Ein HPV-Test ist eine Untersuchung auf Humane Papillom-Viren (HPV) durch einen gynäkologischen Abstrich und eine anschließende Laboranalyse. Eine Infektion mit HPV ist einer der Risikofaktoren für Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom). Daher kann der HPV-Test im Rahmen einer Krebsfrüherkennung vorgenommen werden. Der Nutzen der Methode ist unter Fachleuten jedoch umstritten.
Mit dem HPV-Test wird untersucht, ob sich HPV (Humane Papillom-Viren) auf der Schleimhaut des Gebärmutterhalses finden. Das Humane Papillom-Virus ist ein Krankheitserreger, der auf sexuellem Wege übertragen wird. Es kann die so genannten Feigwarzen am Genitale und am After verursachen. Bei verschiedenen Arten des Humanen Papillom-Virus ist jedoch auch das Risiko einer Krebserkrankung, insbesondere Gebärmutterhalskrebs, erhöht. Zu den HPV-Arten mit hohem Risiko gehören HPV 16 und HPV 18
Der HPV-Test kann im Rahmen einer Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs eingesetzt werden. Dies gilt vor allem für Frauen ab 30 Jahren, da früher stattgefundene Infektionen mit HPV bei ihnen meist schon verschwunden sind und es sich bei einem positiven HPV-Test oft um eine bleibende Infektion handelt. Aus dem Ergebnis kann dann abgeschätzt werden, ob ein höheres Krebsrisiko besteht und in welchem Abstand Kontrolluntersuchungen durchgeführt werden sollten.
Außerhalb der Früherkennungsuntersuchungen wird der HPV-Test durchgeführt, wenn ein gynäkologischer Abstrich auf Zellen (Pap-Test) mehrfach ein auffälliges oder unklares Ergebnis geliefert hat. Auch nach einer Therapie von Gebärmutterhalskrebs oder dessen Vorstufen kann der HPV-Test als Kontrolluntersuchung sinnvoll sein, damit ein erneutes Auftreten der Erkrankung erkannt werden kann.
Für den HPV-Test wird Material von der Schleimhaut des Gebärmutterhalses durch einen Abstrich gewonnen. Der Abstrich wird dann in einem Labor untersucht, wobei festgestellt wird, ob sich Erbgut des Humanen Papillom-Virus findet. Mit einem solchen DNA-Test können einige HPV-Arten mit höherem Krebsrisiko von einigen Arten mit geringerem Risiko unterschieden werden, allerdings ist die genaue Bestimmung einer speziellen Art (HPV 16 oder HPV 18) nicht möglich. Dies gelingt erst mit einer so genannten Polymerase-Ketten-Reaktion (PCR), die aber bisher hauptsächlich aus wissenschaftlichen Gründen durchgeführt wird.
Die Aussagekraft des HPV-Tests wird diskutiert und von einigen Seiten als gut, von anderen wiederum als gering angesehen. Der HPV-Test wird aus diesem Grunde derzeit von den Krankenversicherungen nur unter besonderen Fragestellungen bezahlt, beispielsweise bei mehrfach auffälligen Befunden im Pap-Test (Zellabstrich). Daher sollte sich die Patientin über die Kostenfrage informieren. Der Untersuchungstermin sollte möglichst nicht mit der Regelblutung zusammenfallen.
Der Abstrich für den HPV-Test wird oft zusammen mit dem herkömmlichen gynäkologischen Zellabstrich (Pap-Test) genommen. Der Arzt schabt Material vom Muttermund beziehungsweise Gebärmutterhals ab. Dazu wird ein kleiner Spatel, ein Wattestäbchen oder eine feine Bürste verwendet. Der Abstrich wird in ein Labor geschickt, so dass der DNA-Nachweis auf Humane Papillom-Viren dort erfolgen kann.
Bis auf geringe Schmerzen und Blutungen gibt es bei der Gewinnung des Abstriches für den HPV-Test in aller Regel keine Komplikationen.
Der HPV-Test ist keine Standarduntersuchung zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs. Er erlaubt nur eine Aussage, ob eine Ansteckung mit Humanen Papillom-Viren vorliegt. Dies bedeutet lediglich ein erhöhtes Risiko, an Krebs zu erkranken, und noch lange nicht, dass bereits Krebs vorliegt. Häufig verschwindet die Infektion mit HPV auch von alleine. Die routinemäßig durchgeführten Untersuchungen zur gynäkologischen Krebsfrüherkennung sind der Zellabstrich vom Muttermund und Gebärmutterhals (Pap-Test) sowie die Betrachtung der Geschlechtsorgane, auch mit einem speziellen Vergrößerungsinstrument (Kolposkop).
Letzte Aktualisierung am 03.09.2021.