Unter dem Begriff Hautausschlag werden verschiedene Veränderungen der Haut zusammengefasst, die unterschiedliche Ursachen haben. Sie können am ganzen Körper oder in bestimmten Bereichen auftreten und äußern sich als Rötung, Bläschen, Knötchen, Pusteln oder Quaddeln. Diese Formen nennt man primäre Effloreszenzen, weil sie am Beginn des Hautausschlags auftreten. Spätere Veränderungen nennt man sekundäre Effloreszenzen, zu denen Schuppen, Verkrustungen, Narben oder Geschwüre gehören.
In der medizinischen Fachsprache werden Hautausschläge, bei denen man einen Anfang, Höhepunkt und ein Ende beobachten kann, als Exantheme bezeichnet. Ausschläge auf den Schleimhäuten nennt man Enantheme und entzündliche Hautrötungen, die durch eine gesteigerte Durchblutung entstehen, heißen Erytheme.
Die Ursachen, die zu einem Hautausschlag führen, sind vielfältig
Der Hautausschlag kann als eigenständige Hauterkrankung auftreten oder ein Symptom einer anderen Krankheit sein, die den ganzen Körper betrifft. Auch bei vielen Allergien entstehen Hautveränderungen.
Hautkrankheiten (dermatologische Erkrankungen) als Ursache der Ausschläge:
- Lichen ruber planus (Knötchenflechte): Es treten rote, juckende Knötchen an den Beugeseiten von Armen und Beinen auf, sowie weißliche Streifen an den Schleimhäuten. Diese Hauterkrankung ist nicht ansteckend, da sie durch eine Reaktion des Immunsystems entsteht.
- Psoriasis (Schuppenflechte): Bei dieser nicht ansteckenden Hautkrankheit bilden sich kleine und größere stark schuppende, gerötete Ausschläge, vor allem an Ellenbogen, Händen und Knien. Die Ursache der Schuppenflechte ist bisher nicht vollständig geklärt.
- Epidermolysis bullosa: Sie ist eine genetisch bedingte Hauterkrankung, bei der sich durch einen Defekt in bestimmten Eiweißen die Hautschichten voneinander ablösen. Dadurch entstehen Hautblasen, die am ganzen Körper auftreten können. Auch diese Erkrankung ist nicht ansteckend.
- Porphyria cutanea tarda: Sie ist ebenfalls eine genetisch bedingte Hauterkrankung, bei der bestimmte Enzyme nicht funktionsfähig sind. Bei betroffenen Patienten bilden sich an Stellen, die dem Sonnenlicht ausgesetzt sind (zum Beispiel Handrücken und Gesicht), Bläschen und Blasen, die mit Flüssigkeit gefüllt sind. Die Haut ist brüchig, Wunden heilen schlecht und es zeigen sich häufig auch hellere oder dunklere Stellen auf der Haut.
- Pemphigus-Erkrankungen: Dies sind Autoimmunerkrankungen, bei denen die Kontakte zwischen den Hautzellen zerstört werden, sodass sich die Haut ablöst und Schuppen oder Blasen bildet.
Infektionskrankheiten, bei denen Hautausschläge auftreten:
- Masern: Sie ist eine typische Kinderkrankheit, die durch Viren ausgelöst wird und hoch ansteckend ist. Zusätzlich zu anderen Symptomen wie Fieber, Schnupfen und Halsschmerzen treten bei den Erkrankten kleine rote Flecken auf, die sich über den ganzen Körper ausbreiten.
- Röteln: Bei dieser durch Viren verursachten Kinderkrankheit entstehen zunächst am Kopf rote Flecken, die sich dann über den ganzen Körper ausbreiten. Weitere Symptome sind Fieber, geschwollene Lymphknoten sowie Kopf- und Gliederschmerzen.
- Scharlach: Diese Krankheit wird durch Bakterien verursacht. Es entstehen kleine, tiefrote Flecken, vor allem in den Achseln und der Leiste, die sich auch über den ganzen Körper ausbreiten können. Zusätzlich haben Patienten häufig Fieber, Schüttelfrost und Halsschmerzen.
- Windpocken: Sie ist eine hoch ansteckende Viren-Krankheit, die besonders häufig bei Kindern auftritt. Das typische Bild sind kleine, linsengroße, rote Bläschen, die mit Wasser gefüllt sind und stark jucken. Diese platzen von selbst und verkrusten dann. Weitere Symptome sind Fieber sowie Kopf- und Gliederschmerzen.
- Dreitagefieber: Diese ansteckende Kinderkrankheit wird von Herpes-Viren verursacht. Nach einer Fieberphase von drei bis acht Tagen entsteht am Oberkörper und im Nacken ein feinfleckiger, roter Ausschlag.
- Ringelröteln: Bei dieser durch Viren verursachten, ansteckenden Krankheit treten große, rote Flecken im Gesicht, an Armen und Beinen auf.
- Typhus: Dies ist eine durch Bakterien verursachte Darmerkrankung, bei der als Begleitsymptom kleine, rötliche Flecken (Roseolen) am Oberkörper auftreten.
- Infektiöse Mononukleose (Pfeiffer'sches Drüsenfieber): Sie ist eine Virus-Erkrankung, die ähnlich wie eine Grippe verläuft und bei der auch Hautausschläge auftreten können.
- Fleckfieber: Sie ist eine Tropenerkrankung, die durch Bakterien ausgelöst wird, welche durch Läuse- oder Zeckenbisse ins Blut gelangen. An der Einstichstelle entsteht ein juckender Ausschlag, der sich blau-schwarz verfärben kann. Symptome sind Schüttelfrost, Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen.
- Impetigo contagiosa (Borkenflechte): Sie ist eine hoch ansteckende, bakterielle Erkrankung, bei der ein großflächiger roter Ausschlag entsteht. Später bilden sich kleinere und größere flüssigkeitsgefüllte Pusteln.
- Herpes simplex: Sie ist eine häufige, durch Herpes-Viren verursachte Infektion, bei der besonders an Lippen und im Mund gerötete Bläschen entstehen, die beim Abheilen verkrusten und in seltenen Fällen auch eitern können.
- Herpes zoster (Gürtelrose): Sie ist eine Viruserkrankung, bei der sich in einem streifenförmigen Bereich Knötchen und Bläschen bilden, die mit Flüssigkeit und Eiter gefüllt sind.
- Erysipel: Dies ist eine Erkrankung, bei der Bakterien durch eine Verletzung in die Haut gelangen und eine begrenzte, starke Rötung der Haut verursachen.
- Pilzbefall der Haut: Bei der so genannten Kandidose, die vor allem die Schleimhäute betrifft, entstehen auf der geröteten Haut weißliche Beläge durch den Pilz.
Allergische Ursachen für einen Hautausschlag:
- Allergien auf Medikamente
- Allergien auf Nahrungsmittel
- Neurodermitis
Beim Hautausschlag ist die Untersuchung Schleimhäute wichtig
Bei der Suche nach der Ursache des Hautausschlags ist es für den Arzt zunächst wichtig zu wissen, wann der Ausschlag aufgetreten ist, ob ein Zusammenhang mit der Einnahme bestimmter Medikamente oder Nahrungsmittel beobachtet wurde und ob Begleitsymptome wie Juckreiz, Fieber, Verdauungsstörungen oder grippeähnliche Symptome bestehen. Außerdem wird der Arzt erfragen, ob Vorerkrankungen beim Patienten bekannt sind oder im Umfeld weitere Personen erkrankt sind.
Anschließend wird der Arzt den Hautausschlag und die gesamte Haut sowie die Schleimhäute genau untersuchen und die Lymphknoten abtasten. Meist lässt sich schon aus der Form und Erscheinung des Ausschlags auf die zugrunde liegende Krankheit schließen.
Im Labor kann eine Blutprobe auf Entzündungszeichen und Krankheitserreger untersucht werden. Wenn der Arzt den Verdacht hat, dass der Hautausschlag eine allergische Reaktion ist, kann er einen Allergentest durchführen, um herauszufinden, auf was genau der Patient allergisch ist.
Bei der Therapie eines Hautausschlags wird häufig Kortison eingesetzt
Die Therapiemöglichkeiten bei Hautausschlag sind sehr verschieden und richten sich nach der zugrunde liegenden Krankheit. Allgemein helfen Kortison-Präparate gegen den Juckreiz, weil sie die entzündliche Reaktion unterdrücken. Bestimmte Vitamine beschleunigen die Heilung der Haut und unterstützen das Immunsystem.
Bei viralen Infektionen, insbesondere bei den typischen Kinderkrankheiten, werden meist nur die Symptome wie Fieber oder Kopfschmerzen behandelt. Die Erkrankungen heilen von selbst ab. Bei schweren Verläufen von bakteriellen Krankheiten beseitigt eine Therapie mit Antibiotika die Krankheitserreger. Auch Pilzerkrankungen können gut mit speziellen Medikamenten behandelt werden.
Allergische Hautausschläge vergehen von selbst, wenn kein Kontakt mehr zum Allergen besteht. Patienten sollten daher auf die Nahrungsmittel oder Medikamente verzichten, die die Allergie auslösen.