Bei einer Schilddrüsenbiopsie wird eine Gewebeprobe aus der Schilddrüse entnommen, um sie daraufhin feingeweblich untersuchen zu können (Histologie). Die Probeentnahme aus der Schilddrüse geschieht mit einer speziellen Hohlnadel, meist mit der Technik der so genannten Feinnadelpunktion. Mit Hilfe der Untersuchung können bestimmte Erkrankungen des Organs nachgewiesen werden. Insbesondere ist mit der Biopsie eine Unterscheidung zwischen einem gutartigen und einem bösartigen Tumor der Schilddrüse möglich.
In der Schilddrüsen-Biopsie ist eine Untersuchung der Zellen in der Schilddrüse auf bestimmte Veränderungen möglich. Daher können einige mögliche Erkrankungen erkannt und genau eingeordnet werden. Wichtig ist eine Schilddrüsen-Biopsie zur Feststellung von Krebs beziehungsweise der Unterscheidung verschiedener Arten von Tumoren. Ein Anlass für eine Schilddrüsen-Biopsie ist eine verdächtige Knotenbildung in dem Organ, die ertastet wurde oder in einer Ultraschalluntersuchung gesehen wurde. Auch beim Verdacht auf eine Schilddrüsenentzündung kann sich die Biopsie lohnen, da auch die Ursache der Entzündung festgestellt werden kann.
Bei einem rasch angewachsenen Kropf kann eine Untersuchung erfolgen, welche Erkrankung dahinter steckt. Eine Schilddrüsen-Unterfunktion kann beispielsweise erkannt werden. Bei Schilddrüsen-Zysten (flüssigkeitsgefüllten Hohlräumen) kann die Biopsie nicht nur zur Diagnostik, sondern auch zur Druckentlastung dienen. Die Schilddrüsen-Biopsie erfolgt oft als vorbereitende Maßnahme vor Operationen an der Schilddrüse.
Eine Schilddrüsen-Biopsie wird vorgenommen, um Zellen des Organs herauszuholen, die dann in einem Labor untersucht werden. Die Gewinnung des Gewebes geschieht mit einer Spezial-Hohlnadel, die über die Haut am Hals in die Schilddrüse eingestochen wird. Hier gibt es mehrere Arten von Nadelsystemen. In den meisten Fällen geschieht die Biopsie mittels einer Feinnadelpunktion, bei der eine dünne Hohlnadel eingestochen wird und Zellmaterial mit einer Spritze aus der Schilddrüse abgesaugt wird.
Es kann aber auch eine gewöhnliche Biopsie erfolgen, bei der eine Hohlnadel mit Schneidmechanismus in das Organ eingeführt wird und auf diese Weise ein Gewebezylinder gewonnen wird. Um eine bestimmte Stelle genau zu treffen und die Schäden am umliegenden Gewebe möglichst gering zu halten, wird während des Biopsievorgangs eine Ultraschalluntersuchung vorgenommen.
Das entnommene Material wird einer feingeweblichen Untersuchung (Histologie) beziehungsweise einer Zelluntersuchung (Zytologie) zugeführt. Die Probe wird mit speziellen Mitteln angefärbt und unter dem Mikroskop beurteilt.
Wenn Medikamente zur Blutverdünnung eingenommen werden, wie Aspirin® oder Marcumar®, so werden diese vor einer Schilddrüsen-Biopsie meist in Absprache mit dem Arzt abgesetzt.
Zur Schilddrüsen-Biopsie beziehungsweise Feinnadelpunktion ist oft keine Betäubung notwendig, manchmal wird eine örtliche Betäubungsspritze verabreicht. Kurz vor der Untersuchung erfolgt ein Ultraschall, um den Ort des verdächtigen Gewebes festzustellen. Nach Desinfizieren der Haut am Hals wird die Nadel in die Schilddrüse eingeführt. Durch den jeweiligen Mechanismus (Aussaugen oder Schneiden) wird eine Gewebeprobe gewonnen. Die Nadel wird wieder entfernt, und meist wird ein Tupfer zur Blutstillung aufgedrückt.
Die Zellprobe wird in ein Labor geschickt, um sie dort zu untersuchen. Bis das Ergebnis feststeht und dem Arzt übermittelt wird, können einige Tage bis zu zwei Wochen vergehen.
Durch die Schilddrüsen-Biopsie kann es zu meist geringen Komplikationen wie Blutungen, Blutergüssen, sehr selten auch Infektionen oder Vernarbungen kommen.
Erkrankungen der Schilddrüse können statt mit einer Biopsie mit diversen anderen Methoden untersucht werden. Dazu gehören die Bestimmung der Schilddrüsenwerte im Blut und mehrere bildgebende Verfahren wie beispielsweise Ultraschall, Röntgen, Kernspintomographie (MRT) sowie die spezielle Methode der Schilddrüsen-Szintigraphie. Um eine exakte Diagnose zu stellen (z. B. bei Tumoren), kann jedoch eine Biopsie erforderlich sein.
Letzte Aktualisierung am 16.09.2021.