Große Brüste können zu einer enormen Belastung werden. Durch das Gewicht der Brüste kann es zu Schmerzen im Ansatzbereich an der Brustwand kommen, aber auch im Rücken kann die ständige Belastung zu Schmerzen führen. Zudem stören die Brüste bei der Sportausübung und bei weiteren Tätigkeiten. Ein anderes Problem, das Betroffenen zu schaffen macht, sind die unangenehmen, herabwürdigenden oder anstößigen Blicke. In vielen Situationen fühlen sich Betroffene nicht mehr als Person angesehen und ernst genommen, sondern auf ihren Busen reduziert. Um Frauen mit übermäßig großen Brüsten das Alltagsleben zu erleichtern und Schmerzen zu verhindern, kann eine Operation zur Brustverkleinerung vorgenommen werden.
Einige Frauen haben unverhältnismäßig große, voluminöse und schwere Brüste. Diese können erhebliche Beschwerden wie Rückenschmerzen verursachen und auch psychisch zu einer schweren Belastung der Trägerin führen.
Zu den körperlichen Gründen, die für eine operative Verkleinerung einer zu großen Brust sprechen, gehören:
Aus psychischer Sicht kann der Leidensdruck ebenfalls groß sein. Unangebrachte Kommentare, das Anstarren von anderen Personen und das Gefühl, dass nur die Brüste als Merkmal wahrgenommen werden, stören das seelische Wohlbefinden erheblich. Dadurch kann es zu einem erschütterten Selbstbewusstsein, einem Gefühl von Minderwertigkeit und Scham und zu einer negativen Bewertung des eigenen Körpers kommen. Manche Frauen leiden unter Depressionen oder ziehen sich aus dem sozialen Leben zurück. Zudem fühlen Betroffene sich unwohl, weil sie in ihrer Bewegung und beim Sport eingeschränkt sind. Diese Gründe spielen bei der Entscheidung für oder gegen eine Brustverkleinerung ebenfalls eine Rolle.
In einigen Fällen lässt sich durch eine Gewichtsabnahme (Ernährungsumstellung, mehr Bewegung und Sport) eine ausreichende Verminderung des Brustvolumens erreichen. Andernfalls kann eine Operation sinnvoll sein, um die Brüste zu verkleinern. Eine chirurgische Brustverkleinerung kommt erst in Frage, wenn das Körperwachstum abgeschlossen ist. Dann wird empfohlen, sie frühzeitig durchzuführen, um mögliche Folgeerkrankungen wie Bandscheibenschäden zu verhindern.
Ob die Kosten der Brustverkleinerung übernommen werden, richtet sich nach der Beurteilung durch die Krankenversicherung. Vorausgesetzt wird, dass der Eingriff medizinisch notwendig ist, um dauerhafte Beschwerden und Folgen zu verhindern. Ein wesentliches Kriterium besteht im Vergleich des Gewichtes der Brust zum gesamten Körpergewicht. Falls das Gewicht der Brust mindestens zwei Prozent des Gesamtgewichts des Körpers ausmacht, wird von der Krankenkasse häufig eine Kostenübernahme genehmigt. Ein anderer Grenzwert gibt an, dass für eine Kostenübernahme mindestens 500 Gramm pro operierter Brust entfernt werden oder die Brust um zwei Körbchengrößen reduziert wird. Darüber hinaus kann eine starke Asymmetrie ausschlaggebend sein.
Schmerzen am Ansatzbereich der Brust gelten ebenfalls als Bedingung, damit die Kosten getragen werden können. Erhebliche psychische Auswirkungen der massiven Brust stellen einen weiteren Grund dar, bei dem die Krankenversicherung eher zahlt.
Letztendlich entscheidet die Krankenkasse, ob eine große Brust als Verursacher der Beschwerden angesehen wird und damit behandlungsbedürftig ist. In vielen Fällen verweigern die Versicherungen die Kostenbeteiligung. Ist dies trotz bestehender Voraussetzungen der Fall, kann es sich lohnen, Widerspruch einzulegen.
Die Brustverkleinerung wird unter Vollnarkose durchgeführt. Der Eingriff dauert meist zwischen zwei und vier Stunden. Durch die Entfernung von Haut, Fettgewebe und Gewebe der Brustdrüse wird das Volumen der Brust reduziert. Damit wird die Körbchengröße erreicht, die zuvor in Absprache mit der Patientin festgelegt wurde. Die Brust wird mitsamt den Brustwarzen so ausgeformt, dass sie ein natürliches, ästhetisch ansprechendes und straffes Aussehen erhält. Um die Brust optimal zu korrigieren, können verschiedene Operationsmethoden zum Einsatz kommen. Der Eingriff kann ambulant durchgeführt werden, oft bleiben Patientinnen auch für eine Nacht stationär in der Klinik.
aktualisiert am 02.06.2021