Antikörper sind Eiweißmoleküle. Sie haben wichtigen Anteil an der Arbeit des Immunsystems. Man bezeichnet sie auch als Immunglobuline. Antigene sind Stoffe, die beim Eindringen in den Körper eine Immunreaktion auslösen können. Antigene führen zur Bildung von Antikörpern, die genau zur Struktur der Antigene passen.
Antikörper und Antigen müssen sich wie zwei Puzzleteile perfekt ineinanderfügen. Man spricht vom Schlüssel-Schloss-Prinzip. Erkennt ein Antikörper ein passendes Antigen, verbinden sich beide. Daraufhin wird das Antigen durch das Immunsystem zerstört. Der Krankheitserreger ist damit erfolgreich bekämpft. Bei Autoimmunerkrankungen passiert es, dass Antikörper nicht gegen körperfremde, sondern gegen körpereigene Substanzen gebildet werden.
Antigene werden bei der Impfung erfolgreich im Kampf gegen Infektionskrankheiten eingesetzt. Dabei wird der Krankheitserreger (das Antigen) in abgeschwächter Form in den Körper injiziert und löst somit eine Immunreaktion aus. Antikörper werden gebildet und eine Immunität gegen die Krankheitserreger ist die Folge. Im besten Fall kann die Impfung zu einer lebenslangen Immunität führen. Das gleiche gilt, wenn die Krankheit bereits einmal ausgebrochen war und durchstanden ist: wer einmal Masern hatte, der hat Antikörper gebildet und ist gegen eine weitere Infektion immun.
Allergien sind eine Überreaktion auf körperfremde Substanzen. Wenn der Körper auf ein Antigen mit einer überschießenden, allergischen Reaktion antwortet, dann spricht man von einem Allergen. Grundlage für diese Überreaktion ist ein Erstkontakt mit dem Allergen, der beschwerdefrei verlaufen ist, aber zu einer Sensibilisierung, einer Antikörperbildung, führte.
Bei der sogenannten Hyposensibilisierung, zum Beispiel im Rahmen einer Behandlung von Pollenallergie, kommen Antigene zum Einsatz. Indem man dem Körper das Allergen in schrittweise gesteigerter Dosis zuführt, erreicht man, dass der Körper besser lernt damit umzugehen. Er entwickelt eine Immuntoleranz. Die Immunabwehr gegen das Antigen wird schwächer.
Doch nicht nur Antigene auch Antikörper können therapeutisch eingesetzt werden. Lieferanten für Antikörper waren lange Zeit Versuchstiere, insbesondere Mäusen, Ratten und Kaninchen. Heute kann man die meisten Antikörper im Labor herstellen. Sie sind mit den natürlichen Antikörpern identisch. Man nennt sie monoklonale Antikörper. Sie werden in Medizin und Forschung großflächig eingesetzt. Zum Beispiel helfen sie bei der Bestimmung von Tumormarkern bei Krebspatienten. Ferner werden sie dazu verwendet, Stoffwechselsignale im Körper von Krebspatienten zu blockieren und damit das Wachstum von Tumorzellen zu hemmen.
Weitere Infomationen zu diesem Thema finden Sie auf der Plattform für Antikoerper www.antikoerper-online.de.
aktualisiert am 02.05.2012