Eine formschöne, straffe und ansehnlich große Brust wird vielfach als ästhetischer Idealzustand bei einer Frau angesehen. Viele Frauen, die von Natur aus nur mit geringer Brustfülle ausgestattet sind, sind daher unzufrieden und können sich vorstellen, ihre Brüste operativ vergrößern zu lassen.
Bei jüngeren Frauen steht dem Anliegen, der Biologie nachzuhelfen, vermeintlich der Wunsch nach Nachwuchs entgegen. Doch wenn der jeweilige Zeitpunkt richtig geplant wird, können Brustvergrößerung und Kinderkriegen problemlos miteinander vereinbart werden. Sowohl vor als auch nach der Schwangerschaft kann eine Operation zur Brustvergrößerung vorgenommen werden. Dabei kommt die Operation vor allem nach Schwangerschaften in Betracht, denn das Gewebe verändert sich, während eine Frau schwanger ist oder stillt. Auf der sicheren Seite stehen Frauen, die sich nach abgeschlossener Familienplanung für eine Brustoperation entscheiden. Mit in die Entscheidung für oder gegen eine frühzeitige Brustvergrößerung muss einfließen, dass einige jüngere Frauen ihre Einstellung zum Kinderkriegen noch ändern.
Nach der Geburt und der Stillphase kommt es zu einer Rückbildung der Brust, die dann kleiner und schlaffer wird. Sie hängt und wirkt weniger prall als vorher. Gerade in diesen Fällen kann eine Brustvergrößerung, dann oft kombiniert mit einer Bruststraffung, einen besonders großen Unterschied ausmachen. Da die Brüste sich nicht nur in der Schwangerschaft, sondern auch nach der Geburt und bis nach dem Abstillen noch verändern können, sollte ein ausreichender Zeitpuffer gewählt werden. Generell kann frühestens drei bis vier Monate nach der Schwangerschaft ein Eingriff an den Brüsten in Betracht gezogen werden. Entsprechend verlängert sich bei stillenden Müttern die Zeit, da noch etwas gewartet werden sollte, nachdem das Kind nicht mehr über die Brust ernährt wird.
Die Brustvergrößerung kann aber auch vor einer zukünftigen Schwangerschaft durchgeführt werden. Dabei ist es allerdings ratsam, nach der Brust-OP genügend Zeit einzuplanen. Wer das Ergebnis der Brustvergrößerung nicht gefährden will, wartet nach dem Eingriff noch für mindestens drei bis sechs Monate mit dem Schwangerwerden, besser ein bis zwei Jahre. Andernfalls können das Brustgewebe und die noch jungen Narben durch die Veränderungen in der Schwangerschaft beansprucht werden. Bei Frauen, die zu früh „in anderen Umständen“ sind, erhöht sich das Risiko, dass sich die Brust wieder stark verändert und eine Nachoperation erforderlich wird.
Die Brüste werden im Laufe der Schwangerschaft voller, später (nach dem Ende des Stillens) verlieren sie wieder an Volumen. Für die Haut der Brüste bedeutet das erst eine Ausweitung und später eine Erschlaffung. Um später eine bereits vergrößerte Brust wieder in einen ästhetisch ansprechenden Zustand zu bringen, muss gegebenenfalls erneut operiert werden. Vor allem ein Eingriff zur Bruststraffung, aber auch ein Eingriff zur Brustvergrößerung, mit der die Brustfülle verbessert wird, kann angebracht sein.
Heutige Brustimplantate haben strapazierfähige Eigenschaften, sind robust und auslaufsicher hergestellt. Sie werden durch die schwangerschaftsbedingten Veränderungen nicht in Mitleidenschaft gezogen. In seltenen Fällen kann das Brustimplantat seine Form oder Lageverändern, was zu einem veränderten Aussehen der Brust führen kann. Ein Brustimplantat kann bei der Operation vor oder hinter dem Brustmuskel platziert werden. Die Methode mit Einbringung hinter den Muskel hat hier leichte Vorteile, unter anderem, da die OP-Schnitte nicht in der Nähe des Gewebes der Drüse selbst liegen. Eine weitere Möglichkeit bietet die Brustvergrößerung mit Eigenfett.
Wie stark sich die Brüste während und nach der Schwangerschaft verändern, hängt auch von ihrem ursprünglichen Zustand ab. Von Natur aus kleine Brüste machen weniger starke Veränderungen durch als solche, die von vornherein mehr Gewebe aufweisen. Zu bemerken ist, dass sich die Brust im Laufe der Zeit auch ohne Schwangerschaft verändert.
Mit einer operativ vergrößerten Brust kann das Baby gestillt werden. Egal ob das Brustimplantat unter oder über den Brustmuskel gelegt wurde, stört es die Milchdrüse nicht. Silikon oder Ähnliches kann nicht in die Milch gelangen, ein fachgerecht eingesetztes Implantat verschiebt sich durch das Saugen nicht. Das Kind kann somit ganz normal mit der Muttermilch ernährt werden.
Dabei gibt es jedoch Ausnahmen. Bei manchen Brustoperationen werden Schnitte an den Brustwarzen oder am Brustwarzenhof gemacht. Dabei können Milchgänge durchtrennt werden, weshalb der Milchfluss und das Stillen beeinträchtigt werden können. Bei der Brust-OP können als Komplikation Nerven beschädigt werden, die für den Gefühlssinn der Brustwarze zuständig sind. Dann kann der Sinnesreiz fehlen, der dazu führt, genügend Milch zu produzieren. Die Brust kann auch von vornherein fehlentwickelt sein und die Milchdrüse nicht oder nur unzureichend angelegt sein. In solchen Fällen kann Stillen unmöglich sein, selbst wenn keine Brustvergrößerung durchgeführt wurde.
aktualisiert am 10.06.2021