Eine Pulsoxymetrie (alternative Schreibweise: Pulsoximetrie) ist eine Messung, bei der von außen der Sauerstoffgehalt des Blutes und die Herzfrequenz bestimmt wird. Dazu wird ein Gerät eingesetzt (Pulsoxymeter beziehungsweise Pulsoximeter), das meist als eine Art Klammer an den Finger oder ein anderes leicht zugängliches und gut durchblutetes Körperteil gehängt wird.
Zur Sauerstoffmessung registriert ein Sensor die Färbung des Hämoglobins (roter Blutfarbstoff), die sich je nach der Beladung mit Sauerstoff ändert. Einsatzgebiet für die Pulsoxymetrie ist vor allem die Notfallmedizin und Intensivmedizin, ebenfalls erfolgt sie oft während Operationen.
Mit der Pulsoxymetrie können ohne großen Aufwand und ohne Risiken für den Patienten die Sauerstoffsättigung des Blutes und die Pulsfrequenz bestimmt werden. Daher kann die Methode in der Medizin praktisch überall eingesetzt werden, wenn die Bestimmung dieser Werte notwendig oder nützlich ist. Dies kann unter anderem in der Notfallmedizin, auf der Intensivstation oder auch bei Frühgeborenen der Fall sein.
Die Pulsoxymetrie gehört hier zu den Standardmethoden der Überwachung (Monitoring) verschiedener Parameter eines Patienten. Bei Operationen, anderen Behandlungen und Untersuchungen kann die Pulsoxymetrie angewendet werden, wenn der Patient eine Narkose bekommt oder starke Beruhigungsmittel erhält. Patienten, die künstlich beatmet werden oder eine Sauerstofftherapie erhalten, sowie auch Patienten, bei denen diese Maßnahmen beendet werden, können durch ein Pulsoxymeter kontrolliert werden.
Der Wert der Sauerstoffsättigung trägt zur Diagnose und Kontrolle von Erkrankungen der Lunge und des Herzens bei. Oft können Probleme mit der Sauerstoffversorgung bereits erkannt werden, bevor Symptome bemerkt werden.
Das Pulsoxymeter besteht aus einem Sensor, der am Körper des Patienten befestigt wird, und einer Anzeige für die gemessenen Werte. Der Sensor wird oft am Finger oder am Ohrläppchen oder bei Säuglingen am Fuß festgemacht. Der Messfühler ist in eine Art Klammer oder Fingerhut eingearbeitet oder lässt sich auf die Haut kleben. Auf der einen Seite wird Licht zweier verschiedener Wellenlängen ausgesendet, gegenüber wird das ankommende Licht durch den Sensor registriert.
Hämoglobin (roter Blutfarbstoff), das mit Sauerstoff beladen ist, hat eine andere Farbe als Hämoglobin ohne Sauerstoff. Daher wird das Licht in Abhängigkeit von der Sauerstoffsättigung verschieden stark abgeschwächt. Aus dem Wert für die Abschwächung kann direkt der Wert für die Sauerstoffsättigung des Blutes ermittelt werden. Dieser ist auf dem Display ablesbar. Bei gesunden Patienten beträgt die Sättigung 95 Prozent oder mehr.
Der Puls kann durch das Pulsoxymeter ebenfalls bestimmt werden. Bei jedem Pulsschlag befindet sich ein größeres Volumen von Blut in den Arterien des Körperteils als zwischen den Schlägen. Dies führt zu Unterschieden bei der Durchleuchtung, die durch den Sensor zeitlich aufgenommen werden können.
Probleme bei der Pulsoxymetrie können auftreten, wenn die Durchleuchtung behindert wird. Dies kann beispielsweise bei lackierten Fingernägeln der Fall sein. Auch kann durch das herkömmliche Pulsoxymeter eine Sättigung mit Kohlenmonoxid bei einer Vergiftung nicht von der Sauerstoffsättigung unterschieden werden. Es gibt aber spezielle Pulsoxymeter, die den Unterschied erfassen können.
Normalerweise muss von Patienten vor einer Pulsoxymetrie nichts beachtet werden. Da künstliche Fingernägel sowie Nagellack die Messung stören können, sollte vor geplanten Eingriffen darauf verzichtet werden.
Das Pulsoxymeter wird an einem bestimmten Körperteil des Patienten (Finger, Ohrläppchen, Fuß) befestigt. Je nach Gerät hält der Sensor durch eine Klammer, eine Fingerkappe oder durch ein Klebemittel. Der Sauerstoffgehalt und der Puls werden gemessen und lassen sich bereits nach einigen Sekunden auf der Anzeige ablesen. Die Messung kann kontinuierlich weitergeführt werden, bis sie nicht mehr benötigt wird.
In speziellen Fällen können auch zwei Pulsoxymeter aufgesetzt werden, etwa bei einem Säugling mit einem offenen Ductus arteriosus (eine normalerweise sich nach der Geburt verschließende Verbindung zwischen Hauptschlagader und Lungenarterie). Hier kann die Schwere des Defektes durch Vergleich der Pulsoxymetrie auf der rechten und linken Körperseite beurteilt werden.
Bei der Pulsoxymetrie bestehen keine Risiken für den Patienten.
Die Sauerstoffsättigung des Blutes lässt sich sehr genau mit einer Blutgasanalyse (BGA) bestimmen. Diese erfolgt an Blut, das zuvor aus einer Arterie entnommen wurde. Die Herzfrequenz lässt sich durch Pulsmessung an der Handgelenksarterie oder bei der Blutdruckmessung bestimmen. Die Pulsoxymetrie ist aber eine einfache Methode, die eine kontinuierliche Messung erlaubt und dementsprechend oft eingesetzt wird.
Letzte Aktualisierung am 28.09.2021.