Wie will man im Alter leben? Die meisten werden vermutlich antworten: in den eigenen vier Wänden, unterstützt von Haushalts- oder Pflegehilfen oder Angehörigen. Wenn man sich zu Hause nicht mehr selbst versorgen kann, dann wäre eine Seniorenresidenz möglicherweise eine angenehme Alternative: Ein Apartment mit eigenem Bad und Kochnische – aber auch die Möglichkeit die Vollverpflegung der Seniorenresidenz zu nutzen. Nicht umsonst wollen sich Seniorenresidenzen schon mit ihrer Bezeichnung von einem „Heim“ distanzieren, denn sie sind meist in schöner Umgebung gelegen und bieten ein reichhaltiges Angebot an Veranstaltungen auf hohem Niveau. Die Voraussetzung ist, dass man ein gutes finanzielles Polster für den Lebensabend mitbringt, sonst bleibt die Seniorenresidenz leider ein Traum.
Betreutes Wohnen ist für all diejenigen geeignet, die noch rüstig sind und sich so viel Unabhängigkeit wie möglich bewahren wollen. Man mietet oder kauft eine seniorengerechte Wohnung oder ein Apartment und schließt zusätzlich einen Betreuungsvertrag ab. Man sollte darauf achten, dass die beiden Verträge unabhängig voneinander geschlossen werden und auch getrennt kündbar sind! Die barrierefreie Wohnung und der Grundservice – auch wenn man ihn nicht in Anspruch nehmen muss – sorgt dafür, dass die Miete relativ hoch ist. Ist nicht genug Eigenkapital vorhanden, sollte man sich über die Möglichkeit eines Wohngeldzuschusses informieren. Die Pflegekasse zahlt erst, wenn man in eine Pflegestufe eingestuft wird.
Alten- und Pflegeheime mit einer Unterbringung in Ein- oder Zweibettzimmer sind preisgünstiger. Vor allem, wenn man auf Rundumbetreuung und vollumfängliche Pflege angewiesen ist, sind sie meist die einzige Möglichkeit.
Wer noch rüstiger ist und eine preisgünstigere Alternative zur Seniorenresidenz sucht, findet möglicherweise an einer Senioren-WG Gefallen. Diese Wohnform hat in den letzten Jahren stark an Beliebtheit gewonnen. Nicht zuletzt vielleicht deswegen, weil Senioren, die das Konzept Wohngemeinschaft interessant finden, bereits in ihrer Jugend positive Erfahrungen mit dieser Wohnform sammeln konnten. Ein bisschen komfortabler als in einer Studenten-WG darf es nach Ansicht der Senioren schon sein. Das heißt, eine Wohnung verfügt oft über mehrere Badezimmer; es gibt Putzpersonal oder Haushaltshilfen. Oft handelt es sich auch um eine Hausgemeinschaft mit mehreren kleinen abgeschlossenen Wohnungen. Man trifft sich in den Gemeinschaftsräumen oder zu gemeinsamen Unternehmungen und hilft sich soweit es geht gegenseitig. Interessierte finden Gleichgesinnte am einfachsten im Internet oder über Kleinanzeigen in der Zeitung.
Eine Variante der Senioren-WG ist die Mehrgenerationen-Gemeinschaft. Das Konzept entspricht einer selbstgewählten Großfamilie und lebt davon, dass Jung und Alt sich gegenseitig unterstützen. Je nach Absprache kümmern sich die Senioren um die Kinder, wenn die Eltern arbeiten oder fungieren mal als Babysitter. Umgekehrt helfen die Jüngeren den Älteren im Haushalt oder bei Erledigungen.
aktualisiert am 22.06.2015