Seit langer Zeit schwelt eine Diskussion zwischen Befürwortern und Gegnern von Vitaminen als Nahrungsergänzung. Defizite in der Ernährung sollen über zusätzliche Vitamingaben ausgeglichen werden.
Konservative Mediziner und Ernährungswissenschaftler behaupten, eine gesunde, abwechslungsreiche Kost versorge den Menschen überreichlich mit allen Vitaminen und Nährstoffen, die er braucht. Die Richtwerte des täglichen Vitaminbedarfs der Deutschen Gesellschaft für Ernährung seien vollkommen ausreichend angesetzt, jede Überdosierung sei gefährlich.
Der Bund für Lebensmittelrecht und Lebensmittelkunde hat jedoch mittlerweile auf die Festlegung von Höchstmengen bei Vitamingaben verzichtet. Denn es hat sich erwiesen, dass höhere Vitamingaben im Regelfall keine Gesundheitsschäden auslösen. Trotzdem werden in den Medien beharrlich immer wieder Schreckensmeldungen über die Gefahren einer Überversorgung nachgebetet, obwohl diese längst widerlegt sind.
Die Befürworter von Vitaminen als Nahrungsergänzung argumentieren dagegen, dass die moderne Ernährung kaum noch als „artgerecht“ und uneingeschränkt gesund bezeichnet werden kann. Umweltgifte, Transport, Lagerung und Aufbereitung rauben Nahrungsmitteln viel von ihrem Wert. Der individuelle Vitaminbedarf ist zudem abhängig von den Lebensumständen.
Anhänger der orthomolekularen Medizin und Naturheilkundler vertreten die Ansicht, dass hochdosierte Vitamine ein Plus an Gesundheit und Vitalität schenken und führen damit sogar Therapien durch. Ihre Erfolge geben ihnen häufig Recht.
Natürlich versprechen auch die Hersteller von Vitaminpräparaten jeweils Wunderdinge.
Vitaminmangelerscheinungen treten heute im wohlgenährten Europa kaum noch als deutliche Erkrankung auf. Tatsächlich gibt es Situationen und Lebensphasen, in denen der Bedarf an Vitaminen erhöht ist, eine zusätzliche Dosis lebenswichtig, beispielsweise:
Das Geschäft damit blüht, denn in einer Leistungsgesellschaft sind ein intaktes Immunsystem und Vitalität wichtige Tugenden.
Bei Nahrungsergänzung kommt es vor allem auf eine seriöse Zusammensetzung und die biologische Verfügbarkeit der Inhaltsstoffe an. Hier gibt es deutliche Qualitätsunterschiede. So ist zum Beispiel eine bessere Vitamin C Aufnahme durch Cetebe gewährleistet. Das zumindest verspricht der Hersteller. Auch Orthomol und Abtei bieten Vitaminpräparate an.
Produkte seriöser Hersteller verzichten zum Beispiel auf unnütze und kontraproduktive Zusatzstoffe. Verbraucher sollten hier sehr bewusst auswählen, sich gegebenenfalls vom Arzt beraten lassen und dabei bedenken: Isolierte, synthetische Vitamine lösen im Organismus eine ganz andere Antwort aus als das natürliche Vitamin- und Vitalstoff-Ensemble aus frischen Früchten oder Gemüse. Eine tägliche Handvoll Vitamintabletten kann darum keine gesunde abwechslungsreiche Ernährung ersetzen, sie aber mit sehr gutem Erfolg ergänzen.
aktualisiert am 11.12.2013