Die Lactatdehydrogenase ist ein Enzym, das eine wichtige Rolle im Stoffwechsel spielt. Es beschleunigt die Umwandlung von Lactat (Milchsäure) zu Pyruvat, in der Leber und im Herz auch die umgekehrte Reaktion.
Die LDH kommt praktisch in allen Zellen des Körpers vor, ist aber nicht in allen Organen gleich aufgebaut. Man unterscheidet fünf verschiedene Formen (so genannte Isoformen oder auch Isoenzyme) der Lactatdehydrogenase:
Da die LDH in fast allen Körperzellen vorkommt, ist eine Erhöhung der LDH-Werte im Blut zunächst nur ein Hinweis darauf, dass irgendwo im Körper Zellen geschädigt wurden. Um die Erkrankung genauer bestimmen zu können, müssen die einzelnen LDH-Formen getrennt bestimmt werden.
Durch die Bestimmung der verschiedenen Isoenzyme lässt sich sagen, aus welchem Organ die Enzyme stammen und damit, wo eine Schädigung von Zellen zu vermuten ist.
Besonders häufig wird die LDH-Konzentration gemessen, wenn ein Verdacht auf eine Blut- oder Muskelerkrankung vorliegt. Sie wird auch bestimmt, wenn ein schon länger zurückliegender Herzinfarkt nachgewiesen werden soll.
Die Referenzwerte liegen für Männer bei unter 248 U/l und für Frauen bei unter 247 U/l. U/l steht für Units pro Liter, also Einheiten pro Liter und ist das Maß für die Aktivität eines Enzyms. Die Normalwerte sind abhängig vom angewendeten Test, dem Alter und Geschlecht des Patienten.
Es mittlerweile Tests, die einen Herzinfarkt schneller und zuverlässiger erkennen lassen. Sie messen die Werte der Enzyme Troponin und Kreatinkinase (CK) und werden häufiger eingesetzt als die Überprüfung der LDH. Sehr gut geeignet ist die LDH jedoch, um ältere Infarkte zu erkennen, da der LDH-Wert bis zu 20 Tage lang erhöht bleibt.
Die LDH-Werte sind bei fast allen Krankheiten, die die Muskeln betreffen, erhöht. Um eine bestimmte Erkrankung nachweisen zu können, müssen also weitere Tests durchgeführt werden, wie zum Beispiel die Bestimmung der Kreatinkinase (CK) oder eine Gen-Analyse.
Fälschlicherweise erhöhte LDH-Werte können auch gemessen werden, wenn beim Blutabnehmen, durch falschen Transport oder zu lange Lagerung die roten Blutkörperchen in der Probe (man bezeichnet das im Fachjargon als „in vitro", also „im Glas") zerstört worden sind. Der Grund für die erhöhten Werte ist also nur ein Fehler in der Anwendung des Tests, nicht etwa eine Krankheit.
Letzte Aktualisierung am 30.11.2021.