Weit über eine viertel Million Menschen erleiden Untersuchungen zufolge jährlich allein in Deutschland einen Herzinfarkt. Deutlich mehr als die Hälfte der Fälle endet für den Betroffenen tödlich. Doch ein Infarkt kommt selten von Ungefähr, in aller Regel sind es Vorerkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems, die schlussendlich zum Herzschlag führen. Doch vielen Risikofaktoren kann man selbst durch richtiges Verhalten und eine gesunde Lebensweise entgegen wirken.
Herzinfarkt ist längst kein Männerproblem mehr. Zwar werden Frauen noch immer durchschnittlich älter als Männer, dennoch sind sie heutzutage ähnlichen Risiken ausgesetzt wie die Männer und leiden so immer häufiger an denselben Vorerkrankungen, die wiederum in einem Infarkt gipfeln. Hinzu kommt, dass der natürliche Schutzmechanismus des weiblichen Hormons Östrogen im Laufe des Lebens, spätestens nach den Wechseljahren, erheblich nachlässt und die Risiken entsprechend weniger eindämmt. Frauen erleiden aus diesem Grund statistisch gesehen rund zehn bis 15 Jahre später als Männer ihren Infarkt. Auch die Vorzeichen und Symptome des Herzinfarkts unterscheiden sich erheblich zwischen den Geschlechtern. Zeigt sich die Erkrankung bei Männern traditionell durch akute Brustschmerzen, Panikattacken, einer blassen Gesichtsfärbung, Atemnot, Übelkeit und Schweißbildung, fühlen Frauen sich eher müde, matt, abgeschlagen und schwach, haben mit Erbrechen, Kurzatmigkeit und Schlafstörungen zu kämpfen.
Doch jeder kann durch eigenes Verhalten dem Infarkt vorbeugen, indem er (oder sie) Risikofaktoren erkennt und bekämpft. So gilt nach wie vor Rauchen als eine der ungünstigsten Angewohnheiten im Bezug auf das Herz-Kreislauf-System. Nikotingenuss fördert das Herzinfarkt-Risiko immens und so leiden Raucher bis zu dreimal so häufig an einem Infarkt als Nichtraucher. Schon kurze Zeit nach dem Verzicht auf Nikotin halbiert sich das Risiko eines Herzinfarktes. Auch Bluthochdruck und Übergewicht gehören zu den Hauptrisikofaktoren, gehen oft Hand in Hand. Wer rund zwei- bis dreimal wöchentlich den inneren Schweinehund niederringt und für eine halbe Stunde Ausdauersport betreibt - also beispielsweise Radfahren, Schwimmen, Joggen -, kann Übergewicht reduzieren und das Risiko von Bluthochdruck und wiederum Herzinfarkt erheblich senken.
Auch die Ernährung spielt eine wichtige Rolle. Viel Fett, Alkohol und Zucker sorgen nicht nur für Übergewicht, sondern auch für einen hohen Cholesterinspiegel und dieser gehört ebenfalls zu den Risikofaktoren eines Infarkts. Statt fetthaltigen Speisen sollten also immer öfter auch Fisch, Obst und Gemüse sowie Vollkornprodukte auf dem Speiseplan stehen. Auch Olivenöl senkt das Risiko von Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Neben hohem Cholesterin ist auch Diabetes gefährlich. Diabetiker, die ihren Blutzuckerspiegel im Griff haben und stets im Auge behalten, können ihr persönliches Infarktrisiko ebenfalls erheblich senken. Auch hier gilt: Bewegung unterstützt und beugt weiteren Beschwerden vor.
Letzte Aktualisierung am 15.11.2010.