Weiche oder harte Kontaktlinsen - welche sind besser geeignet?
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Kann jede Fehlsichtigkeit mit Kontaktlinsen korrigiert werden?
Heutzutage kann nahezu jede Fehlsichtigkeit mit Kontaktlinsen korrigiert werden. Selbst komplizierte Sehfehler wie unregelmäßige Hornhautverkrümmungen können bereits mit den kleinen Hilfen wirksam behoben werden. Dennoch greifen nur wenige Fehlsichtige in Deutschland zu Kontaktlinsen. Oft hängt das jedoch mit früheren Erfahrungen und Erzählungen über Probleme mit und Unverträglichkeiten von Kontaktlinsen zusammen. Besonders in den letzten Jahren hat sich jedoch viel verändert und eine Reihe von Innovationen hat die allgemeine Verträglichkeit von Kontaktlinsen deutlich erhöht. Daher lohnt es sich einen Blick auf die verschiedenen Kontaktlinsenarten und ihre Besonderheiten zu werfen.
Weiche oder harte Kontaktlinsen - welche sind besser geeignet?
Der Großteil der Kontaktlinsenträger verwendet weiche Linsen, da diese besonders im Tragekomfort den harten, oder besser gesagt formstabilen Linsen meist deutlich überlegen sind. Durch ihre weiche, flexible Form passen sich diese Linsen der Form der Hornhaut an und werden bereits nach kurzer Zeit kaum mehr wahrgenommen und oft sogar vergessen. Genau das kann jedoch auch zum Nachteil werden, da die Linsen dann oft zu lange im Auge behalten werden. Da herkömmliche weiche Kontaktlinsen nicht sehr sauerstoffdurchlässig sind, wird die Hornhaut nicht optimal mit Nährstoffen versorgt und das kann bei zu langem Tragen der Linsen zu Augenirritationen oder sogar Entzündungen führen. Eine höhere Sauerstoffdurchlässigkeit wird durch einen höheren Wassergehalt erzeugt. So paradox das klingt, führt aber gerade ein höherer Wassergehalt bei tendenziell trockenen Augen zu einer deutlichen Minderung im Tragekomfort. Die Flüssigkeit in den Linsen wird durch Verdunstung an die Umgebung abgegeben. Um den hohen Wassergehalt halten zu können, entziehen sie daher dem Tränenfilm Flüssigkeit und die Augen fühlen sich schnell trocken an.
Daher waren Menschen mit tendenziell trockenen Augen früher gezwungen formstabile Kontaktlinsen zu tragen, da diese eine bessere Sauerstoffversorgung der Hornhaut sicherstellen und die Augen dabei nicht austrocknen. Durch ihre stabilere Form werden diese Kontaktlinsen jedoch zumindest anfangs als Fremdkörper im Auge wahrgenommen. Die Gewöhnungsphase kann bis zu einem Monat dauern. Mittlerweile gibt es jedoch mit den neuen Silikon-Hydrogel-Linsen eine gute Alternative mit der auch Menschen mit trockenen Augen weiche Kontaktlinsen tragen können. Dieses neue Linsenmaterial ist sehr sauerstoffdurchlässig und hat die Fähigkeit Wasser zu binden. Damit wird dem Tränenfilm keine Flüssigkeit entzogen. Seit der Einführung dieses Materials werden formstabile Kontaktlinsen immer seltener angepasst. Lediglich bei komplizierten Fehlsichtigkeiten wie unregelmäßigen Hornhautverkrümmungen werden formstabile Kontaktlinsen bevorzugt.