Beim kleinen Blutbild werden folgende Laborwerte gemessen:
Als Normwerte gelten :
Blutwert | Männer | Frauen | Weitere Infos |
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Rote Blutkörperchen (Erythrozyten) | 4,8-5,9 Mio./µl | 4,3-5,2 Mio./µl | zu hoch |
Weiße Blutkörperchen (Leukozyten) | 4.000-10.000/µl | 4000-10.000/µl | zu hoch zu niedrig |
Blutplättchen (Thrombozyten) | 150.000-400.000/µl | 150.000-400.000/µl | zu hoch zu niedrig |
Hämoglobin | 14-18 g/dl | 12-16 g/dl | zu hoch zu niedrig |
Hämatokrit | 40-54 % | 37-47 % | zu hoch zu niedrig |
MCH | 28-34 pg | 28-34 pg | zu hoch zu niedrig |
MCV | 78-94 fl | 78-94 fl | zu hoch zu niedrig |
MCHC | 30-36 g/dl | 30-36 g/dl | zu hoch zu niedrig |
Die Abnahme des kleinen Blutbildes gilt als Routineuntersuchung und wird v.a. als Screeninguntersuchung eingesetzt, um Störungen der Blutbildung zu erkennen. Das kleine Blutbild kann dabei Hinweis auf sehr viele unterschiedliche Krankheiten geben, wie eine Anämie im Rahmen einer Nierenerkrankung.
Bei Auffälligkeiten können weitere, differenziertere Untersuchungen notwendig werden. Das kleine Blutbild wird regelmäßig bestimmt, wenn Patienten im Krankenhaus aufgenommen werden, oder kurz vor einer Operation stehen.
Das kleine Blutbild kann heutzutage maschinell bestimmt werden, wodurch bezüglich der gemessen Werte eine hohe Genauigkeit gewährleistet werden kann.
Zur Untersuchung genügen wenige Milliliter EDTA-Blut. EDTA (Ethylendiamintetraacetat) ist ein Gerinnungshemmer, der im Blutentnahmeröhrchen vorhanden ist. Dieser Stoff verhindert, dass das Blut im Blutentnahmeröhrchen verklumpt und somit nicht mehr untersucht werden kann.
Für die Bestimmung des kleinen Blutbildes wird venöses Blut verwendet, das meist am Arm des Patienten, gerne aus der Ellenbeuge, abgenommen wird.
Dazu wird am Oberarm ein Stauschlauch angelegt, wodurch das Blut in den Venen gestaut wird. Der Punktionsort sollte vor der Blutentnahme mit einem alkoholischen Desinfektionsmittel behandelt werden. Die Vene wird mit einer sterilen Kanüle punktiert. Das Blutentnahmeröhrchen wird aufgesetzt und kann wie bei einer Spritze durch Zurückziehen des Kolbens gefüllt werden. Röhrchen, in denen von vornherein ein Vakuum besteht, füllen sich automatisch.
Häufige Komplikation bei, oder nach der Blutentnahme ist eine leichte Übelkeit, manchmal treten auch Ohnmachtsanfälle auf, wenn die Patienten sofort nach der Blutabnahme aufstehen. Daher ist es ratsam, dass die Patienten danach einige Minuten ruhig sitzen, oder liegen bleiben.
Bei Auffälligkeiten im kleinen Blutbild wie einer verminderten Zahl der weißen Blutkörperchen, kann es geraten sein ein Differenzialblutbild anzufordern.
Dabei werden die Form der verschiedenen Blutzellen, aber auch die prozentualen Anteile der verschiedenen Arten an weißen Blutkörperchen untersucht. Die Kombination aus kleinem Blutbild und Differenzialblutbild wird großes Blutbild genannt
Weitere Informationen: Kleines Blutbild
Letzte Aktualisierung am 29.11.2021.