Nasenbluten (Epistaxis) entsteht durch die Verletzung eines Gefäßes in der Nasenschleimhaut. Meist ist Nasenbluten harmlos und hört von selbst wieder auf. Es kann jedoch auch Zeichen einer Krankheit sein und muss bei lang andauernden oder häufigen Blutungen ärztlich behandelt werden.
Die Nasenschleimhaut ist ein feines, sehr gut durchblutetes Gewebe. Besonders im vorderen Bereich der Nasenscheidewand (Nasenseptum) befindet sich ein dichtes Netz aus dünnen Gefäßen, die bei einer Verletzung bluten können. Aus diesen kleinen Arterien blutet es meist nur sehr schwach und kurzzeitig. Schwereres Nasenbluten entsteht durch eine Verletzung der so genannten Arteria ethmoialis anterior im hinteren Abschnitt der Nase, zum Beispiel bei schweren Unfällen und Stürzen auf den Kopf.
Die häufigsten Ursachen für Nasenbluten sind:
Erkrankungen, bei denen Nasenbluten als Symptom auftritt:
Auch so genannte „blutverdünnende" Medikamente wie Acetylsalicylsäure oder Phenprocoumon, die zur Therapie von leichten Schmerzen, Herzkrankheiten und Arteriosklerose eingesetzt werden, können durch die erhöhte Blutungsneigung Nasenbluten verursachen.
Bei Nasenbluten sollte man sich hinsetzen und den Kopf nach vorne legen, damit das Blut aus der Nase ablaufen kann. Zum einen ist dadurch besser zu beurteilen, wie viel Blut der Patient schon verloren hat. Zum anderen verursacht verschlucktes Blut Übelkeit und Erbrechen und es besteht die Gefahr, dass Blut in die Lunge gelangt. Durch leichtes Zusammendrücken der Nase mit Daumen und Zeigefinger sollte sich die Blutung nach einigen Minuten stoppen lassen. Ein kühler Umschlag oder ein Eisbeutel im Nacken unterstützt die Blutgerinnung, weil sich die Gefäße durch die Kälte verengen.
Bleibt das Nasenbluten trotz dieser Maßnahmen länger als zehn oder sogar 20 Minuten unverändert stark, sollte ein Arzt aufgesucht werden, um einen größeren Blutverlust zu verhindern. Es ist in diesem Fall wahrscheinlich, dass die Blutungsquelle im hinteren Bereich der Nase liegt und die Blutung durch einen Eingriff gestoppt werden muss.
Der Hals-Nasen-Ohren-Arzt (HNO-Arzt) kann die Nasenschleimhaut mit abschwellenden Medikamenten behandeln, sodass er mit einer speziellen Lupe (Rhinoskop) die Blutungsstelle finden kann. Liegt sie im vorderen Bereich der Nase, kann die Blutung durch Medikamente gestoppt werden. Liegt sie im hinteren Bereich, kann der Arzt eine Nasentamponade einlegen oder das blutende Gefäß mithilfe verschiedener Methoden veröden.
Im Labor wird eine Blutprobe untersucht, um die Funktion der Blutkörperchen und der flüssigen Blutbestandteile zu überprüfen. Durch diese Tests lassen sich Blutgerinnungsstörungen und Erkrankungen des Blutes feststellen.
In der Regel lässt sich das Nasenbluten durch einfache Eingriffe beseitigen, wenn nur eine Verletzung der Gefäße vorliegt. Ist das Nasenbluten jedoch Symptom einer Grunderkrankung, wie Bluthochdruck oder einer Blutkrankheit, muss diese von einem Facharzt behandelt werden.
Letzte Aktualisierung am 19.11.2021.