Die J2 ist der letzte Termin für eine Früherkennungsuntersuchung im Kindes- und Jugendalter. Die J2 erfolgt lediglich als Ergänzungsuntersuchung im 16. bis 18. Lebensjahr. Inhalte der J2 sind die körperliche Untersuchung, die Aufdeckung von verschiedenen Störungen (z. B. in der Sexualität, im Sozialverhalten) und ein eingehendes und vertrauensvolles Beratungsgespräch durch den Arzt.
Die J2 erfolgt bei Jugendlichen im Alter von 15 bis 17 Jahren (16. bis 18. Lebensjahr), also kurz vor dem Eintritt in das Erwachsenenalter. Es handelt sich um eine Zusatzuntersuchung, welche den letzten Termin aus einer Reihe von Vorbeugungsuntersuchungen bei Kindern und Jugendlichen bildet. Wie die J1 wird auch die J2 manchmal als Jugendgesundheitsuntersuchung bezeichnet.
In der J2 gibt es zunächst einen Teil, in dem der Körper des Patienten gründlich untersucht und vermessen wird. Dies dient der Beurteilung der Organe und körperlichen Funktionen beziehungsweise der Feststellung möglicher Erkrankungen. In einem Gespräch können dann weitere Problempunkte angesprochen werden. Der Jugendarzt berät zudem den Patienten über unterschiedliche Themen, die die Gesundheit und das Wohlbefinden sowie die Vorbeugung betreffen.
Die J2 ist eine ergänzende Untersuchung, deren Kosten oftmals nicht von der Krankenversicherung übernommen werden. Daher sollte zuvor die Kostenfrage geklärt werden. Die J2 wird dennoch von ärztlicher Seite empfohlen, um Krankheiten, Störungen in der Entwicklung sowie soziale und psychische Probleme rechtzeitig erkennen zu können und eine Behandlung bei Bedarf starten zu können. Wenn aufgrund von Ergebnissen der J2 eine weitere Untersuchung oder Behandlung erforderlich wird, so wird dies wiederum von den Krankenversicherungen bezahlt. Die J2 findet normalerweise ohne die Eltern statt, sie können aber als Ausnahme auch mitkommen, falls der Patient dies wünscht.
Die Körpermaße des Patienten werden erhoben. Dazu gehören die Körpergröße und das Körpergewicht, aus denen der so genannte Body-Mass-Index errechnet werden kann. So kann beurteilt werden, ob ein Normalgewicht, ein Übergewicht oder ein Untergewicht besteht. Dann erfolgt eine körperliche Untersuchung verschiedener Organe, wie unter anderem Herz und Lunge, Baucheingeweiden, Haut, Mund und Gebiss sowie die Schilddrüse. Ebenfalls werden die Geschlechtsorgane untersucht. Der Blutdruck wird gemessen. Die Körperhaltung wird beurteilt. Es erfolgt ein Hörtest und ein Sehtest. Manchmal wird auch Blut abgenommen, um beispielsweise eine Cholesterinbestimmung durchführen zu können. Gegebenenfalls kann ein Allergietest vorgenommen werden.
Das Gespräch zwischen dem Arzt und dem Jugendlichen im Rahmen der J2 ist von großer Wichtigkeit, um verschiedene Störungen aufzudecken. Es findet ohne das Beisein der Eltern statt, damit auch Themen zur Sprache kommen können, die in der Familie ein Tabu darstellen. Oft füllt der Patient auch einen speziellen Jugendlichen-Fragebogen zu unterschiedlichen Themen aus. Der Arzt bringt in Erfahrung, ob psychische Probleme, Verhaltensauffälligkeiten, Störungen der Sexualität, Probleme in der Partnerschaft oder im Umfeld vorhanden sind. Zur Sprache kommen auch möglicher Stress, Rauchen, Alkoholkonsum und Drogen sowie der Umgang mit Medien. Es erfolgt dann eine Beratung durch den Arzt. Das Gesundheitsbewusstsein des Jugendlichen soll geschärft werden, etwa im Hinblick auf eine gute Ernährung und ausreichende körperliche Bewegung. Es kann besprochen werden, wie Unfälle oder Gewalt vermieden werden können. Es geht ebenfalls um die Verhütung einer Schwangerschaft oder von Geschlechtskrankheiten wie HIV. Wichtig ist es in diesem Alter oft, über die Berufswahl des Jugendlichen zu sprechen. So kann herausgefunden werden, ob der Jugendliche für diesen Beruf überhaupt geeignet ist oder ob etwas gegen den gewünschten Beruf spricht (etwa eine Allergie).
Falls eine Blutentnahme erfolgt, können meist geringe Komplikationen wie Blutungen, kleine Narben oder sehr selten Infektionen auftreten. Ansonsten bestehen bei der J2 keine Risiken.
Die Untersuchung erfasst normalerweise alle wichtigen Gesundheitsaspekte. Nicht selten können bei verschiedenen Problemen weitergehende Untersuchungen oder Behandlungen notwendig werden. Sollte der Impfschutz nicht ausreichend sein, so kann er am selben Termin aufgefrischt werden.
Letzte Aktualisierung am 08.11.2021.