1928 brach weltweit mittels der Erfindung des Penicillins durch Alexander Fleming eine medizinische neue Ära an. Infektionskrankheiten, die einst noch für viele Menschen den Tod bedeuteten, konnten nun wirkungsvoll mit dem Antibiotikum behandelt werden. Bis heute hat sich an dem wertvollen Einsatz von Antibiotika nicht viel geändert, allerdings zeigen sich immer häufiger Resistenzen auf, die einen verantwortungsvolleren Umgang mit Antibiotika heraufbeschwören sollten, wie folgende Tatsachen sehr offensichtlich machen.
Resistenzen gegen Antibiotiker
Bereits 1961 treten die ersten Resistenzen eines Erregers gegen das Penicillin auf. Methicillin-resistente Staphylococcus aureus, kurz auch als MRSA bezeichnet, breitet sich seit dieser Zeit verstärkt in Krankenhäusern aus und fordert mittlerweile jährlich zahlreiche Opfer. Eine Zunahme der Infektionen auf Intensivstationen von rund 2% im Jahre 1974 auf etwa 64% im Jahr 2004, macht sehr deutlich, dass der Erreger nicht nur sehr resistent geworden ist, sondern sich immer mehr aktiv zeigt. Allerdings ist der MRSA-Erreger nicht der einzige, der sich als resistent auf Penicillin erweist, denn auch bei Escherichia coli oder Enterokokken werden verstärkt derartige Resistenzen registriert, sodass bereits davon ausgegangen wird, dass mittlerweile 70% aller in Kliniken vorkommende Erreger sich als resistent gegen Antibiotika zeigen.
Drei Wege gibt es für die Erreger sich als immun gegen Antibiotika aufzuzeigen. Zum einen gibt es durchaus Erreger, die sich von Natur aus nicht von den Medikamenten beeindrucken lassen. Zum anderen entstehen über die Jahre immer wieder Resistenzen aufgrund von Mutierungen oder Konjugation, was bedeutet, dass ein Austausch von chromosomaler DNA entsteht. Und die dritte Variante besteht darin, dass Bakterien sich generell als stärker erweisen und eine Behandlung mit Penicillin nicht nur überleben, sondern sich mit veränderter Genetik weitervermehren. Letzteres kann zudem durch einen allzu leichtsinnigen Umgang mit der Einnahme von Antibiotika im negativen Sinne unterstützt werden, was sich als durchaus real erweist, denn eine Zeitlang galt Penicillin fast schon als Mittel gegen jeglichen bakteriellen Angriff und wurde folglich freudig verschrieben.
Doch genau hier liegt ein gewisser verhängnisvoller Punkt, denn gegen Viren kann auch ein Antibiotikum nichts ausrichten, hingegen jedoch eine Resistenz fördern, wenn man es trotzdem einnimmt. Das selbige gilt zudem, wenn man ohne eine ärztliche Diagnose und Verschreibung eines Penicillin-Präparates dieses auf eigene Faust besorgt und einnimmt. Letzteres wird leider viel zu häufig praktiziert, wobei kaum ein Patient auch nur im Entferntesten eine Ahnung davon hat, welche Auswirkungen sich daraus ergeben können.
Damit die positive Wirkung von diesen Medikamenten nicht gänzlich abhanden kommt, setzt sich inzwischen seit dem Jahr 2001 auch die WHO verstärkt mit Aktionen dafür ein, dass ein verantwortungsvoller Umgang mit Antibiotika ausgeübt wird. Dieser bedingt zudem ein erhöhtes Augenmerk auf die klinischen Hygienezustände, die in einem entscheidenden Maß mit daran beteiligt sind, dass es nicht zu einer weiteren Antibiotika-Resistenz zahlreicher Erreger kommen kann.