Schnell fit werden, wer möchte das nicht? Freeletics verspricht den Sixpack in nur fünfzehn Wochen. Hört sich gut an. Doch Muskeln bilden sich nur durch Training - und das ist bei Freeletics besonders hart. Für Gelegenheitssportler und Unentschlossene ist der Trendsport ungeeignet. Auch mit Freeletics ist der Sixpack nur mit Disziplin, Ausdauer und einem starken Willen zu erreichen.
Bereits Tausende folgen dem Freeletics-Hype, der natürlich nicht ohne Unterstützung einer App auskommt, dafür aber ganz ohne teure Sportgeräte. Man trifft sich bei Wind und Wetter um gemeinsam zu trainieren und sich gegenseitig zu motivieren. Oder man absolviert die Übungen alleine im heimischen Wohnzimmer und teilt seine Erfolge mit der Online-Gemeinde. Freeletics ist überall möglich.
Im Grunde kann jeder Freeletics machen, Vorkenntnisse sind nicht notwendig. Theoretisch muss man sich nur die App aufs Handy laden und das Training kann beginnen.
Freeletics verbindet Ausdauer mit Krafttraining, wobei lediglich mit dem eigenen Körpergewicht trainiert wird. Die kostenlose Basisversion der App trägt den klangvollen Namen „Aphrodite“. Dahinter verbirgt sich knallhartes Training: 50 Burpees (Liegestützen mit Strecksprung), 50 Sit-ups, 50 Squats. Danach ist aber noch lange nicht Schluss, denn dann werden die Übungen wiederholt: erst 40 Mal, dann 30, dann 20, dann 10 Mal. Wer das durchhält, ist schon ziemlich fit. Aber damit nicht genug, denn es zählt auch die Zeit, in der das Workout absolviert wird.
Die Freeletics-Gemeinde wächst - und sie hält zusammen. Gegenseitig spornen sich die User an und gratulieren sich zu den Erfolgen. Die Gruppendynamik ist ein nicht zu unterschätzender Faktor des Hypes. Im Netz kursieren unzählige Videos und Fotos von Vorher-Nachher-Bildern, die anderen sagen sollen: „Das kannst du auch schaffen!“
Doch Vorsicht: Freeletics ist nicht ohne Risiko. Wer bereits eine gute Grundfitness und Muskelkraft mitbringt, ist weniger gefährdet. Aber für Anfänger kann der Einstieg in Freeletics leicht zu einer Überforderung für den Bewegungsapparat werden. Gerade wer ohne Coach trainiert, schadet seinem Körper mit falsch oder unsauber ausgeführten Übungen mehr, als er ihm nützt.
Wenn jemand, der bislang wenig Sport getrieben hat, auf einmal mit hoher Intensität täglich bis zur Erschöpfung trainiert, ist diese Gefahr der Verletzung groß. Zwar entwickeln sich Muskeln relativ schnell, aber die Gefahr, dass Knorpel und Bänder sich den rasanten Trainingseinheiten nicht so schnell anpassen können, ist groß. Wer also nicht schon ziemlich fit ist, sollte es langsam angehen.
aktualisiert am 27.01.2015