Raucher braucht einen eisernen Willen, wenn er aufhören will
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Nikotinersatzmittel unnötig
Das Rauchen ist ein handfestes Laster, dessen unangenehmen "Nebenwirkungen" mittlerweile hinlänglich bekannt sind. Diese führen immer häufiger selbst bei passionierten Rauchern dazu, sich mit dem Gedanken des Aufhörens zu tragen. Der Raucher braucht einen eisernen Willen, wenn er aufhören will und nach Ansicht von Wissenschaftlern der University of Sydney sind hierbei Nikotinersatzmittel nicht notwendig.
Raucher braucht einen eisernen Willen, wenn er aufhören will
Zu dieser Erkenntnis gelangten die Forscher im Rahmen einer Meta-Analyse von insgesamt 511 Studien, die allesamt im englischsprachigen Raum in den Jahren 2007 und 2008 rund um das Thema "Wie haben es Ex-Raucher geschafft von der Nikotinsucht loszukommen" entstanden waren. Hierbei zeigte sich, dass zwei Drittel bis zu drei Viertel der Raucher es ohne jeglichen Einsatz von Nikotinkaugummis und Co. oder auch psychologische Hilfestellung geschafft hatten ihrem ungesunden Laster zu entsagen. Dieses erfolgreiche Aufhören des Tabakkonsums erreichten die Ex-Raucher entweder dadurch in dem sie von jetzt auf gleich keine Zigaretten oder Tabakwaren mehr konsumierten oder Schritt für Schritt die Anzahl der Zigaretten reduzierten.
Nach Ansicht der australischen Wissenschaftler sollten die Gesundheitsbehörden diese Tatsache stärker betonen als darauf hinzuweisen, dass Ersatzmittel das Rauchen aufhören erleichtern können. Durch diese Hinweise könnte sich in der Öffentlichkeit das Bild festsetzen, dass für einen erfolgreichen Rauch-Stopp genau solche Nikotinersatztherapien unabdingbar seien. Untermauert werden diese Gedankengänge im Übrigen auch durch die zahlreichen Anti-Raucher-Kampagnen, die ebenfalls solche Ersatzmittel als einen der Erfolgsfaktoren beim Rauchen aufhören probagandieren.
Die Forscher sehen aufgrund der Studienergebnisse bei diesem Thema zusätzlich den nicht zu verachtenden Faktor der Pharma-Industrie, die fast schon auf natürliche Weise ein Eigeninteresse an der Werbung für Nikotin-Ersatzmittel aufweist. Bekräftigt wird dieses wissenschaftliche Denken auch dadurch, dass jede zweite von der Industrie bezahlte Studie zur Raucherentwöhnung den Ersatzmitteln einen entscheidenden bejahenden Effekt zuspricht. Dagegen stehen jedoch nur 22% solcher Bejahungen, wenn thematisch gelagerte Studien anderweitig finanziert werden.
Und zu guter Letzt: Besonders interessant ist zudem die Tatsache, dass in den USA monatlich dreimal so viel Informationen durch die Industrie zum Thema Nikotin-Stopp verbreitet werden als es von den Nichtregierungsorganisationen oder gar der Regierung selbst der Fall ist. Fazit: Raucher sollten ihren eisernen Willen dazu einsetzen, um die letzte Zigarette im Aschenbecher auszudrücken und das gerade auch deshalb, da anderweitige Studien aufzeigen konnten, dass mit dieser Methode ein langfristiger Erfolg weitaus wahrscheinlicher wird.