Was einst eine bekannte und beliebte Frucht der Antike, ein Symbol für die Ehe in Griechenland, oder ein oft genutztes Heilmittel von Hippokrates war, ist heute schon fast in Vergessenheit geraten - die Quitte! In der Antike war die Quitte die Frucht der Liebesgöttin Aphrodite, da der Duft auf Frauen eine erotische, anregende Wirkung haben sollte. Zum Heiratsritual der Griechen gehörte bis vor kurzem die Quitte ebenfalls dazu. Hier musste die Frau ein Stück der süßlich riechenden Frucht im rohen Zustand essen, wodurch sich ein säuerlicher, herber Geschmack ausbreitete. Die Quitte galt als Symbol für die Freuden und Leiden in einer Ehe. Hippokrates setzte die Quitte bei Wunden ein, um die Blutung zu stillen.
Tatsächlich sind Quitten mit Vitamin C, Mineralien, Kalium und Ballaststoffen, wie Pektin tatsächlich sehr reichhaltige Früchte. Egal ob es sich um Apfel- oder Birnenquitten handelt, sind die Inhaltsstoffe gleichwertig, der Unterschied besteht lediglich darin, dass die Apfelsorte ein härteres Fruchtfleisch, als die Birnenquitte zu bieten hat. Man weiß, dass Pektine sich begünstigend auf die Verdauung und Entschlackung auswirken. Gerbstoffe, Fruchtsäure und Schleimstoffe gehören ebenfalls zu den Inhaltsstoffen der Quitten. Da Quitten, wegen ihrer harten Schale, nicht roh gegessen werden können, muss man sie zu Quittentee, Quittenöl oder Quittenmundwasser verarbeiten. Dadurch geht eine Menge an Vitamin C verloren, allerdings wirkt die Quitte dennoch gegen einige Erkrankungen.
Quittensaft oder Quittenkompott ist eine schnelle Herstellungs-Möglichkeit und wirkt, dank der Pektine, gegen einen Magen-Darm-Infekt. Die Giftstoffe werden durch die Pektine gebunden, unschädlich gemacht und schließlich ausgeschieden. Weiterhin wirken sich Quitten positiv auf Gicht und Rheuma aus. Um die Vermehrung von Grippeviren zu hemmen, ist die Quitte auch eine geeignete Frucht, denn sie enthält Phenole, was diese Funktion übernimmt. So stärkt sie das Immunsystem und wird in der Naturheilkunde auch gerne gegen Zahnfleischbeschwerden, Hals- und Magenkrankheiten, Allergien, Nervosität und Schlaflosigkeit eingesetzt. Aus den Quittenkernen kann man ein heilendes Mundwasser herstellen, indem sie in Wasser angesetzt werden, bis sie verschleimen. Gegen Mund- und Rachenentzündungen, wirkt dieses Mundwasser sehr gut, indem man dieses zum Gurgeln nutzt. Wichtig ist dabei zu beachten, dass die Kerne nur verwendet werden dürfen, wenn sie unbeschädigt und ganz sind, denn sie enthalten Blausäure, was hochgiftig ist! Aus der Schale der Quitten kann schließlich noch ein Tee hergestellt werden, welcher gegen Halsschmerzen und Mandelentzündungen wirksam ist.
Quitten sind reif, wenn sie eine goldgelbe Farbe aufweisen und keinen Flaum mehr an der Oberfläche haben. Kühl gelagert, können unbeschädigte Quitten gut eine Woche gelagert werden. Unreife Quitten sollten an einem dunklen, kühlen Ort ein bis zwei Monate aufbewahrt werden. Wichtig ist, sie nicht mit anderem Obst zusammen aufzuheben. Gefroren sind Quitten geschält, oder blanchiert zu lagern. Rezepte findet man genügend und die vielseitigen Variationen auszuprobieren, lohnt sich sicherlich.
Letzte Aktualisierung am 11.10.2010.