Mit der Pflege eines Angehörigen wird das eigene Leben auf den Kopf gestellt. Neben dem körperlichen Aufwand kommen die seelische Belastung und die Unsicherheit hinzu, wie sich Leistungen vom Pflegegeld bis zu Sachleistungen des Pflegedienstes abrechnen lassen. Dieser Artikel gibt Ihnen einige praktische Hinweise, wie Sie die neue Lebenssituation meistern und schon frühzeitig finanziell auf eine drohende Pflegebedürftigkeit eingehen können.
Die steigende Zahl an Pflegefällen in Deutschland macht die ambulante und häusliche Pflege zu einer gesellschaftlichen Herausforderung. Wenn Angehörige erleben, wie die geliebten Eltern oder ältere Freunde ihre Alltagsfähigkeit verlieren, treten andere Dinge des Lebens in den Hintergrund. Nicht nur über die eigene Zukunft und eine mögliche Pflegebedürftigkeit wird nachgedacht. Auch im Hier und Jetzt gibt es einige Hürden zu überwinden.
Mit gesetzlichen Zuschüssen und privaten Vorsorgeprodukten lässt sich zumindest die finanzielle Seite einer Pflege abdecken. Wichtiger ist, sich innerlich auf die neue Situation einzustellen und einen neuen Rhythmus in der Lebensgestaltung zu finden. Dies hat in direkter Absprache mit der pflegebedürftigen Person zu erfolgen, die ihre verbleibenden Fähigkeit weder über- noch unterschätzen sollte.
Wie bei allen Themen rund um Ihre Gesundheit sind fundierte Informationen wichtig. Neben Ihrer Krankenkasse sind Pflegedienste vor Ort sowie Anlaufstellen für die häusliche und stationäre Pflege der richtige Ansprechpartner. Hier werden Sie nicht allein gelassen, beispielsweise wenn es um die Beantragung von Pflegeleistungen geht.
Der wichtigste Tipp: Nehmen Sie die neu eingetretene Lebenssituation nicht auf die leichte Schulter. Zwischen Arbeit, Familie und anderen Verpflichtungen die Grundpflege eines Angehörigen zu übernehmen, geschieht nicht einfach nebenbei. Es empfiehlt sich, mit Geschwistern, Nachbarn oder Freunde eine Absprache zu finden, damit nicht alle Aufgaben an einer einzigen Person hängen bleiben.
Ein Pflegebedarf entwickelt sich nicht von einem Tag auf den anderen. Gerade bei häufigen Beschwerden und Erkrankungen im Laufe des Lebens lässt sich abschätzen, dass im höheren Alter eine Pflegebedürftigkeit eintreten kann. Hiervor sollten Sie nicht die Augen verschließen. Stattdessen ist ein direktes Gespräch mit einem Gesundheitspartner zu suchen, der im Idealfall eine preiswerte Absicherung von Pflegeleistungen ermöglicht.
Ein guter Ansprechpartner sind gesetzliche Krankenkassen, die mit ihrem Konzept einen Fokus auf den Bedarf von Familien oder älteren Personen legen. Hier lassen sich auch Tarife zur finanziellen Absicherung der späteren Pflege absichern. Ein gutes Beispiel ist die Pflegeversicherung der BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER, die sich allgemein als familienfreundliche Krankenkasse präsentiert.
Neben dem tariflichen Angebot ermöglicht die Krankenkasse ihren Mitgliedern eine umfassende Pflegeberatung. Wer zum ersten Mal in die Situation einer Pflegebedürftigkeit von Angehörigen kommt, findet hier ein offenes Ohr für alle Fragen und Unsicherheiten. Genauso lassen sich Themen wie die Vorsorge in verschiedenen Lebensphasen ansprechen, damit es im höheren Alter gar nicht erst zu größeren Beschwerden kommen muss.
Eine individuelle Beratung durch die Krankenkasse oder einen anderen Experten kann die Zusammenarbeit mit einem Pflegedienst nahelegen. Dieser ist immer als Entlastung von pflegenden Angehörigen zu verstehen, eine komplette Versorgung der betroffenen Person kann ein ambulanter Dienst leider nicht bewerkstelligen.
Finanziell kann der oder die Pflegebedürftige Pflegegeld beantragen, das direkt ausgezahlt wird und zur freien Verfügung steht. Hierneben werden Sachleistungen durch einen Pflegedienst erbracht, die direkt vom Dienstleister mit der gesetzlichen Pflegekasse abgerechnet werden. Mit einem Zusatztarif in der Pflege lässt sich entweder die Auszahlung des Pflegegeldes erhöhen, oder zusätzliche Sachleistungen finanziell absichern.
Wie Sie die Pflegesachleistungen richtig beantragen, wird Ihnen ein kompetenter Ansprechpartner Ihrer Krankenkasse oder Mitarbeiter der Pflegekasse mitteilen können. Grundsätzlich ist dies ohne große Formalitäten möglich, lediglich der ärztliche Nachweis über einen Pflegegrad sollte vorliegen.
Trotz aller Beratung und Hilfe bei der Finanzierung kann der Pflegealltag selbst überfordern. Handgriffe wie das An- und Ausziehen oder Hilfe bei der täglichen Hygiene liegen nicht jedem Angehörigen, auch wenn sie unverzichtbar zum Pflegealltag dazugehören. Hier gilt es, sich praktisch unter die Arme greifen zu lassen und schnell Erfahrungen bei diesen Abläufen zu sammeln.
Die Teilnahme an speziellen Pflegekursen hilft, sich die notwendigen Kompetenzen anzueignen. Erneut sind leistungsfähige Krankenkassen der richtige Ansprechpartner hierfür. Die bereits genannte BKK GILDEMEISTER SEIDENSTICKER bietet eine Pflegeberatung sowie Online-Pflegekurse und weitere Informationen in ihrem Gesundheitsjournal. Über die Onlinekurse werden grundlegende Abläufe und Tätigkeiten plastisch dargestellt, um sie schnell in den Pflegealltag einzubinden.
Ansonsten ist der ambulante Pflegedienst ein hilfreicher Partner, sofern dieser beauftragt wird. Betroffenen steht sogar die regelmäßige Beratung und Hilfe zu, die auch ein aktives Aufzeigen verschiedener Pflegehandgriffe und Hilfen umfasst. Falsche Scheu sollte kein Betroffener zeigen, damit die Pflege für die Angehörigen und die pflegebedürftige Person gleichermaßen angenehm wird.
Die ambulante Pflege ist gesellschaftlich unverzichtbar und ein wertvoller Beitrag für ein verlässliches Miteinander. Allerdings endet der Pflegebedarf hier meist nicht. Verschlechtert sich die Gesundheit im Alter, kann eine stationäre Unterbringung mit allen finanziellen Folgen nötig werden. In der letzten Lebensphase kann die Unterstützung eines Hospizes anfallen. Wie bei der Pflege durch Angehörige nehmen frühzeitige Informationen unnötige Ängste und Unsicherheiten.
Letzte Aktualisierung am 23.06.2022.