Eine Brustvergrößerung sollte ausreichend durchdacht und im Vorfeld gut geplant sein. Dadurch können Komplikationen und Probleme, die nach einer OP möglich sind, vermieden werden. Einige Fragen, die sich jede Frau vor der Brust-OP stellen sollte, beantworten wir im Folgenden.
Die Auswahl an Schönheitschirurgen ist groß. Das teuerste Angebot muss nicht das Beste sein. Bei Angeboten zu Dumping-Preisen sollte man jedoch vorsichtig sein. Gewissenhafte Vor- und Nachsorge, Arztgespräche, Operateure, die auf dem neuesten Stand sind und viel Erfahrung im Bereich der Brustvergrößerung mitbringen, haben ihren Preis. Das Budget sollte also nicht so knapp sein, dass es die Arztwahl bestimmt.
Wichtig zu wissen ist, dass der Begriff „Schönheitschirurg“ nicht geschützt ist. Jeder Mediziner kann sich so nennen. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte sich einem „Facharzt für plastische und ästhetische Chirurgie“ anvertrauen. Dieser verfügt über eine sechsjährige Weiterbildung im Bereich ästhetischer Chirurgie und muss nachweisen, dass er über 600 Operationen selbstständig durchgeführt hat, damit er diese Berufsbezeichnung führen darf.
Dreißig Prozent der Frauen, die eine Brustvergrößerung planen, wählen zu große Implantate, die nicht zu ihrer Anatomie passen. Dies kann eine bewusste Entscheidung sein. Doch die meisten Frauen wünschen sich eine Brust, die nicht auf den ersten Blick „gemacht“ aussieht. Ein erfahrener Chirurg wird dazu raten, bei der Größe der Implantate eher zurückhaltend zu sein.
Die Haut muss sich an die Größe anpassen können. Es ist daher nicht ratsam, ein A-Körbchen direkt in ein D-Körbchen zu vergrößern. Sollte das B- oder C-Körbchen später immer noch als zu klein empfunden werden, ist eine erneute Vergrößerung möglich.
Mit unterschiedlich großen Säckchen, die in den BH gelegt werden, kann man verschiedene Größen testen. Häufig wird ein Volumen von 250 Millilitern implantiert. Dies kann nur ein Richtwert sein, entscheidend ist die Anatomie der Frau. Auch ob ein rundes, ovales oder tropfenförmiges Implantat am besten geeignet ist, muss vorab entschieden werden.
Brustimplantate haben ein ähnliches Gewicht wie natürliche Brüste. Wer also sehr große Implantate wählt, muss damit rechnen, dass sich der Körper erst an das zusätzliche Gewicht gewöhnen muss, dass sich die Körperhaltung ändert und es vielleicht sogar zu Rückenbeschwerden kommt.
Der Operationsschnitt kann in einer Hautfalte unter der Brust, an der Brustwarze oder auch in der Achselhöhle gesetzt werden. Welches die geeignete Schnittmethode ist, muss der Arzt in einem individuellen Beratungsgespräch klären. Die Technik hängt unter anderem von der Größe des Implantats, von der Form und Größe der Brüste und den Wünschen der Patientin ab.
Je nachdem, wo der Schnitt gesetzt wird, sind die Narben im Anschluss mehr oder weniger sichtbar. Die Patientin sollte sich Bilder zeigen lassen, mit welcher Narbenbildung zu rechnen ist.
Jede Operation birgt Risiken – ohne Ausnahme. Es besteht immer ein Narkoserisiko sowie die Gefahr einer Komplikation oder Wundheilungsstörung. Bei erfahrenen Chirurgen ist dieses Risiko sehr gering. Raucherinnen, Frauen mit starkem Übergewicht oder Frauen mit Brustkrebs in der Familie tragen ein erhöhtes Risiko für Komplikationen.
Wichtig zu wissen ist, dass die Möglichkeit besteht, durch die OP das Gefühl in den Brustwarzen zu verlieren.
Häufiger kommt es aber zu einer Kapselfibrose. Diese entsteht, wenn sich der Organismus gegen das körperfremde Material des Implantats wehrt. Dann wird vermehrt Bindegewebe gebildet, das sich verhärtet. In einigen Fällen ist dann eine korrigierende Operation notwendig.
Wer sich einer Brustoperation unterzieht, muss damit rechnen, dass es nicht bei dieser einen Operation bleibt. Selbst wenn das Ergebnis sehr zufriedenstellend ist und die Implantate ein Leben lang haltbar sind, wird nach zehn bis zwanzig Jahren meist ein Implantatwechsel aus ästhetischen Gründen notwendig. Schwangerschaft, Gewichtsschwankungen und Alterserscheinungen führen häufig dazu, dass viele Frauen das Implantat als nicht mehr zum Körper passend empfinden.
Eine gute Brustvergrößerung ist nicht leicht zu erkennen. Die Brustgröße passt zur Anatomie und auch die Narben sind im Idealfall so unauffällig, dass sie nahezu unsichtbar sind. Trotz allem fühlt sich Silikon ein bisschen anders an als echtes Brustgewebe. Bei Frauen, die vorher sehr kleine Brüste hatten, kann sich ein Implantat leichter abzeichnen, als bei Frauen, die vorher mehr Brustgewebe hatten. Kleinere Implantate, die unter dem Brustmuskel liegen, sind nur schwer als künstlich zu erkennen.
Vor der eigentlichen Brustvergrößerung muss eine Mammografie und eine Ultraschalluntersuchung der Brust erfolgt sein. Die Ergebnisse und die Blutwerte müssen dem Chirurgen vorliegen.
In den meisten Fällen wird der Arzt eine Patienteninformation bereithalten, die über die Maßnahmen vor der Operation informiert. Falls die Patientin Medikamente einnimmt, sollte mit dem behandelnden Chirurgen besprochen werden, ob diese bis zur Operation eingenommen werden dürfen oder vorher abgesetzt werden müssen. Gerinnungshemmende Medikamente wie Aspirin® dürfen bereits zwei Wochen vor dem Eingriff nicht mehr eingenommen werden.
Nikotin wirkt sich negativ auf die Durchblutung der Organe aus. Deshalb sollte mindestens zwei Wochen vor der OP nicht mehr geraucht werden. Auch Radikaldiäten vor dem Eingriff sind zu vermeiden, da sie das Immunsystem schwächen können und die Haut erschlaffen lassen.
In die Krankenhaustasche packt man am besten Oberteile mit Knöpfen und Schuhe, in die man einfach hineinschlüpfen kann.
Am besten ist es, sich für die Brustvergrößerung eine vierzehntägige Auszeit einzuplanen. Da es sich um einen medizinisch nicht notwendigen Eingriff handelt, ist eine Krankschreibung nicht möglich. Auch wenn die Patientin meist am Tag nach dem Eingriff wieder nach Hause entlassen werden kann, sollte sie sich eine oder zwei Wochen schonen. Der Körper muss sich von der OP erholen, die Wunde muss in Ruhe heilen können. Das heißt, dass man sich für die ersten Tage nach der OP gegebenenfalls Hilfe im Haushalt oder bei der Kinderbetreuung organisieren muss. Nach der OP darf bis zu zwölf Wochen lang kein Sport getrieben werden.
Apotheken Umschau, Ulrich Kraft – Brustvergrößerung: https://www.apotheken-umschau.de/Brustvergroesserung (online, letzter Abruf: 14.01.2021)
Brustoperation-vergleich.de – Checkliste für Brustvergrößerung: https://www.brustoperation-vergleich.de/ratgeber/brustvergroesserung-kosten-risiken-behandlung/checkliste-zur-brustvergroesserung/ (online, letzter Abruf: 14.01.2021)
Brust-OP.de – Brust-OP Tipps: https://www.brust-op.de/brust-op-tipps.htm (online, letzter Abruf: 14.01.2021)
Cosmopolitan – Brust-OP: Das musst du vor einer Brustvergrößerung wissen: https://www.cosmopolitan.de/brust-op-das-musst-du-vor-einer-brustvergroesserung-wissen-87072.html (online, letzter Abruf: 14.01.2021)
Implantate.org – Checkliste bei einer Brustvergrösserung: https://implantate.org/brust-op/checkliste-bei-einer-brustvergroesserung/ (online, letzter Abruf: 14.01.2021)
VDÄPC (Vereinigung der deutschen ästhetisch-plastischen Chirurgen) – Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie: https://www.vdaepc.de/service-informationen/der-facharzt/ (online, letzter Abruf: 14.01.2021)
aktualisiert am 14.01.2021