SPECT ist die Abkürzung für Single Photon Emission Computed Tomography. Es handelt sich um eine Untersuchung aus der Nuklearmedizin, also eine Methode der Darstellung von Körpervorgängen durch den Einsatz leicht radioaktiver Substanzen. Die SPECT ist eine abgewandelte Art der Szintigraphie. Durch die dreidimensionale Abbildung von Stoffwechselprozessen können mit der SPECT Krankheiten unterschiedlicher Organe wie des Herzens untersucht werden.
Eine SPECT kann bei einigen Fragestellungen der Medizin durchgeführt werden. Die Anwendungsgebiete sind ähnlich wie bei einer Szintigraphie. Die SPECT ermöglicht allerdings eine dreidimensionale Darstellung. Vor allem wird die Untersuchungstechnik in der Diagnostik von Herzerkrankungen vorgenommen, sie kann aber auch der Feststellung von Hirnerkrankungen, Tumoren oder Entzündungen dienen.
In der Kardiologie (medizinisches Fachgebiet, das sich mit dem Herzen befasst) kann die SPECT aufschlussreich sein, weil viele Funktionen des Herzens erfasst werden können. Die SPECT kann durchgeführt werden, wenn eine Angina pectoris („Brustenge" mit Schmerzen in der Brust) besteht. Es kann festgestellt werden, ob der Herzmuskel ausreichend durchblutet ist oder ob Gewebe abgestorben ist. So lassen sich Aussagen hinsichtlich einer Koronaren Herzkrankheit (KHK, Herzkranzgefäßverengung) oder eines Herzinfarktes treffen.
Durch eine SPECT des Gehirns lassen sich insbesondere Erkrankungen beurteilen, bei denen Hirngewebe zugrunde geht, also die Alzheimer-Krankheit oder die Parkinson-Krankheit. Ebenso kann die SPECT der Diagnostik von Epilepsien (Krampfanfälle im Gehirn) dienen.
Entzündungen und Tumore können mittels SPECT festgestellt werden. Bei den Tumoren können sowohl die Ursprungstumore als auch die Tochtergeschwülste (Metastasen) erkannt werden. Speziell ist eine Untersuchung auf Tumore, die Hormone abgeben, möglich.
Die SPECT (Single Photon Emission Computed Tomography) ist gewissermaßen eine erweiterte und verfeinerte Szintigraphie. Dem Patienten wird über eine Spritze in die Vene eine gering radioaktiv markierte Substanz gegeben, die sich in bestimmten Strukturen anreichert. Meist handelt es sich um Stellen mit einem hohen Stoffwechsel.
Die radioaktiven Strahlen der Substanz können durch ein Gerät, der so genannten Gamma-Kamera, registriert werden. Bei der SPECT sind viele kleine dieser Sensoren um den Körper herum angeordnet, so dass durch Computertechnik ein Schnittbild beziehungsweise eine dreidimensionale Darstellung erzeugt werden kann. Bei der SPECT wird als radioaktiv markierte Substanz in den meisten Fällen Technetium-99m (99mTc) gegeben.
Bei der statischen SPECT wird nur zu einer Zeit ein Bild der jeweiligen Stoffwechselvorgänge aufgenommen. Die dynamische SPECT hingegen beinhaltet mehrere Messungen über einen bestimmten Zeitraum, um auch den Ablauf der Ansammlung des markierten Stoffes beurteilen zu können.
Unterlagen von vorherigen Untersuchungen sollten zu einer SPECT mitgebracht werden, um einen Vergleich zu ermöglichen. Falls eine Schwangerschaft bestehen könnte, sollte dies mitgeteilt werden. Bisweilen kann es vor der SPECT notwendig sein, für einige Stunden nichts zu essen und nichts zu trinken. Diesbezügliche Anweisungen erhält der Patient durch das Personal.
Um eine SPECT (Single Photon Emission Computed Tomography) durchzuführen, wird eine Nadel in eine Vene (meist am Arm) eingestochen, über die die markierte Substanz für die Untersuchung eingespritzt wird. Es folgt eine Wartezeit, die unter Umständen einige Stunden betragen kann. Normalerweise sollte sich der Patient währenddessen ruhig verhalten, nur vor Herzuntersuchungen kann es sein, dass er sich körperlich bewegen soll. Später beginnt die eigentliche SPECT-Untersuchung.
Der Patient legt sich auf den Untersuchungstisch, der allmählich durch das röhrenartige SPECT-Gerät gefahren wird, so dass der jeweils zu untersuchende Körperbereich dargestellt werden kann. Ausnahmen sind bestimmte Untersuchungen des Hirns mittels SPECT, zu denen sich der Patient lediglich hinsetzen muss. Eine SPECT nimmt meist zwischen einer halben und anderthalb Stunden Zeit in Anspruch, manchmal müssen Aufnahmen auch noch nach einer längeren Zeit angefertigt werden.
Eine SPECT am Herzen wird meist mit einem EKG (Elektrokardiogramm) kombiniert, um die Untersuchungsergebnisse auf die einzelnen Herzschläge beziehen zu können. Auch kann eine SPECT mit einer Computertomographie (CT) verbunden werden, um eine genauere Diagnostik und eine exakte Lagebestimmung von Veränderungen zu ermöglichen.
Dadurch, dass zur SPECT ein Mittel über eine Nadel gegeben werden muss, kann es manchmal zu meist kleinen Komplikationen kommen. Dazu gehören Blutungen und Nachblutungen, Blutergüsse, Infektionen und Narben. Es wird zwar ein radioaktives Mittel eingesetzt, jedoch ist die Strahlenbelastung sehr gering, auch da die Substanz rasch zerfällt und ausgeschieden wird. Dennoch ist es nicht komplett auszuschließen, dass Strahlenschäden und daher auch Krebs entstehen könnte.
Alternativ zur SPECT kann eine Szintigraphie angezeigt sein, die jedoch nur eine zweidimensionale Darstellung ermöglicht. Manchmal eignet sich eine PET (Positronen-Emissions-Tomographie) besser als eine SPECT. Je nach der Erkrankung können verschiedene weitere diagnostische Maßnahmen sinnvoll sein.
Letzte Aktualisierung am 30.09.2021.