Als Hausmittel bezeichnet man solche kleinen Helferlein, die rezeptfrei sind und die man meist nicht einmal in der Apotheke kaufen muss. Viele dieser Helfer in vielen Lebenslagen und Gesundheitsfragen sind sogar in dem einen oder anderen Haushalt ohnehin vorrätig und müssen nur noch richtig angewendet werden, um das eine oder andere Leiden schnell und frei von Nebenwirkungen zu lindern. Hausmittel werden häufig von Generation zu Generation weiter gegeben und hin und wieder verfeinert oder an die jeweilige Situation angepasst. So kann es vorkommen, dass fast identische Tipps und Tricks und Anwendungshinweise in vielen Familien und Haushalten bekannt sind, sich aber in Nuancen voneinander unterscheiden.
Oft sind Hausmittel regional geprägt, stammen viele von ihnen doch aus der Überlieferung längst vergangener Generationen. Damals war man häufig auf das angewiesen, was man in der nahen Umgebung vorfand. Logisch also, dass sich gängige Hausmittel von Land zu Land unterscheiden. In unserer heutigen, globalisierten Welt allerdings, können wir auch hierzulande auf Tipps aus fernen Ländern zurückgreifen, da viele dafür benötigte Produkte auch in den heimischen Supermarktregalen zu finden sind.
So war Ingwer für unsere Großeltern noch ein Fremdwort, während wir heute seinen Wert als Zutat für allerlei exotische Gerichte schätzen und lieben gelernt haben. Warum sollte man ihn dann nicht auch als „Arznei" verwenden und sich so seine positiven Gesundheitseigenschaften zunutze machen? Ingwertee nämlich ist in China schon seit langer Zeit als schmerzlinderndes Getränk bekannt, das gegen Kopfweh ebenso hilft wie gegen Magenprobleme und Erkältungsbeschwerden. Das natürliche Heilmittel wird in Pulverform oder als frische Ingwerwurzel aufgebrüht und nach kurzem Durchziehen warm getrunken. Ebenfalls aus dem asiatischen Raum stammt das Rezept für einen Gewürznelkentee. Auch er kann Schmerzen lindern, die Durchblutung anregen und soll sogar gegen Migräne Abhilfe schaffen.
Aus dem Osten Europas stammt ein Sud aus Petersilie, Weißwein und Honig, der das Herz stärken und den Körper entwässern soll. Die ätherischen Öle, die in diesem Kräuterwein enthalten sind, machten sich hierzulande bereits die Klosterschwestern im Mittelalter zunutze. Schon Hildegard von Bingen kannte ein Hausmittel aus Petersilie und Wein.
Apropos Öl: Die Ägypter machen sich das Öl des Schwarzkümmels zunutze, um lästiges Sodbrennen zu bekämpfen. Schwarzkümmel wirkt zudem entzündungshemmend und hat einen positiven Effekt bei erhöhten Blutdruckwerten. Chili, ebenfalls eine Zutat, die aus der modernen Küche auch in unseren Breitengraden längst nicht mehr wegzudenken ist, wird in Südamerika zur Schmerzlinderung und Durchblutungsförderung benutzt. Umschläge mit Chili lindern so Verspannungen der Muskulatur und wärmen angenehm.
Letzte Aktualisierung am 21.07.2011.