Eine Koloskopie ist eine Darmspiegelung, mit der der Dickdarm untersucht werden kann. Die Untersuchung erfolgt mit einem Endoskop, also einem optischen, schlauchartigen Gerät, das über den After in den Darm eingeschoben wird. Die Koloskopie kann nicht nur zur Untersuchung des Darminneren dienen, sondern es können auch bestimmte Behandlungen (Abtragen von Polypen) durchgeführt werden.
Die Dickdarmspiegelung wird aus verschiedenen Anlässen durchgeführt. Die Koloskopie erfolgt zur Abklärung von Symptomen, die auf eine Darmerkrankung hindeuten können, des Weiteren bei bereits bekannten Darmkrankheiten zur Kontrolle sowie auch als Vorsorgeuntersuchung auf Dickdarmkrebs.
Symptome, die bei Erkrankungen im Dickdarm auftreten können und somit manchmal eine Koloskopie erfordern, sind Durchfall, Verstopfung und Blähungen sowie Bauchschmerzen. Auch bei Blutbeimengungen im Stuhl, welche durch einen Test auf Blut im Stuhl festgestellt werden können, ist eine Darmspiegelung oft angezeigt.
Die Koloskopie wird häufig zur Feststellung oder zum Ausschluss von Dickdarmkrebs (kolorektales Karzinom) vorgenommen. Besonders wichtig ist die Spiegelung hier als Früherkennungsuntersuchung. Sie wird im Normalfall im 56. Lebensjahr sowie ein weiteres Mal zehn Jahre später vorgenommen. Bei besonderem Risiko des Patienten oder bei auffälligen anderen Befunden (Blut im Stuhl, unklare Gewichtsabnahme) erfolgt die Untersuchung auch früher oder häufiger. Neben dem Dickdarmkrebs können in einer Darmspiegelung unter anderem Polypen (gutartige Wucherungen, meist Adenome), chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn), weitere Entzündungen und Aussackungen der Darmwand (Divertikel, Divertikulose, bei Entzündung: Divertikulitis) festgestellt und beurteilt werden.
Zur Koloskopie wird ein flexibles optisches Gerät (Endoskop, Koloskop) verwendet, um nach Einführen über den After das Innere des Darms betrachten zu können. Das Endoskop besteht aus einer kleinen Kamera und einer Lichtquelle, die am Ende eines schlauchförmigen Instruments sitzen. Die Kamera ist mit einem Monitor verbunden, auf dem die aufgenommenen Bilder angezeigt werden und vom Arzt ohne Zeitverzögerung betrachtet werden können.
Mit Instrumenten, die in das Koloskop integriert sind, können Eingriffe wie Probeentnahmen von Gewebe (Biopsie) oder sogar die Entfernung von Polypen, welche die Vorstufe für Darmkrebs sein können, vorgenommen werden. Ebenfalls kann Flüssigkeit abgesaugt werden. Das Koloskop kann meist in den gesamten Dickdarm bis in die untersten Abschnitte des Dünndarms vorgeschoben werden.
Bevor die Koloskopie durchgeführt werden kann, muss eine Darmreinigung (Entfernung möglichst aller Stuhlreste) erfolgen. Schon drei Tage vorher sollte auf Nahrungsmittel mit vielen Ballaststoffen oder kernartigen Bestandteilen (wie Vollkornprodukte) verzichtet werden. Am Tag vor der Untersuchung sollte bis mittags nur wenig gegessen werden, danach nichts mehr. Milch darf ebenfalls nicht getrunken werden. Eine bestimmte Menge einer Darmspülflüssigkeit muss getrunken werden, um den Stuhl möglichst flüssig und klar zu machen. Stattdessen ist auch die Gabe der Flüssigkeit über eine Magensonde möglich.
Vor der Darmspiegelung (Koloskopie) wird meist ein Beruhigungsmedikament und ein Medikament zur Hemmung der Darmtätigkeit gegeben, manchmal auch ein Schmerzmedikament. Der Patient legt sich auf die Seite. Mit Gleitgel wird das Untersuchungsinstrument (Endoskop) in den After eingeführt und langsam vorgeschoben. Dabei begutachtet der Arzt, ebenso wie auch erneut beim Herausziehen, das Darminnere. Weitere Maßnahmen wie Gewebeentnahme (Biopsie), Abtragung von Polypen oder Stillung von Blutungen können vom Arzt durchgeführt werden.
Bei der Dickdarmspiegelung kommt es nur sehr selten zu erheblichen Komplikationen. Es können Blutungen und Nachblutungen auftreten, vor allem nach Entfernung von Polypen oder nach einer Gewebe-Probeentnahme. Sehr selten kann die Darmwand durch das Instrument durchstoßen werden.
Als Alternative kann auch eine Röntgenuntersuchung des Darms nach Einbringung eines Kontrastmittels vorgenommen werden. Ebenfalls kann manchmal eine Computertomographie (CT) der Untersuchung des Dickdarms dienen. Eine moderne Variante der Computertomographie mit dreidimensionaler Darstellung des Darms wird als so genannte virtuelle Koloskopie bezeichnet. Neben diesen bildgebenden Verfahren können bei bestimmten Fragestellungen weitere Untersuchungen zum Einsatz kommen.
Letzte Aktualisierung am 09.09.2021.