kritiker und Verfechter der Selbstkontrolle mittels der Blutteststreifen, kritisieren allerdings diese Aussage der IQWiG und das gleich aus mehreren Gründen. Zum einen wäre in den Untersuchungen des Instituts nicht alle Studien mit eingeflossen, zum anderen gäbe genau diese Blutzuckerkontrolle den Betroffenen eine Sicherheit, zumal die Teststreifen mit 50-80 Cent recht preiswert sind.
Hintergrund dieser Analysen ist, dass das Institut unterschiedliche Therapien und deren Nutzen im Bezug auf Diabetes-Patienten prüfen soll, um aus den Ergebnissen das Resultat der relevanten und sinnvollen Kassenleistungen aufzeigen zu können. Bislang galt die Selbstkontrolle mittels der Ermittlung der Blutzuckerwerte als ein probates Mittel, um den Verlauf der Zuckererkrankung konstant nachvollziehen und folglich bei negativen Entwicklungen auch gleich darauf mit der konkreten Einstellung der Insulinpräparate reagieren zu können. Zudem folgt aus solch einer möglichen raschen Reaktion auch die Reduzierung weiteren auf dem Diabetes basierenden Folgeerkrankungen. Noch sind keine konkreten Ergebnisse über die weitere Vorgehensweise im Bezug auf die Selbstkontrolle veröffentlicht worden, folglich können Diabetiker nach wie vor diese eigene Kontrolle zur Anwendung bringen.