Schwindel kann die unterschiedlichsten Ursachen haben, ca. 300 verschiedene sind bekannt, an denen immerhin zehn Prozent der deutschen Bevölkerung leiden. Angefangen bei der simplen unzureichenden Zufuhr von Flüssigkeit oder Sauerstoff, über HWS-Leiden, Erkrankungen von Herz-Kreislaufsystem, Augen oder Ohren, über psychische Probleme bis hin zu mangelhafter Hirndurchblutung reichen die Ursachen für Schwindel, ohne Anspruch auf Vollständigkeit an dieser Stelle. Schwindel ist also überwiegend Begleiterscheinung eines anderen Defizits, weshalb seine Ursache tunlichst abgeklärt werden sollte – auch um ihm adäquat mit Heilpflanzen zu begegnen.
Man unterscheidet zwischen normalen Schwindel, der daraus resultiert, weil Auge, Gleichgewichtssinn, Tiefenrezeptoren der Muskeln und Gehirn Informationen falsch kommunizieren bzw. auswerten. Dies ist beispielsweise bei einer Achterbahnfahrt oder der Seekrankheit der Fall. Meistens reicht es in dem Fall schon, die Augen auf einen fixen Punkt zu richten, damit die Schwindelattacke vorübergeht. Weiter unterscheidet man zwischen Schwindel als Begleitsymptom von Erkrankungen – wie oben beschrieben – und als Hauptsymptom von anderen Erkrankungen. Auch hier wird wieder falsch gemessen bzw. ausgewertet, was bei einer Störung im Gleichgewichtssystem wie Morbus Ménière, bei Tumoren, einigen Medikamenten oder dem Schwindelsyndrom auftreten kann.
Maria Treben empfiehlt gegen Schwindel Bärlauch, Ehrenpreis, Mistel oder Scharfgarbe und, wie könnte es anders sein, ihren Verbündeten gegen Tod und Teufel: den Schwedenbitter. Ein Kräuterbüchlein von 1933 rät bei Schwindel in Folge von Arterienverkalkung und zur Vorbeugung letzterer zu einem Tee aus Bibernell, Frauenmantel, Meisterwurz und Birkenblätter, täglich zwei bis drei Tassen hiervon genossen. Die ätherischen Öle von Eisenkraut und Minze helfen schnell bei plötzlichen Schwindelattacken. Die Mistel ist ein Helfer par excellence bei den Erkrankungen des Herz-Kreislaufsystems: Sie bringt sowohl hohen Blutdruck als auch niedrigen wieder ins rechte Lot, hilft dem gestörten Kreislauf und dem Herz und damit auch gegen Schwindel als Folge von Störungen im Herz-Kreislaufsystem. Wegen seiner großen Heilkraft sind auch Arnika und Ringelblume ein starker Verbündeter im Kampf gegen den Schwindel. Rosmarin, Knoblauch, Lavendel und Melisse können ebenfalls gegen die jeweiligen Ursachen von Schwindel helfen.
Zwei Mitstreiter gegen die Ursachen von Schwindel kommen aus Fernost: Ingwer und Gingko. Letzterer ist wegen seiner tollen durchblutungsfördernden Wirkung besonders beliebt bei durchblutungsbedingten Beschwerden wie Schwindel, hilft aber auch bei vielen Zivilisationskrankheiten. Ingwer ist besonders schnell wirksam bei normalen Schwindelattacken wie Reise- oder Seekrankheit, hilft gegen Übelkeit und beschwichtigt den Magen. Er ist eine überaus großartige Heilpflanze mit einem breiten Einsatzspektrum.
Zuletzt ist noch zu bemerken, dass Übergewicht bekanntermaßen zu einer ganzen Reihe von Zivilisationskrankheiten führt, die ihrerseits wieder Schwindel verursachen können. Für Betroffene wäre hier ein erster Ansatz, zu dem an dieser Stelle ermutigt sei.
Letzte Aktualisierung am 09.06.2015.