Wie man immer wieder beobachten kann, sprechen Krankenschwestern und Ärzte kaum miteinander. Das lässt sich sicherlich dadurch erklären, dass der Arzt ja eigentlich studiert hat und es eigentlich besser wissen müsste als die Krankenschwester, sich aber oft zu fein ist nachzufragen. Die Krankenschwester kann allerdings mehr Erfahrung in die Waagschale werfen.
Die Situation vom realistischen Standpunkt her gesehen gestaltet sich folgendermaßen: Der Arzt auf seinem Weg zur Promotion durchläuft möglichst alle Stationen eines Krankenhauses, um möglichst viele verschiedene Krankheiten gesehen und unter Anleitung eines erfahrenen Arztes therapiert zu haben- Fazit der Arzt sieht viel Verschiedenes, hat mehr Hintergrundwissen als die Krankenschwester, bleibt aber selten lange genug um sein Wissen vertiefen zu können.
Die Krankenschwester hingegen hat mit weniger Krankheitsbildern zu tun, ist aber auf "ihrer" Station Spezialist. Alles was pflegerisch und technisch zu tun ist, wird sie im Schlaf machen können, während der Arzt eigentlich öfter nachfragen müsste, wie denn dieses oder jenes funktioniert oder es sich auch zeigen lassen müsste.
Das Dilemma an der Sache ist nun, dass der Arzt in der Hierarchie deutlich über einer Krankenschwester steht und somit nicht zugeben kann, dass er dieses oder jenes einfach nicht kann, weil er damit bis jetzt zuwenig Kontakt hatte. Somit versucht er sein "Unvermögen" damit auszugleichen, indem er der Krankenschwester alle Arbeiten überträgt die er nicht machen kann, aber unter dem Aspekt, dass dies eine Arbeit für die Schwestern und nicht für die Ärzte sei statt sich einfach einweisen zu lassen.
Die Krankenschwester, die sehr wohl weiß, dass der Arzt es nicht kann, wird sich aber nicht anbieten es dem Arzt zu zeigen. Somit kann die Kommunikation in den Krankenhäusern nur durch mehr Toleranz und gegenseitigen Zugeständnissen verbessert werden.
Letzte Aktualisierung am 23.04.2010.