Der Herbst ist da. Und ja, Sie müssen sich damit abfinden. Es hilft nichts. Die Tage werden kürzer, die Blätter fallen, es wird grauer und trister draußen. Die Sonnenstunden nehmen merklich ab, tageweise ist außer Regen nichts zu sehen. Grau. Grauer. Grauenvoll. Und dann kommt der Winter. Holen Sie Ihren Mantel schon mal aus der hintersten Ecke des Kleiderschranks hervor und räumen Sie die kurzen Röcke und Hosen sowie die Flipflops weit weg. Vor kommendem Jahr brauchen Sie das alles ohnehin nicht mehr. Viele Menschen leiden unter der angehenden tristen und kalten Jahreszeit und reagieren mit Winterdepression. Doch gegen diese sogenannte SAD, die saisonal abhängige Depression, kann etwas unternommen werden.
Sie werden es nicht glauben, aber der erste Tipp lautet: Raus an die frische Luft. Ja, auch wenn es Bindfäden regnet. (Sie sind schließlich nicht aus Zucker.) Denn auch wenn die Sonne hinter dem wolkenverhangenen Himmel nicht einmal auch nur ansatzweise zu erahnen ist, wirkt Tageslicht wahre Wunder. Denn einer der Hauptgründe für die schlechte Stimmung in der kalten Jahreszeit ist ein Mangel an Serotonin im Körper. Dieses Wohlfühl- und Glückshormon wird dann ausgeschüttet, wenn wir uns in natürlichem Licht baden. Bewegung im Freien ist daher ein einfaches aber wirkungsvolles Mittel gegen Ihre schlechte Laune im Herbst und Winter. Und gemeinsam mit Freunden wird der Ausflug auch noch zu einem besonderen Erlebnis, das die Zeit - und damit auch die Zeit bis zum nächsten Frühjahr - schneller verfliegen lässt.
Wer ganz verzweifelt ist und auch durch Aufenthalte im Freien nicht glücklich genug werden kann, versuche es einmal mit einer Lichttherapie. Dabei kommen spezielle Lampen zum Einsatz, die natürliches Tageslicht nachahmen und den Körper bei der Produktion des Glücklichmachers Serotonin unterstützen.
Nächster Tipp: Eine gesunde Ernährung mit viel Obst und Gemüse ist nie verkehrt. Aber gerade gegen die Symptome der SAD hilft eine ausgewogene Essweise, denn sie stärkt das allgemeine Wohlbefinden und nicht zuletzt die Abwehrkräfte. Sie wollen sich doch zusätzlich zur Winterdepression nicht auch noch eine fiese Erkältung einfangen, oder? Für alle Obst- und Gemüsemuffel, alle Süßigkeitenliebhaber gibt es aber auch eine gute Nachricht: Schokolade kann wirklich glücklich machen und dem Verlangen nach der süßen Versuchung dürfen Sie auch gelegentlich nachgeben. Dann greifen Sie aber bitte zu einem Stück Schokolade mit einem hohen Kakao- und geringerem Zuckeranteil. Dann schießen die Glückshormone nur so in Ihren Körper.
Farbe ist im Herbst das A und O. Draußen ist es grau, drinnen ist es dämmrig. Da müssen Sie nicht auch noch in Maus-, Stein- und Asphalttönen herumlaufen und Ihre Mitmenschen gleich noch depressiver machen. Nehmen Sie sich stattdessen ein Beispiel an den Bäumen im Herbst und haben Sie Mut zu bunten Farben. Kleidung und Wohnungseinrichtung mit richtig viel Abwechslung sorgt für eine bessere Stimmung.
Ansonsten gilt: Alles, was Ihnen guttut, ist erlaubt. Sie wollen laut Musik hören? - Tun sie das. Sie haben richtig Lust auf ein heißes Bad mit ebenso heißer Schokolade und einem noch heißeren Liebesroman? - Worauf warten Sie noch? Was die Stimmung verbessert, kann so schlecht nicht sein. Und mit ein bisschen Kreativität, Mut und Ausdauer vergeht auch der längste Winter irgendwann. Und dann ist er wieder da, der Frühling. Und die Sonne scheint. Und die Blumen blühen. Und Sie sind wieder glücklicher. Ganz von selbst.
Letzte Aktualisierung am 27.09.2010.