MCHC ist eine Abkürzung und steht für Mean Corpuscular Hemoglobin Concentration, also für die mittlere Hämoglobinkonzentration in den Erythrozyten (rote Blutkörperchen).
Das Hämoglobin ist der rote Blutfarbstoff in unseren roten Blutzellen.
Als Normwerte gelten bei Erwachsenen: 32 - 36 g/dl oder 19,85 - 2,34 mmol/l
MCHC, MCH (mittlerer Hämoglobingehalt der Erythrozyten) und MCV (mittlerer Volumeninhalt der roten Blutkörperchen) werden von Medizinern auch als Erythrozytenindizes bezeichnet. Sie beschreiben nähere Eigenschaften der roten Blutzellen.
Die MCHC-Bestimmung erfolgt regelmäßig, wenn das kleine, oder große Blutbild bestimmt werden. Beim kleinen Blutbild wird die Zahl der Erythrozyten, weißen Blutzellen und Blutplättchen, sowie MCV, MCH und MCHC gemessen. Im großen Blutbild sind das kleine Blutbild und das Differenzialblutbild enthalten, bei dem der prozentuale Anteil der verschiedenen weißen Blutzellen und das Aussehen der Erythrozyten und weißen Blutzellen untersucht wird.
Explizit kann der MCHC bestimmt werden, um die Art einer Blutarmut (Anämie) näher zu bestimmen oder um eine Differentialdiagnose dieser Krankheit zu erstellen. In der Praxis hat er aber weniger Bedeutung als MCV und MCH.
Der MCHC-Wert kann im Rahmen eines schweren Eisenmangels erniedrigt sein. Ein Eisenmangel kann beispielsweise entstehen, wenn ein Patient unter einer länger andauernden Blutung leidet (chronische Blutung), oder wenn der Körper vermehrt Bedarf an Eisen hat, etwa in der Wachstumsphase. Eisen ist Bestandteil des Hämoglobins. Wenn dem Körper also zu wenig Eisen zur Verfügung steht, kann er nicht genug Hämoglobin bilden, und damit sinkt auch seine Konzentration in den roten Blutkörperchen. Auch bei Erkrankungen, die den Aufbau des Hämoglobins betreffen, sowie selten auch bei Vitamin-B6-Mangel, oder Vitamin-B1-Mangel kann der MCHC-Wert sinken.
Der MCHC-Wert kann dagegen bei einem Mangel an Vitamin B12 (Cobalamin) oder Folsäure (Pteroylglutaminsäure, Vitamin M) erhöht sein. Auch Manche Bluterkrankungen, wie ein Plasmozytom (bösartige Erkrankung weißer Blutzellen), oder eine Retikulozytose (zu viele neue, unreife rote Blutkörperchen im Blutsystem) können dazu führen, dass der MCHC-Wert steigt. Auch bei lang anhaltenden Leberkrankheiten und exzessivem Alkoholgenuss ist dies möglich.
Es ist heutzutage möglich den MCHC-Wert maschinell zu bestimmen. Die formale Rechnung lässt sich mithilfe des Hämoglobingehalts und des Hämatokrits durchführen.
Die Formel hierfür ist: MCHC (g/l) = Hämoglobingehalt (g/l) / Hämatokrit (%).
Als Untersuchungsmaterial wird in der Klinik meistens venöses Blut verwendet, das nach der Entnahme mit einem Gerinnungshemmer versetzt wird, dem EDTA (Ethylendiamintetraacetat). Diese Substanz verhindert, dass das Blut im Blutentnahmeröhrchen verklumpt. Man nennt das Blut dann auch EDTA-Blut. Es kann aber auch Kapillarblut benutzt werden. Bei Kapillaren handelt es sich um sehr kleine Blutgefäße.
Das venöse Blut wird meistens in der Ellenbeuge abgenommen, manchmal auch am Unterarm oder Handrücken. Das ist abhängig davon, wie gut die Venen zu sehen bzw. zu tasten sind. Das Blut wird mittels Stauschlauch daran gehindert aus dem Arm abzufließen. Die Punktionsstelle wird desinfiziert, anschließend wird die Haut mit einer sterilen Kanüle durchstochen. Sie wird vorgeschoben, bis sie in der Vene zu liegen kommt. Nun können die Blutröhrchen an die Kanüle angesetzt und befüllt werden.
Es kommt vor, dass die Patienten bei, oder nach der Blutentnahme über Übelkeit klagen. Manchmal wird ihnen auch etwas schwindelig. Besonders, wenn sie sich sofort nach der Blutabnahme erheben, kann es auch mal dazu kommen, dass sie ohnmächtig werden. Es ist ihnen daher anzuraten nach der Behandlung ein paar Minuten sitzen zu bleiben, um solche unangenehmen Ereignisse zu vermeiden.
Letzte Aktualisierung am 29.11.2021.