Der Intrakutan-Test ist ein Allergietest, bei dem mögliche allergieauslösende Stoffe unter die Haut gespritzt werden. Beobachtet wird dann, ob sich eine allergische Reaktion ergibt. Der Intrakutan-Test zeichnet sich durch eine im Vergleich zu anderen Hauttests hohe Empfindlichkeit aus.
Der Intrakutan-Test kann bei vielen Allergien durchgeführt werden und deckt Allergien der Typen I, III und IV (und somit die meisten praktisch bedeutsamen Allergien) ab. Besonders empfiehlt der Intrakutan-Test sich aber, wenn der vermutete allergieauslösende Stoff (das Allergen) eher schwach ist. Dies kann bei Schimmelpilzallergien oder Hausstauballergien der Fall sein. Weitere mögliche Allergene können beispielsweise bestimmte Medikamente sein.
Beim Intrakutan-Test werden Substanzen unter die Haut gespritzt, gegen die der Patient möglicherweise allergisch sein könnte. Falls tatsächlich eine Allergie besteht, so zeigt sich in aller Regel dann auch eine allergische Reaktion des Gewebes. Dies kann anhand der vorliegenden oder fehlenden Hautrötung und Schwellung beurteilt werden. Um einen Vergleich zu haben, wird an weiteren Hautstellen eine Kochsalzlösung (ergibt praktisch immer ein Fehlen der Reaktion) und eine Histaminlösung (eine Reaktion tritt immer auf) eingespritzt.
Arzneimittel, die gegen Allergien wirksam sind, sollten einige Tage vorher in Absprache mit dem Arzt abgesetzt werden. Dies kann Cortison-Präparate oder Antihistaminika betreffen. Der Patient sollte sich darüber im Klaren sein, dass es häufiger als bei vielen anderen Tests zu einem anaphylaktischen Schock kommen kann. Daher wird die Untersuchung in der Regel auch in einer Klinik (Allergologische Abteilung) durchgeführt. Schwangere und schwer Erkrankte sowie kleine Kinder sollten keinen Intrakutan-Test bekommen.
Vor jeder Allergietestung wird überlegt, was als Auslöser in Frage kommen könnte. Der Patient sollte dem Arzt in einem Gespräch (Anamnese) möglichst genau berichten, wann welche Symptome auftreten. Es kann auch sinnvoll sein, ein Allergie-Tagebuch zu führen. Der Allergietest sollte einige Wochen bis einige Monate nach dem Auftreten der Symptome vorgenommen werden.
Mit einer Nadel werden die Testsubstanzen am Rücken knapp unter die Haut gespritzt. Ebenso wird an benachbarten Stellen mit den Vergleichslösungen verfahren. Nun wird 20 bis 30 Minuten gewartet, bis der Arzt dann das Ergebnis einer möglichen Schwellung und Hautrötung abliest. Wird eine allergische Reaktion vom so genannten Spättyp (verzögerter Typ, Typ IV) erwartet, so wird die Haut nach einem und mehreren Tagen erneut beurteilt.
Falls das Ergebnis positiv ist, so ergibt sich eine allergische Reaktion. Gerade beim Intrakutan-Test besteht eine relativ große Gefahr, dass sie heftiger verläuft als erwünscht. In manchen Fällen kommt es zu einem allergischen (anaphylaktischen) Schock mit Kreislaufbeschwerden und Atemnot, der bis zur Bewusstlosigkeit führen kann. Es ist immer ein Arzt anwesend, um beim Auftreten solcher Symptome direkt eingreifen zu können. Des Weiteren kann es an der Einstichstelle unter Umständen zu meist leichten Blutungen und äußerst selten zu Infektionen kommen.
Der Intrakutantest ist im Allgemeinen sehr sensibel. Dennoch ist es nicht ausgeschlossen, dass es auch einmal zu einem falsch negativen Ergebnis (z. B. bei zu geringer Konzentration des Allergens) kommt. Auch möglich ist ein falsch positives Resultat, wenn die Reaktion bereits durch eine bloße Reizung verursacht wird. Im Zweifelsfalle kann ein Bluttest oder Provokationstest zur Klärung beitragen.
Etwas weniger sensible, aber auch weniger mit Risiken behaftete Untersuchungen sind der häufig durchgeführte Prick-Test, der Reibe-Test, der Scratch-Test sowie der Patch-Test. Neben diesen Hautuntersuchungen können Bluttests durchgeführt werden wie der RAST-Test mit Bestimmung spezieller Antikörper (IgE-Antikörper). Bleiben solche Tests erfolglos, so kann ein Provokationstest vorgenommen werden, bei dem das mögliche Antigen direkt auf einen Körperbereich einwirkt (z. B. auf den Atemtrakt).
Letzte Aktualisierung am 09.08.2021.