Die Lipase (auch Pankreaslipase oder Steapsin genannt) ist ein Verdauungsenzym, das von der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) gebildet wird. Die Bauchspeicheldrüse gibt nach dem Essen die Lipase an den Darm ab, wo sie die Nahrungsfette (Lipide) zerlegt, um sie für den Körper verwertbar zu machen. Geringe Mengen dieses Enzyms findet man unter anderem auch in der Leber und im Magen-Darm-Trakt.
Die Lipase wird sehr häufig bei Patienten mit starken Oberbauchschmerzen, Fieber und Appetitlosigkeit bestimmt, um zu überprüfen, ob die Beschwerden durch eine Erkrankung der Bauchspeicheldrüse ausgelöst werden. Meist wird gleichzeitig ein anderes Enzym bestimmt, die so genannte Amylase (auch Alpha-Amylase). Sie ist ebenfalls ein Verdauungsenzym, das von der Bauchspeicheldrüse gebildet wird und bei einer Erkrankung dieses Organs vermehrt im Blut zu finden ist.
Normalerweise gelangt nur eine sehr geringe Menge der Lipase ins Blut, der größte Teil wird direkt vom Pankreas an den Darm abgegeben. Die Normalwerte (der Referenzbereich) für die Lipase-Aktivität im Blut liegen für Männer und Frauen bei unter 60 U/l. Die Einheit U/l steht für Units pro Liter (Units: englisch für Einheiten) und ist das Maß für die Aktivität eines Enzyms. Zu beachten ist, dass der Referenzbereich stark abhängig ist von der Art des angewendeten Tests. Die Lipase-Werte können durch einen einfachen Labortest bestimmt werden, für den man nur eine Blutprobe des Patienten benötigt.
Wenn die Konzentration der Lipase im Blut erhöht ist, so ist dies meist auf eine Schädigung von Zellen zurückzuführen, die dieses Enzym herstellen. Werden diese Zellen verletzt oder sterben sie ab, wird die Lipase an das Blut abgegeben.
aktualisiert am 30.11.2021