Eine Szintigraphie ist eine Untersuchung, bei der eine Darstellung von bestimmten Bereichen im Körper erfolgt. Die Aufnahme erfolgt mit einer so genannten Gamma-Kamera. Die Szintigraphie ist eine grundlegende Untersuchung aus der Nuklearmedizin, also dem Fachgebiet, bei dem für medizinische Maßnahmen radioaktive Substanzen verwendet werden. Die Strahlenbelastung bei der Szintigraphie ist nur sehr gering. Die Szintigraphie macht sich Stoffwechselvorgänge zunutze und kann daher insbesondere solche Bereiche darstellen, die eine hohe Gewebeaktivität haben. Dazu können beispielsweise einige Tumore gehören.
Bei vielen Erkrankungen unterschiedlicher Körperregionen und Organe kann eine Szintigraphie angezeigt sein. Es handelt sich vor allem um solche Krankheiten, bei denen sich ein Bereich mit erhöhter Stoffwechselaktivität beziehungsweise gesteigerten Gewebefunktionen findet. Die Szintigraphie kann vorgenommen werden, um einen Krankheitsverdacht zu erhärten oder auszuräumen oder um eine Kontrolle bei einer schon diagnostizierten Erkrankung vornehmen zu können.
Einsatzgebiete der Szintigraphie sind unter anderem:
Bei der Szintigraphie werden Bilder des Körpers oder eines Körperabschnittes mit einer so genannten Gamma-Kamera aufgenommen. Zuvor müssen dem Patienten Substanzen verabreicht werden, die leicht radioaktiv sind. Damit sie sich genau in dem Gewebe anreichern, das beurteilt werden soll, handelt es sich um radioaktiv markierte Stoffe, die bei bestimmten Vorgängen im Körper eine Rolle spielen.
Die Stoffe strahlen nur mäßig und haben eine kurze Halbwertszeit, zudem werden sie rasch ausgeschieden. Daher ist die Belastung durch die Strahlen klein. Abhängig von der Fragestellung werden verschiedene Substanzen gegeben, beispielsweise Technetium-99m (99mTc), Jod-123, Jod-132, Thallium-201 oder Indium-111. Die von den radioaktiven Stoffen ausgesandten Gamma-Strahlen gelangen zur Gamma-Kamera oder einem speziellen Scanner, und ein entsprechendes Bild wird erzeugt. Gewebebereiche mit hoher Aktivität heben sich auf dem Bild dunkel von der hellen Umgebung ab.
Wenn eine Patientin schwanger ist oder eine Schwangerschaft nicht ausgeschlossen ist, sollte sie dies dem Personal mitteilen. Bei manchen Arten der Szintigraphie können weitere Vorkehrungen notwendig sein.
Am Anfang bekommt der Patient das radioaktive Mittel verabreicht, was meist durch Einspritzen in eine Vene erfolgt, aber manchmal auch durch Schlucken geschehen kann. Es kann eine Wartezeit von einigen Minuten bis wenigen Stunden folgen. Dann legt sich der Patient auf eine Untersuchungsliege, manchmal erfolgt die Szintigraphie aber auch im Sitzen. Mit der Gamma-Kamera werden die benötigten Aufnahmen angefertigt. Es kann erforderlich sein, im Rahmen der Szintigraphie noch weitere Arzneimittel zu geben. Nach der Untersuchung wertet ein Arzt die Szintigraphie-Bilder aus.
Durch den Einstich mit der Nadel in die Vene kann es zu meist nur leichten Komplikationen kommen. Möglich sind unter anderem Blutungen, Nachblutungen, Vernarbungen und Infektionen. Die verwendeten radioaktiven Substanzen strahlen nur schwach, aber dennoch ist ein gewisses Strahlenrisiko vorhanden. Es kann nicht ausgeschlossen werden, dass es zu Schäden am Erbgut von Zellen kommt und dadurch unter Umständen Krebs ausgelöst werden kann.
Bei den Fragestellungen können manchmal anstatt der Szintigraphie auch weitere Methoden aus der Nuklearmedizin zum Einsatz kommen. Dies sind unter anderem PET (Positronen-Emissions-Tomographie) und SPECT (Single Photon Emission Computed Tomography). Des Weiteren können herkömmliche bildgebende Untersuchungen zur Diagnostik in Frage kommen, wie Röntgen, Ultraschall oder Computertomographie (CT). Je nach der Erkrankung gibt es viele weitere mögliche Untersuchungen.
Letzte Aktualisierung am 30.09.2021.