Alljährlich fragen sich viele Menschen, ob sie dem Aufruf zur Grippeschutzimpfung Folge leisten sollen oder nicht.
Was dafür spricht: 90% der Geimpften entgehen nachweislich einer Ansteckung. Die Herstellung der Impfstoffe erfolgt auf Empfehlungen der WHO (Weltgesundheitsorganisation), deren Experten beobachten, welche Virenstämme jeweils besonders angriffslustig sind.
Am Robert-Koch-Institut bestimmt eine Ständige Impfkommission (STIKO) alljährlich auch die Risikogruppen, die sich ganz besonders vorsehen sollten, weil bei ihnen eine Grippe einen schweren Verlauf nehmen könnte oder das Ansteckungsrisiko allgemein höher als bei anderen liegt. Dazu gehören für 2012:
In Deutschland gehören etwa 30 Millionen Menschen zu den genannten Risikogruppen. Falls eine Epidemie droht, wird die Definition der Risikogruppen noch weiter gefasst.
Ungeachtet der Impfempfehlung für Ältere gilt es zu bedenken, dass das Immunsystem alter Menschen schwächer auf das Serum reagiert und daher für diese Personengruppe kein 100%iger Schutz gewährleistet werden kann. Doch ist nach der Impfung bei einer Ansteckung der Krankheitsverlauf milder und wesentlich weniger gefährlich.
Die Angst vor Nebenwirkungen ist weitgehend unbegründet, die Impfung wird in der Regel gut vertragen. Rötungen und Schwelllungen im Einstichbereich weisen nur darauf hin, dass das körpereigene Immunsystem in Gang gesetzt wurde. Leichte Fieberattacken oder Unwohlsein sollten nach wenigen Tagen wieder abklingen. Lähmungen, Krämpfe und Hirnhautentzündung treten nur bei einer von 10.000 Impfungen auf. Kontraindiziert ist die Grippeimpfung bei Personen, die auf Hühnereiweiß allergisch reagieren, da die Antikörper in Hühnereiern gezüchtet werden. Und zum Zeitpunkt der Impfung sollte man nicht an einer Erkältung leiden, sondern warten, bis diese abgeklungen ist.
Impfen lassen sollte man sich zwischen Oktober und Dezember. Bis der Impfschutz greift, dauert es etwa zwei Wochen, dafür hält die Wirkung dann auch etwa sechs Monate lang an.
Ärzte und Behörden beobachten mit Besorgnis, dass sich nur etwa die Hälfte der Risikopatienten tatsächlich impfen lässt. Dabei fallen hier weder Praxisgebühr noch sonstige Kosten an, insbesondere nicht für Ältere oder für Menschen mit chronischen Erkrankungen.
aktualisiert am 09.10.2012