Wenn die Eltern oder ein Elternteil in ein Pflegeheim ziehen sollen, ist das eine schwere Entscheidung für alle Beteiligten. Der alte Mensch muss seine gewohnte Umgebung verlassen, sich räumlich einschränken und sich auf vieles neu einstellen. Umso wichtiger ist es, ein Pflegeheim zu finden, dass so gut wie möglich zu den Bedürfnissen des zukünftigen Bewohners passt. Doch die Vielfalt der Angebote macht die Pflegeheim Auswahl nicht gerade einfach.
Je nachdem, wie rüstig die Eltern noch sind, sollten die wichtigsten Fragen zusammen geklärt werden: Soll es sich um ein Pflegeheim in der Stadt handeln, wo die Wege kurz sind und Mutter und Vater selbst noch etwas unternehmen können? Oder wird eine Lage im Grünen bevorzugt? Besteht ein sehr enger Kontakt zwischen den Eltern und den Kindern und Enkelkindern ist es erforderlich, dass das Heim nicht so weit entfernt vom Wohnort der Angehörigen liegt.
Welche Pflege ist erforderlich: vollstationäre oder Kurzzeitpflege, Tages- oder Nachtpflege? Vielleicht werden auch bestimmte Therapiemöglichkeiten benötigt. Wo werden diese angeboten? Handelt es sich um eine Demenzkrankheit, sollte geklärt werden, ob das Pflegeheim dafür geeignet ist. Sicher gibt es auch eine Reihe individueller Wünsche der Eltern in Bezug auf die Unterbringung: Kann man eigene Möbel mitbringen? Darf vielleicht sogar der Hund mit einziehen?
Krankenkassen bieten im Internet Datenbanken an, die Pflegeheime in ganz Deutschland auflisten. Dort kann man nach verschiedenen Kriterien suchen, sich erste Informationen durchlesen, anschließend gegebenenfalls weitere Auskünfte einholen und so bequem eine Vorauswahl treffen.
Hat man einige Altersheime in der engeren Auswahl, sollte man diese im nächsten Schritt persönlich besuchen - freilich am besten zusammen mit den Eltern. Zugelassen sind die Heime zwar nur, wenn die medizinisch-pflegerische Versorgung dem anerkannten Standard entspricht, aber letztendlich entscheidet auch das Bauchgefühl, ob es sich um einen Ort handelt, an dem man sich gut aufgehoben fühlt. Manche Heime bieten sogar die Möglichkeit eines Probewohnens an.
Worauf sollte man achten? Die Atmosphäre eines Hauses entscheidet darüber, ob sich die Bewohner wohlfühlen. Ist der Umgangston respektvoll? Wie viele Pflegekräfte sind vorhanden? Sind die Pflegekräfte aktiv in Kontakt mit den Bewohnern oder halten sie sich eher im Hintergrund und kommen nur, wenn man sie ruft? Auch ist es wichtig zu klären, wie die ärztliche Versorgung organisiert ist. Gibt es einen Arzt, der für die Heimbewohner zuständig ist, oder kann der Patient weiterhin von seinem bisherigen Arzt versorgt werden?
Da das Pflegeheim in Zukunft das Lebenszentrum der Eltern sein wird, ist für noch rüstige Senioren das Angebot an Aktivitäten wichtig: Was für Sport- und Bewegungsprogramme gibt es? Wie gestaltet sich der Veranstaltungskalender? Welche Gruppen treffen sich regelmäßig?
Letztendlich entscheidet freilich sehr häufig die Kostenfrage: was können sich der Bewohner und seine Angehörigen leisten? Da jedes Heim seine Preise selbst festlegt, ist es umso wichtiger, das Preis-Leistungsverhältnis sorgfältig zu prüfen. Dann gilt zu klären, welchen Anteil der Kosten die Pflegekasse übernimmt und welchen Anteil man selbst tragen muss.
Letzte Aktualisierung am 07.02.2014.