Von Mundgeruch, auch Halitosis oder Foetor ex ore genannt, spricht man, wenn die ausgeatmete Luft einen unangenehmen Geruch hat. Mundgeruch kann vorübergehend nach dem Genuss bestimmter Speisen mit Knoblauch oder Zwiebeln entstehen. Er kann jedoch auch dauerhaft bestehen bleiben und als solcher ein Hinweis auf eine Erkrankung sein.
Schlecht riechender Atem entsteht besonders häufig dann, wenn Bakterien Speisereste zersetzen und dabei Schwefelverbindungen frei werden. In einigen Fällen ist der Mundgeruch jedoch durch eine systemische Erkrankung wie Diabetes mellitus oder Nierenversagen bedingt.
Die meisten Betroffenen bemerken den eigenen Mundgeruch nicht oder nur selten. Es ist daher sinnvoll, den Zahnarzt oder vertraute Personen zu fragen, wenn man den Verdacht hat, selbst unter Mundgeruch zu leiden.
Für den Arzt können einige Fragen bei der Diagnosestellung von entscheidender Bedeutung sein:
Ein Hausarzt kann durch die Antworten auf diese Fragen schon eine Verdachtsdiagnose erstellen und den Patienten wenn nötig zu einem Spezialisten überweisen.
Da die häufigste Ursache für Mundgeruch im Mund- und Rachenraum liegt, ist es sinnvoll, sich beim Zahnarzt durchchecken zu lassen. Er überprüft den Zustand der Zähne und des Gebisses, kann Karies, Parodontose oder sonstige Entzündungen im Mundraum erkennen und entsprechend behandeln.
Liegt der Verdacht nahe, dass eine Erkrankung der oberen Luftwege besteht, kann dies durch einen Hals-Nasen-Ohrenarzt überprüft werden. Er untersucht Nasen- und Rachenraum sowie die Nasennebenhöhlen auf Entzündungen oder sonstige Veränderungen.
Im Röntgenbild können Zähne und Nebenhöhlen untersucht werden.
Das Labor bietet die Möglichkeit, eine Blutprobe, einen Rachenabstrich oder eine Schleimprobe aus der Lunge auf Krankheitserreger sowie auf weitere Hinweise für eine bestehende Krankheit zu überprüfen.
Sollte durch diese Untersuchungen die Ursache des Mundgeruchs noch nicht gefunden worden sein, können zusätzlich Lunge und Magen eingehend untersucht werden.
Liegt die Ursache des Mundgeruchs in einer unzureichenden Mundhygiene, lässt sich das Problem leicht beseitigen. Besonders wichtig ist regelmäßiges Zähneputzen nach den Mahlzeiten, mindestens zwei Mal am Tag für zwei bis drei Minuten, die Verwendung von Zahnseide zwei bis drei Mal pro Woche und die gründliche Reinigung der Zunge mit speziellen Bürsten. Besonders auf der Zunge sitzen viele Bakterien, die durch das Zersetzen von Speiseresten einen fauligen Geruch entstehen lassen. Zusätzlich können antibakterielle Mundspülungen verwendet werden, die besonders die Keime in den Zahnzwischenräumen beseitigen sollen.
Ein Zahnarzt kann am besten beurteilen, welche Maßnahmen zur Beseitigung des Mundgeruchs nötig sind, wenn beispielsweise Karies oder Parodontitis die Ursache sind.
Bei trockener Mundschleimhaut ist es wichtig, viel zu trinken. Auch Kaugummikauen regt die Speichelbildung an.
Infektionskrankheiten im Mund- und Rachenraum können meist gut durch spezielle Medikamente behandelt werden. Bei häufig wiederkehrenden Mandelentzündungen, die dem Patienten erhebliche Schmerzen bereiten, ist es in einigen Fällen sinnvoll, die Mandeln operativ zu entfernen.
Entzündungen im Rachenbereich können durch antibakterielle Spülungen beseitigt werden oder müssen in schwereren Fällen mit Antibiotika behandelt werden. Auch Entzündungen der Nasennebenhöhlen können durch diese Medikamente geheilt werden.
Erkrankungen der Lunge oder des Magens können nur durch einen Spezialisten beurteilt und entsprechend behandelt werden. Je nach Erkrankung sind die Therapie und die Prognose sehr unterschiedlich.
Letzte Aktualisierung am 08.10.2021.