Die Lymphologie beschäftigt sich mit lymphologischen Erkrankungen, wie dem Lymphödem.
Das Lymphödem ist eine Schwellung, die durch eine Abflussbehinderung im Lymphgefäßsystem entsteht. Die Lymphe oder Lymphflüssigkeit ist eine helle, leicht gelbliche Flüssigkeit, darin enthalten sind Plasma und Lymphozyten, Eiweiße und Fette.
Diese Flüssigkeit entsteht indem Blutplasma aus den Kapillaren in das umliegende Gewebe tritt. Der Abtransport, kann durch vielfältige Weise gestört sein und es entstehen zum Teil riesige Schwellungen, die durch die verbleibende Flüssigkeit im Gewebe begründet sind.
Die Aufgabe der Lymphologie ist unter anderem den Grund für die Abflussbehinderung zu finden. Zu unterscheiden sind dabei primäre (angeborene) Abflussstörungen im Lymphgefäßsystem oder sekundäre (erworbene) Abflussstörungen.
Welche Lymphologie Ursachen gibt es?
Ursachen für primäre Abflussstörungen im Lymphgefäßsystem
Manche Menschen haben Lymphgefäße mit einem zu großen Lumen bzw. Öffnung. Eine andere Möglichkeit ist, dass von Geburt an zu wenige Lymphgefäße gebildet wurden, auch Lymphknoten, können teilweise fehlen oder verhärtet sein.
Ursachen für sekundäre Abflussstörungen im Lymphgefäßsystem
Durch andere Krankheiten, können erworbene Lymphödeme entstehen, zum Beispiel, wenn Lymphknoten entfernt werden musste, aber auch durch Infektionen oder Unfällen. Wenn bei einer Krebsbehandlung eine Bestrahlung gemacht werden musste, können als Nebenwirkung Lymphödeme erscheinen, sie können aber auch Folge eines Tumors sein. Eine häufige Ursache sind chronische Venenerkrankungen, die für ein Lymphödem verantwortlich sind.
Wie sieht eine Lymphologie Untersuchung aus?
Die Untersuchung eines Lymphsystems beginnt mit der Anamnese. Hierbei steh im Vordergrund die eventuelle Ursache des Lymphödems festzustellen und den Grad der Ausprägung zu ermitteln.
Wichtige Punkte bei der Anamnese
- Wann ist das Ödem entstanden bzw. wie lange besteht das Ödem?
- Welche früheren Operationen oder welche chirurgischen Eingriffe wurden durchgeführt?
- Hatte der Patient oder die Patientin einen Tumor oder bösartige Erkrankungen?
- Besteht eine Gefäßerkrankung?
- Ist eine Weichteilverletzung bekannt, durch einen eventuellen Unfall oder Sturz?
- Welche Medikamente werden eingenommen?
- Gab es schon einmal Lymphödeme?
- Liegen in der Familie ähnliche Fälle vor?
- Besteht eine Begleiterkrankung?
- Besteht eine Entzündung oder gab es in letzter Zeit eine Entzündung?
- Bestehen Herz und oder Kreislauferkrankungen?
Nachfolgend findet die klinische Untersuchung statt bei der das Lymphödem untersucht wird.
Inspektion
- Welche Beschaffenheit hat die Haut?
- Ist das Gewebe verhärtet oder sehr weich?
- Besteht eine Hautfalte? (dieses wird auch Kaposi-Stemmer`sches Hautfalten Zeichen genannt)
- Wie groß ist das Lymphödem oder welches Volumen hat es?
- Gibt es Verfärbungen der Haut?
- Besteht das Lymphödem auf einer Seite (zum Beispiel am Fuß) oder auf beiden Seiten (an beiden Füßen)?
- Gibt es sichtbare Gefäßerkrankungen zum Beispiel Varizen (Krampfandern)?
Als letzter Schritt, wird eine Palpation gemacht dabei Wird das Lymphödem getastet.
Palpation
- Bildet sich eine Hautfalte? (Kaposi-Stemmer`sches Hautfalten Zeichen)
- Ist das Gewebe hart oder weich?
- Ist es elastisch oder sehr prall?
- Bilden sich Vertiefungen oder Dellen beim betasten?
Es folgen nach einer ersten Einschätzung diagnostische Verfahren die je nach ersten Einschätzungen unterschiedlich sind.
Eine Einteilung des Lymphödems von Stadium 0-III ist möglich.
Alternative oder ergänzende Untersuchungen
Diagnostische Verfahren sind je nach ersten Diagnosen zu wählen.
- Die Lymphszintigraphie ist eine der wichtigsten Diagnostischen Untersuchungen. Diese Untersuchung dauert ca. eine Stunde. Sie ist für den Nachweis von Lymphabflussstörungen geeignet, ebenfalls kann man sehen, ob diese Abflussstörung bösartige Gründe, wie zum Beispiel einen malignen (bösartigen) Tumor hat. Es wird dabei ein radioaktiver Marker unter die Haut gespritzt. Dieser Marker wird nun mit einer speziellen Kamera, die die Strahlen des Markers sichtbar machen kann, verfolgt. Speziell kann man den Lymphabfluss in der Nähe von Tumoren erkennen.
Besonders hervorzuheben ist bei dieser Untersuchung, dass eine Quantitative und Qualitative Auswertung erfolgen kann. - Früher wurde die Lymphographie angewandt die jetzt nur noch bei bestimmten Fällen benutzt wird, dabei wurde mit einem Kontrastmittel die Lymphgefäße und Lymphknoten im Röntgenbild dargestellt, da diese Methode jedoch sehr aufwendig ist und sehr lange dauert haben andere diagnostische Verfahren die klassische Untersuchung Lymphographie abgelöst.
- Besteht eine Vermutung auf einen bösartigen Tumor als Ursache für das Ödem, werden meistens bildgebende Verfahren, wie ein CT-Computertomographie, MRT-Magnet-Resonanz-Tomographie oder die Sonographie eingesetzt.
- Wenn Gefäßerkrankungen bestehen wird häufig mit dem Ultraschallgerät untersucht.
- Bei Herz oder Kreislauferkrankungen sind dafür spezielle Untersuchungen notwendig, wie zum Beispiel ein EKG (Elektrokardiogramm).
- Zusätzlich können Laboruntersuchungen hinzukommen, wie zum Beispiel ein Blutbild.