Ein Haus oder eine Wohnung geschmackvoll einzurichten, ist eine Kunst. Möbel, Farben, Dekoration, Beleuchtung – all das sollte eine stimmige, harmonische Umgebung schaffen, den Augen ebenso wie der Seele gut tun und beide zur Ruhe kommen lassen. Zu diesem Zweck entwickelte man im alten China die Kunst des Feng Shui.
„Jedes größere energetische Ungleichgewicht löst Stress aus“, so Natalia Kaylin, eine Einrichtungsberaterin aus Manhattan, die auf Feng-Shui-Basis arbeitet. Stress und Mangel an Motivation können ihre Ursachen in einer unharmonisch gestalteten Wohn-Umgebung haben.
Nach Kaylins Ansicht liegt der Schlüssel zur Stress-Reduktion darin, das Gleichgewicht zwischen Yin und Yang herzustellen, den beiden einander entgegengesetzten Kräften in der Chinesischen Philosophie.
Die erste und wichtigste Feng-Shui-Regel für alle Zimmer: Aufräumen, Aufräumen, Aufräumen – so die Einrichtungsberaterin. Unordnung kann viele verschiedene Formen annehmen, und viel Unruhe erzeugen.
Eine stressfreie Umgebung ist vor allem für den Schlafraum wichtig, in dem man viel Zeit verbringt, und in dem die Tage anfangen und enden. Das Bett sollte in einiger Entfernung zur Tür stehen, und niemals sollte die Matratze direkt auf dem Bogen liegen – sonst kann die Energie nicht rundum fließen. Zu viele Einrichtungsgegenstände, Bücher und Dekoration im Schlafzimmer bedeuten Stress, so Expertin Kaylin. Gleiches gilt auch für elektronische Geräte, die zumindest nicht im Kopfbereich liegen oder stehen sollten.
Kaylin rät der Ordnung halber zu einem effizienten Ablagesystem. Wichtig ist auch die Position des Schreibtisches. Mit dem Rücken sollte man zu einer geschlossenen Wand hin sitzen und ein Fenster vor sich haben. Eine Tür im Rücken erzeugt tatsächlich Spannung, wie fast jeder aus Erfahrung weiß.
Zu grelle Beleuchtung oder gar Neonröhren sollten entfernt werden. Das leise Summen, das unnatürliche Lichtspektrum und das unterschwellige Flimmern erzeugen Unbehagen und Unruhe.
Wie in allen Räumen gilt es hier, die richtigen Farben zu finden. Rot, Orange oder Schwarz sind nicht empfehlenswert, schön sind dagegen weiche Rosa- oder Grüntöne oder klares Weiß.
Auch die richtige Größe und Form der Möbel im Wohnzimmer ist bedeutsam: Sind die Möbelstücke zu groß und zu wuchtig für den zur Verfügung stehenden Raum, entsteht Disharmonie. Runde, geschwungene, der Natur nachempfundene Formen sorgen für positive Energie.
Grundsätzlich sollte kein Raum mit Möbeln und Dekoration überladen werden. Anstatt vieler kleiner chaotisch verteilter Gegenstände wie Fotos oder Nippes bringen einzelne ansprechende Objekte und auch Pflanzen Ruhe und Entspannung in den Raum.
Nach Feng-Shui-Regeln sollte eine Küche in einem Dreieck aufgestellt werden, wobei Herd, Kühlschrank und Spüle in je einer Ecke zu stehen kommen. Das wird sich allerdings nur selten umsetzen lassen. Stattdessen sollte die Spüle nicht direkt dem Herd, dem Geschirrspüler oder dem Kühlschrank gegenüberstehen, da die Elemente Feuer und Wasser nicht aufeinanderprallen dürfen. Kühlschank und Vorratsschrank sollten immer gut gefüllt sein – das Gefühl von Reichtum und Überfluss wirkt beruhigend.
Wichtigster Grundsatz bei der Einrichtung: Das Zuhause ebenso wie der persönliche Geschmack sind einmalig. Daher kann es eine gute Zeit dauern, bis alles optimal eingerichtet und dekoriert ist - Experimente und Zwischenlösungen sind möglich.
aktualisiert am 17.04.2013